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II. Geschichtsleben in den Einzelstaaten (Rußland). 275 clbc W ändisch! ngebun- rientali- znmcr^ )en Ko- Haupt- Pu gat .raphist Lebens- . Ei°- en strcb- bjcciivel cele unt Verbau- d Men' fuugen- n seiner unserer äerzcni- und der t ergrei- 'crkchrt- wie ei» ind nur . Eiui lexion!» mlebenl 'gliedert :n diese t. Das en deu te „Der sranzo- Natur- sprüng- . „Di- hcit der Pf und zichcn"- eutscher r denen agliche« M der gen sich von der >d aber ^arstel- lung. 3» den hervorragendsten gehören: „Das Lied von dem Zaren Iwan Wassilje witsch", ein Bild aus dein Leben dieses leidenschaftlichen Autokraten, in dem eine Mi schung von Willkür und Recht, Gnade und Grausamkeit in elementarer Naturgewalt vorgeführt wird. „Ismail Bey", eine morgenländische Sage in drei Theilen, „ein Stück Poesie, in welchem kaukasisches Bcrglcben, Land und Leute mit wunderbar erschütternder Wahrheit aus allen Zügen athmct". „Der Tschcrkessenknabc", rührende Traucrlaute eines aus seinem Berglande entführten Naturkindes, das an Heimweh ver kommt. „Der Dämon'-, die alte Sage von einem aus Liebe zu einer schönen Sterb lichen gefallenen Engel, ein ergreifendes Scelcngcmälde in Trauertöncn. „Die Gaben des Terek--, eine Verherrlichung der weiblichen Schönheit u. a. m. Außer den epischen und lyrischen Gedichten Lermontow's hat Bodcnstcdt auch eine Sammlung klein-russischer Volkslieder, „Die poetische Ukraine--, hcrausgegebcn, ein Spiegelbild des inneren Volkslebens in elegischer Grundstimmung und doch voll Kampflust und so züchtig, „daß die jungfräulichste Wange vor keinem zu crröthcn braucht--. Achnlich in Ton und Inhalt sind die Lieder des russischen Volksdichtcrs Kolzow. Man hat mit Recht Alexei Wassiljewitsch Kolzow den russischen Burns nannt; denn nicht nur durch seine „Russischen Lieder--, sondern auch durch seinen LebenS- gang, der ihn vom armen Hirtenjungen der Woronescher Steppen zum beliebten Volks dichter cmporstcigcn ließ, und durch die Bitterkeit der Armuth bis zu seinem frühen Hingang glich er dem schottischen Natursängcr, und wie dieser war er ein treuer Dol metscher der Gefühls- und Denkungsart seines Volkes voll Wahrheit und naiver Hingebung. Neben Kolzow hat auch sein Landsmann Zwan Nikitisch sich alsBolks- dichter einen Namen gemacht. Im Kaukasus und in Persien verbrachte auch der Dichter Alex. GribojedowGnb°^d°w einen Theil seines kurzen Lebens. Wenn auch von geringer literarischer Producti- vität, so machte er sich doch einen berühmten Namen durch das dramatische Sittcn- gemälde „Gore ot umä" (etwa: „Mißgeschicke eines Verständigen--), worin er von der französischen Modebildung der vornehmen russischen Gesellschaft in witzigen und satiri schen Lharakterzcichnungcn ein grelles Bild entwarf, in so drastischen Zügen, daß das Stück neun Jahre lang von der Censur zurückgchalten wurde, dafür aber in Abschriften desto gieriger gelesen ward. Erst nach dem gewaltsamen Tode des Dichters in Folge eines Volksaufstandes in Teheran, kam das Werk zum Druck und auf die Bühne und gewann dann eine solche Popularität, daß einige Personen zu typischen Gattungs begriffen, einzelne Kcrnsätze sprichwörtlich wurden. Die dramatische Form ist nur der Rahmen für die einzelnen Charakterbilder; einheitliche Handlung und dramatische An lage und Composition gehen dem Stücke ab. Wie in den Culturländern Westeuropa'?, so nimmt auch in Rußland die Roman- und Novellcnliteratur einen breiten Ranm ein. Das Interesse für das Volksleben, für m-i-um. vaterländische Zustände, für landschaftliche Sccncric, für die Jntrigucn, Scclcnstim- mungcn und Schicksalswege der höheren Gesellschaftskreise, für geschichtliche Persönlich keiten und Katastrophen, sür alle psychischen Vorgänge in der Menschenbrust, konnte in der schildernden, erzählenden Litcraturgattung, in den zwanglosen Gemälden von Sitten und Lebensgängen, von Leidenschaften und Charakteren aus allen Ständen und Volksklafscn, von Landcscigcnthümlichkciten, Naturanlagen, Racencinflüffcn am ersten geweckt und befriedigt werden. Auf diesem ausgedehnten Felde, wo keine strengen Formgesctze die künstlerische Freiheit oder Willkür einengten, den Flug der Phantasie hemmten, konnten auch untergeordnete Talente sich regen und in einzelnen Seiten dec Darstellung, der Charaktcrzeichnung, der Composition eine gewisse Virtuosität erlangen. So wird bei Nic. Pawlow die corrccte, wenn gleich mitunter übertriebene und verkünstelte Detail- rgos-s«. 18*