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I. Weltlage. Socialismus. Religion und Kirche. 21 von der Unterwerfung des Fleisches unter den Geist die Berechtigung aller ng dar- menschlichen Triebe ans Befriedigung entgegen. Eine Priesterschaft, an ihrer llisation Spitze ein Obcrpricster oder Vater als das lebendige Gesetz, sollte die nach ihrer Existenz Beschäftigung in mehrere Ordnungen getheiltc menschliche Familie wie eine gc- u diesen sellschaftliche Vorsehung in Liebe regieren. Durch Predigte«, Missionen, Flug- nieder- schriften fand diese thcokratisch - industrielle Staatsordnung große Verbreitung llschaft- und begeisterte Anhänger selbst unter den Notabilitäten der Literatur und Publi- Fjüngcr cistik. Eine Saiut-Simonistische Familie mit einer Menge von Werkstätten und ng nach mit sonntägigen Religionsversammlungen entstand in Paris als ein Bild der eiche die Welt im Kleinen. I» ganz Frankreich bildeten sich Tochteranstalten mit Schulen praktisch und Werkstätten, worin über viertausend Arbeiter beschäftigt waren. Als aber goldene Enfantin, phantastisch, eitel, genußsüchtig, aber von anziehender nnd gcwinnen- iegt vor der Persönlichkeit, seine Fürsorge vornehmlich auf die Frauen wandte, nicht blos ybaud's ihre sociale Gleichstellung begehrte, sondern auch den Grundsatz der Wciber- den der gemeinschaft in der St. Simonistischen Familie aufstellte und somit die Lehre entkeimt des Meisters in ein Muckerthum zu verkehren trachtete, da schied Bazard, eine talcnt- offene edle Natur, aus der Familie. Der Schmerz über das Scheitern seiner upt des menschenbeglückendcn Hoffnungen brach ihm das Herz. Ihm folgten noch an- chaft die derc Jünger, unter ihnen Pierre Leroux, ein philosophischer Denker, der die alte wch den mystisch-pantheistische Lehre von einem beseelten Weltorganismus in ein eigenes > Eigen- System mit Anklängen au die deutsche Jdcutitätslehre brachte, und als nun werden Enfantin immer weiter auf dem schlüpfrigen Gebiet fortschritt, das freie Weib, > hinter- das als Offenbarungsfrau, als weiblicher Messias mit dem Oberpriester, dem les ver- „Jndustriepapst", wie ihn die Spötter nannten, die Leitung der Familie über- ch seiner nehmen sollte, zu finden suchte und dazu thörichte und anstößige Mittel und Jndivi- Wege wählte, da trennten sich alle besonnenen und ernsten Männer von einer nste ab- Schule, die sich von ihrer industriellen Mission so weit verirrt hatte. Ihr Ver- r eifrige mögen schwand durch Aufwand und Luxus der Häupter, und als endlich die zcugung Regierung den Verein als ungesetzlich auflöste, den Saal schloß und die Mit- inzelneu glieder wegen Verbreitung sittengefährlicher Grundsätze vor Gericht stellte, trennte is. s°br. »Oi^a- sich auch Rodrigues aus Widerwillen gegen die gänzliche Vernichtung der Fami- Olode« lienbande. Enfantin zog sich hierauf mit wenigen Getreuen auf ein Landgut in rgnnisa- Menilmontant in klösterliche Einsamkeit zurück, wo sie sich durch ihre Lebens- urt und weise, ihre sonderbare Tracht und ihre eigenthümliche mystische Sprache die Ver achtung und den Spott der Welt zuzogen, bis ihre gerichtliche Verurthcilung : »Loo- sie mit einem unverdienten Märtyrerthum bedeckte. Enfantin, Mich. Chevalier nwärtig und Duveyriers wurden zu einjährigem Gefängniß, die andern zu geringen haben, Geldstrafen vernrtheilt. Sie zogen in ferne Gegenden und manche von ihnen, Theben. wie Enfantin selbst, wie Chevalier Barrault, Fournel, haben sich in der nfantim Folge um Handel, Industrie, Geld - nnd Creditwesen anerkannte Verdienste ngelimn erworben. n Lehre