1230 k. Neucsle Zeitgeschichte in ihrem äußeren Verlaufe. bei gutem Willen zu erhalten suchten. Diese inucicu Kämpfe und JnsnrrccüMli mehrten sich, als Dost Mohammed im höchste» Älter starb und sein von W zum Nachfolger ernannter Sohn Schir-Ali-Chan die Würde eines Ünm» non Kabul autrat. Seine Brüder und Verwandte» machte» ihm die Herrsche streitig und zogen mit bewaffneten Hcerhaufcn wider ihn zu Held. Ganz A' ghanistan wurde nunmehr non einem mehrjährige» wechselvollc» Krieg erfüllt der de» Engländer» eine schiedsrichterliche Autorität über die hadernde» Häut" linge verschaffte. Schir-Ali siegte endlich nach mehrere» Treffen über seine Widersacher und Rivalen. Sein kräftigster Gegner, sein Neffe Abdurrah' man zog sich nach Balkh-Turkesta» zurück, während Schir-Ali mit Hülfe Ms Sohnes Jakub von Herat in Kabul, Kaudahar und dem übrigen Afghanis^ i8w. djc Herrschaft an sich brachte und die Würde eines Emir behauptete. Jin fei' gmdeu Jahr wurde auch Abdurrahman von seinem Oheim und dessen General Jan. NM. Mohammed Rafik bei Ghasna anfs Haupt geschlagen und zur Flucht gcnötM Er rettete sich auf britisches Gebiet, unermüdlich beflissen, dem Herrscher van Kabul allenthalben Feinde zu erwecken. Schir-Ali gebrauchte seine errungene Machtstellung zu inneren Reformen. Er suchte die Lchcnsverbände zu loekcr». die Vasallen und Verbündeten zu Untcrthanen zu machen und zur HeeresW zu zwingen. Dadurch reizte er die Anhänger der altnationalcu Einrichtungen ism-74. zum Widerstand, der neue Verwirrungen über das Land brachte. Selbst 2chü' Ali's Sohn Jakub stand in den Reihen der Gegner. Die Engländer, die gä stets auf die Seite des Mächtigsten zu stellen bedacht sind, hatten mit Schir--^ Mär, 1869. auf einer persönlichen Zusammenkunft desselben mit Lord Mayo, dem General' Gouverneur von Indien einen Freuudschaftsbnnd geschlossen, der die Anerkennung des Emirs als Herrschers von Afghanistan besiegelte. Aber nach einigen Jahre" merkten die englischen Herren, daß Schir-Ali mehr und mehr zu Rußland hi"' neigte, und daß der moskowitische Einfluß am Hofe zu Kabul, wo man de" Engländern wegen ihrer früheren Parteinahme für die Rivalen Schir Ali's ticß" Groll trug, das Ucbergewicht erhielt. In dec Hauptstadt wurde General Sb'l' jetotv, ein in den diplomatischen Verhältnissen Ecntralasiens wohl bewanderter Vianu, an der Spitze einer zahlreichen russischen Gesandtschaft, mit ostentativer" Entgegenkommen empfangen. Wir wissen, welche Fortschritte das Zarenreich i" Turkestan, in dem Flußgebiete des Oxns gemacht hatte (S. 1140). Sollte uv" die englische Regierung rnhig zuschaucn, wie nach und nach auch Afghanis^ in die Machtsphärc Rußlands gezogen, vielleicht ihre eigene Herrschaft am Jn^ bedroht würde? Es wurde daher au dcu Emir die Forderung gestellt, er so^ auch einen britischen Gesandte», der zu seiner Sicherheit von einem großen l"' waffneten Gefolge begleitet sein würde, iu seiner Hauptstadt Kabul aufnelM" und residiren lassen. Der Afghanenfürst lehnte die Zumuthung ab und unter' sagte dem Gesandten, Lord Chamberlain, als er an der Grenze des Landes er- schien, die Weiterreise. Diese Schmach konnte sich England nicht bieten lasse"'