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II. Gcschichtsleben in den Einzelstaaten (Frankreich). 129 Ztrcit' eine"' „c Art jo«"^ pc At' ^atio" Fluge" elvoe' beide" seine" hilil'p alter" irdc"- hatte nunc" wurde tischt ZU' seiner ichc"' u 3"' i^ung ,e "'s ius-^ cutige dav" lach^ trclt' iß S" lt de" nu^e rfocß^ hla"e gU"S 'd-ß lzu"S auszubcutcn". Ma» machte geltend, daß es eine Ehrenpflicht für Frankreich sei, de» Vicckönig zu unterstützen; denn nur im Vertrauen auf die Zusagen des französischen Gesandten sei der siegreiche Ibrahim abgehalten worden, den Taurus zu überschreiten. In dieser schwierigen Lage übernahm Thiers die Leitung der Staats-Da^Mmme. geschäftc, entschlossen die Dinge im Osten zu einer der französischen Regierung Ass' würdigen Entscheidung zu führen. Auf der Londoner Confcreuz, zu der auch G-uhE. ein Bevollmächtigter der Pforte zugelassen wurde, trat nunmehr eines jener er regten wcchselvollcn Diplomatenspiele in Scene, von deren Ausgang Krieg und Frieden abhängt. Thiers suchte seinem Schutzbefohlenen möglichst große Zu geständnisse zu erwirke», Palmerston wollte unter keiner Bedingung zugcben, daß der hcrrschsüchtige Gebieter des Nillandes in den erblichen Besitz von Syrien käme, von wo aus er die englisch-indischen Haiidclswege verlegen oder erschwere» könnte. Rußland bemühte sich, die Pacification des Osmanenreichs durch ein Schiedsgericht der europäischen Großmächte vollziehen zu lassen, während Frank reich die Ausgleichung den beiden streitenden Parteien znweisen wollte; Oester reich und Preußen wetteiferten in Versöhnungs- und Vermittelungsvorschlägen, uni den drohenden Weltkrieg zu vermeiden. Da man den Vicekönig wegen seiner Bcniühmigcn um die Civilisirung seines ägyptisch-syrischen Reiches pries und die öffentliche Meinung in Frankreich und anderwärts ihn darum als den rechten Mann hinstellte, welcher die Türkei zu regencriren und aus ihrem Verfall aufzurichten vermöchte, so wurde nun durch die andern Mächte ein Rcforma- tionsplan ins Werk gesetzt, wie er seitdem bei allen Verwickelungen aufgetaucht aber nie zur Ausführung gelangt ist. Dazu schien Niemand geeigneter als der ehrgeizige mit einigen Fetzen europäischer Cultur ausgestattete Reschid Pascha, der über Chosrew und Mehemet Ali hinweg das Regiment in Konstantinopel in seine Hand zu bringen gedachte als Großwesicr des unreifen Sultan Abdul Medschid. So wurde denn dcrHattischerifvon Gülhane verkündigt, der^N°»br. die Wiedergeburt des ottomanischen Reiches mittelst durchgreifender Reformen der Verwaltung, der Rechtspflege, des Besteuerungswesens, der Gesetzgebung nach europäischem Vorbildc verhieß, ein Reformplan, der Alles weit in Schatten stellte, was man dem Aegypter nachrühmte. Gleichstellung der Unterthemen, „welcher Religion oder Secte sie angehören mögen", Sicherheit des Lebens, der Ehre, des Cigenthums aller Einwohner und viele andere schöne Dinge wurden freigebig dargeboten. Damit begann das Spiel mit reformatorischen Experi menten, wodurch die Pforte die europäischen Mächte von jeder durchgreifenden Einmischungs-Action in ihr verlottertes Staatswesen abzuhalten und die Diplo maten zu beschäftigen beflissen war, Experimente und Entwürfe, die theils an der Schwierigkeit, ja Unmöglichkeit der Ausführung, theils an dem Mangel an aufrichtigem Willen scheiterten. Es waren illusorische Verheißungen. W«b«r, WeltgeschichN. XV. 9
