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umwohnenden Landvolks in Aussicht stellten, wagten die Verblendeten einen bewaffneten Angriff auf die Haupt- und die Lonstabler-Wache, tödtctcn einige Soldaten und riefen das Volk zur Freiheit und Republik auf. Unter den Thcil- nchinern waren der Göttinger Privaldocent v. Rauschcnplatt, der I)r. Garth, der Student v. Rochau aus Braunschweig u. A. Als aber die Frankfurter Bürgerschaft sich von ihrem Freiheitsruf nicht begeistern ließ, und die erwarteten Zuzüge ausblieben, wurden sie von dein anrückcndcn Militär ikach tapfcrm Kampfe übermannt und, wer sich nicht durch schleunige Flucht zu retten vermochte, in Haft gebracht, aus der es den meisten mit der Zeit zu entkommen glückte. Dassygkm Dieses thörichte Unterfangen und sein kläglicher Ausgang versetzte dem Liberalismus eine tiefe Wunde und zog über seine Anhänger die schwere Hand 20' iM. der Verfolgung herab. Eine neue Centraluntersuchungsbehörde über die revo lutionären Versuche in ganz Deutschland wurde eingesetzt, diesmal in Frankfurt, die ihrer Vorgängerin in Mainz in nichts nachstand und sich fast ein Jahrzehnt lang abmühte, den geheimen politischen Verbindungen und rebellischen Com- plotten auf die Spur zu kommen. Zahllose Verhaftungen, gerichtliche Proce- duren und Untersuchungen ohne Ende wurden über die Schuldigen und Ver dächtigen verhängt; Kerker und Festungen füllten sich mit „politischen Verbrechern" (Wirth, Behr, Eisenmann, Seidensticker u. A.); auch Todesstrafe wurde in vielen Fällen gegen verirrte Jünglinge ausgesprochen, wenn auch aus Gnade in langwierige Gcfängnißstrafen verwandelt; ein Opfer dieser Peinigungen, Fritz Reuter, hat uns mit selbsterworbener Anschaulichkeit in seiner „Festungstid" ein ergreifendes Bild jener Verfolgungen entworfen. Ein ehrloses, Treue und Ver trauen aus der Mcnschenbrust tilgendes System von Angeberei, Spion- und Polizeiwesen ward geduldet oder begünstigt; Ausschreitungen des Militärs blieben ungeahndet; liberale Staatsdicner wurden versetzt, entlassen, gekränkt. Ein neues politisches Verbrechen, der Hochverrath am deutschen Bunde, wurde in den Strafcodex aufgenommen. Hessische Reiter überfielen eine Schaar Bauern, die zur Erhaltung der Ordnung und zum Schutz des Cigenthums gegen einen rsss. aufrührerischen Volkshaufen ins Feld gezogen waren. Am Jahrestag des Ham bacher Festes wurden einige Spaziergänger und Einwohner von Neustadt, die durch eine stille Nachfeier ihre liberale Gesinnung kundgaben, von Soldaten angefallcn und selbst Greise, Weiber und Kinder verwundet und mißhandelt. Im Großherzogthum Baden, dem Heerd des Liberalismus, wo einige Zeit die Preßfreiheit waltete, wurden, nachdem durch das Edict vom 30. Juli 1832 auf Andrängcn Oesterreichs und des Bundestags das Preßgesctz verfassungswidrig zurückgenommen und die Censur wieder eingeführt worden, die Professoren Rotteck und Welcker, die Herausgeber des „Freisinnigen" und des „Staats- Lexikons", ihres Lehramts entsetzt, ihre Zeitschrift unterdrückt und die Univer- A»g. 1832. sität Freiburg wegen eines kleinen Studentenkrawalls auf einige Zeit geschlossen. In Baiern kam man durch Polizei- und Cabinetsjustiz dem langsamen Rechts- ganx Koni Nam Dar tisch Ber; tersi Hül rüst schei grü roh Lei, erhi thu geb aus Nü Ner rüs Sc Ur riö Sl ih> »L au N de tei S A U T N n d b 8 r s