Volltext Seite (XML)
II. Geschichtslcben in den Einzelstaaren (Pyr. Halbinsel). 167 Wahlen -ahcr der i stritten Ministe ten, wie ;ause die Estatuto usbaucn onstitui- ging di- lbgeord- fialiano, ^ofe und 'bcrhaus ^önigin- tcr nicht zu ent- Talian« len Mi- lsvotmn lnftreteN «fest die urch die zressisten druck zu stber der t ward, t. Nun stitulioN ckratische r Gcne- den as Bei- - m Tode -liionäre gierung auf und Worten sichtbare , schlug die Königin ihre Residenz in dem schönen kühlen Schlosse von La Gransa oder Ildefonso auf, wo sie in den Arinen ihres Günstlings Munoz, den sie zum Herzog von Rianzarcs erhoben, ein üppiges Lustlcbcn führte, das viel Anstoß gab. Die Anzeichen einer rückläufigen Politik brachten die revolutionären Par teihäupter zu dem Entschluß, durch einen Handstreich das herrschende Regiment zu stürzen und die Exaltados ans Ruder zu bringen. Dazu bot der Ausenthalt des Hofes in der Gransa die beste Gelegenheit. Ein großer Theil der Garnison, verstimmt über die Rückhaltung des Soldes und unzusriedcn mit dem Lom- mandauten San Roman, war durch demagogische Umtriebe für die Revolution gewonnen. In der Nacht drangen die meuterischen Bataillone ins Schloß und zwangen die Königin,.durch ein Manifest die Constitution von 1812 zu verkün digen , „bis die in Cortes versammelte Nation ausdrücklich ihren Willen offen bart oder eine andere ihren Bedürfnissen angemessene Versüssung gibt". Am folgenden Tag forderten die Meuterer noch weiter, daß der Belagerungszustand aufgehoben, den Nationalgardcn von Madrid ihre Waffen zurückgcgcbcn, die Minister entlassen und alle Behörden und Truppen ungehalten würden, die Ver fassung von 1812 zu beschwören. Auch diesem Verlangen kam Maria Christine nach. Sie unterzeichnete die Decrete, welche Jsturiz, Galiano, den Herzog von Rivas, die Commandanten San Roman und Quesada entsetzte«, Calatrava und Gil de la Cuadra zu Ministern ernannten und das Commando der Trup pen den Generalen Rodil und Seoane übertrugen. Die Abgesetzten suchten sich durch die Flucht zu retten. Quesada aber wurde von einigen nacheilenden Na- tionalgardistcn ermordet und sein verstümmelter Leichnam durch die Straßen geschleppt. Einige Tage nachher hielt die Infantin ihren Einzug iu ihre „sehr n. «»g. getreue" Hauptstadt, mehr eine Gefangene als eine Königin. Ihr folgten die „Helden von La Gransa", jubelnd begrüßt von der demokratischen Masse. So war denn das unglückliche Land in die vcrzwciseltc Lage gesetzt, von zwei extremen Parteien, einer radical-rcvolutionären und einer fanatisch-katholi- schen zerrissen zu werden. Die Königin überlegte, ob sie sich nicht mit ihren Töchtern nach Neapel begeben sollte. Larra, der berühmte Schriftsteller und Publicist, gab sich in einem Anfall von Melancholie und Verzweiflung über die Zerfahrenheit der Zeit den Tod mit eigener Hand. In den wild genialen Ge dichten des aus der Emigration heimgekehrten Exaltado Jose de Espronceda spie gelt sich, wie in seinem Vorbilde Byron, die Zerrissenheit und Uebcrspanntheit der Geister. Aber die Heilung kam aus dem Volke selbst; der Radicalismus war mit den Excessen in der Gransa und in Madrid an seiner Grenze ange langt; die Besonneneren unter den Exaltados lenkten ein und die ermattete und nach Ruhe und Ordnung dürstende Nation unterstützte sie in ihren vermittelnden und versöhnenden Bestrebungen. Wenn gleich in den constituirenden Cortes, die am 24. Octobcr eröffnet wurden, die Progressisten die Mehrheit bildeten, und^O-n>r. in der Revisionscommission Männer wie Arguelles, der Vater der Verfassung