350 u. Rcvolutiousbcwegungcn der Jahre 1 8-18 bis 1851. und ciucn großen Theil seiner Mitglieder durch die Flucht cingcbüßt; die übrigc" hielten unter dein Viccpräsidcntcn Smolka ihre Sitzungen in Permanenz u»d suchten durch Ernennung einer Sichcrheitscommission, bei der Schusclka, ci>- znmDcutschkatholicisinus übergctretcncr österreichischer Schriftsteller, das thäiiM Mitglied war, dein wilden Treiben der Denwkratcnvercine und der Lcgionärc der Ania einige Schranken zu sehen und einen Schein gesetzlicher Ordnung ff erhalten. Waren doch die Legionäre in der Aula zu solcher Gcmüthsverwildcrung entartet, daß sie ohne Zeichen von Unwillen und Entrüstung einen der Mörder Latour's seine schauerliche That in öffentlicher Versammlung erzählen ließen. Eine Adresse an den Kaiser suchte diesen zur Rückkehr zu bewegen, und ein Aufr^ an die Völker Oesterreichs mahnte mit ernsten Worten, daß ein unerschütterlich^ Festhalten an der Achtung vor dem Gesetze, an der constitutionellcn Monarch!! und an der Freiheit die heiligste Pflicht jedes Bürgers sei. ^Grwättder Aber die Würfel waren bereits geworfen. Der in Wien commandircndc h Auersperg nahm mit seinen Truppen auf dem kaiserlichen Ml' vedere und im Schwarzenberg'schen Garten eine feste, drohende Stellung; z» gleicher Zeit näherte sich der kriegerische Ban Iel lach ich mit einem großen Hcer wilder und räuberischer Kroaten und Grenzer den Marken der Hauptstadt, in Böhmen machte der gefürchtete Fürst Windisch-Grätz, der neue „Städte- belagerer", kriegerische Bewegungen. Diese Anzeichen eines feindlichen Angrif mit vereinten Streitkräften setzten die Bevölkerung der Kaiserstadt in fieberhaft! Aufregung. Die Weigerung des Kaisers, den Ban Jcllachich dem österreichische Ministerium unterzuordncu, nahmen die Demokraten in Wien als einen Beweis daß cs auf eine Militärdiktatur abgesehen sei; die Adressen des Reichstags z^. Erwirkung der kaiserlichen Rückkehr blieben erfolglos; die Deputation des städti- scheu, im radicaleu Sinne erneuten Gemeiudcraths wurde nicht vorgclasscn; ff kam es, daß die Leitung der Dinge gänzlich in die Hände der Rcvolutionspartci gericth, die mit der wachsenden Gefahr immer mehr Rührigkeit kund gab. M Studcntcnclub in der Aula bildete den Mittelpunkt der revolutionären Bcwc- gung; ihm zur Seite wirkten verschiedene demokratische Ausschüsse ; die bewaffnet! Macht war der unter radicale Anführer gestellten Nationalgarde untergeordnet; ein allgemeiner Landsturm sollte aufgcbotcn werden. Je mehr der Ausgang dieser revolutionären Erhebung von der Entscheidung der Waffen abhängig ward, desto mehr kam die Leitung des Ganzen von dem Reichstag und Gcmeiudcrati, an die Ausschüsse und Jnsurgentcnführer. Der ehemalige Lieutenant Messen- Hauser wurde zum Oberbefehlshaber der Nntionalgarde gewählt; der polnisch General Bem, der später in Ungarn glänzende Beweise kriegerischer Bcfähignng ablegte, leitete an der Spitze der Artilleristen die Vcrthcidigungsanstalten; Frcn schaaren, die von allen Seiten in die Hauptstadt strömten, standen unter cigcB Führern, die sich meistens als Clubrcdner und Literaten einen Namen gemacht- Feste Barrikaden waren an geeigneten Orten aufgerichtet, das Pflaster in dff