ocr ,cl' 'S' e») . ,de nl cdc :i«e oft >ng icht u^ oc- l»S für cv- iv ib' ei» htt xi>l iur c»- teie lies Dts -les ve» p0' iR tere nt' >Üe die n'^ ro« beü u^ II. Geschichtsleben in den Einzelstaaten -Rußland). 265 die Bärte; den evangelischen Bauer der Oslseeprovinzen suchte man durch trü gerische Versprechungen, durch Geld und persönliche Vorthcilc zur griechisch- katholischen Kirche zu locken, und bei Mischehen duldete man nur griechisch- katholische Kindercrzichung. In Esthland, Livland und Kurland, wo einst durch Verträge und Kapitulationen den Ritter- und Landschaften der Gebrauch der deutschen Sprache in den Gouvernements- und Stadtkanzleien ebenso wie bei den Gerichten ausdrücklich zugestanden war, wurde die offizielle Anwendung des Deutschen immer mehr beschränkt, um das Russische zur Regicrungssprache zu erheben. Auf den Universitäten Dorpat und Wilna, auf den polnischen und deutschen Schulanstaltcn ward die russische Sprache und mit ihr der mili- tärisch-russische Organismus immer fester begründet und die einheimische Lite ratur, Lchrweise und Wissenschaft verdrängt. Schon damals eröffnete der Moskowite Juri Samarin in publicistischen Schriften seinen Kampf gegen Pro testantismus und deutsches Wesen in den baltischen Ländern. Alle Einrich tungen wurden nach Einer Form getroffen, das ganze geistige und religiöse Leben sollte sich in gleicher Richtung bewegen; eine militärische Uniformität mit soldatischer Unterordnung und Zucht sollte allenthalben herrschend sein. Für allgemeine menschliche Bildung, für Wissenschaft und Literatur und für Volksaufklärung zeigte der Kaiser wenig Interesse. Auch hierin war die natio nale Tendenz maßgebend. Dem erkrankten Historiker Karamsin gewährte er huldreich eine Pension, „weil er eine Geschichte Rußlands geschrieben, würdig des russischen Volkes." Die Hauptziclpuukte des autokratischen Selbstherrschers waren die einheitliche Gestaltung des großen Zarenreiches, die äußerliche Reor- ganisirung der Verwaltung, die Kräftigung der Centralgewalt', die Syste- matisirung des russischen Gesetzbuches, die straffe Organisation der Bcamten- hierarchie, die Sicherung und Erweiterung des griechischen Glaubensbekenntnisses, die Mehrung und Verstärkung des Heeres und des gesummten Kriegswesens. In der äußeren Politik vcrsolgte die russische Regierung den consequentcn Lauung zum Gang der Grenzcrweiterung und Gebietsausdehnung, den wir schon bei ver-^'^' schiedenen Gelegenheiten kennen gelernt. Den Krieg, den der persische Schah Feth-Ali auf Austistcn des Kronprinzen Abbas-Mirza wider das Moskowiter reich unternahm, um die im Frieden von Gulistan s1813s verlornen Land schaften am Kaukasus wieder zu gewinnen, endete zum Nachtheile Persiens. Man hatte dem Schah vorgestellt, Rußland sei durch die inneren Verwirrungen nach Alerander's Tod derart geschwächt, daß es keinen erfolgreichen Widerstand zu leisten vermöchte. Aber in mehreren Treffen durch die Generale Jermolow und Paskcwitsch geschlagen, mußte Feth-Ali im Frieden von Turkmantschai^son. zwei Provinzen mit der Stadt Eriwan abtretcn und eine Kriegsentschädigung von 20 Millionen Rubel bezahlen. In demselben Jahr sah sich auch die Tür kei zu dem im vorigen Bande erwähnten Frieden von Adrianopel genöthigt, als derselbe Paskcwitsch, der von der eroberten Stadt den Ehrennamen Eri-