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II. Dit Jahre 187b bi« 1880 in geschichtlichen Umrissen. 1229 Themse das ehrgeizige Streben. Die Regierung von Versailles konnte nicht ver hindern, daß der Suez-Kanal, der hauptsächlich durch französische Kunst und Geschicklichkeit ins Leben gerufen worden, fast ausschließlich in die Gc- Walt Großbritanniens kam, indem der englische Minister-Präsident dem in Folge verschwenderischer Unternehmungen, ungeordneter Finauzwirthschaft und cincs unglücklichen abcssynischcn Krieges in arge Bcdrängniß, Schulden und (ßeldnoth gerochenen Khcdivc von Aegypten seine sämmllichen Aklicn abkanfte, cm politisches Handelsgeschäft, dem nachträglich das Parlament die Zustimmung s<bi. n>ro. gab und die ganze Nation Beisall zollte. In Frankreich fühlte man patriotische Beklemmungen über ein Ercignib, wodurch nicht nur der englischen Marine die Wasserstraße nach Indien und Südasien gesichert ward, sondern auch die Herr- ichaft im Mittelmeer dem sccmächtigcn Albion zufallen mußte. Damit ist das alte Band zwischen Frankreich und dem Nillande zerschnitten und England schickt sich an, die Insel- und Küstenländer der gcsannntcn Meditcrrancischcn Ostrcgion unter seinen Einfluß und seine Schutzhcrrschaft zu bringe». Wir werden bald »fahren, welche Früchte der orientalische Krieg dem klugen, reichen und secstarken Jnselvolke einbrachte. Und noch einen weiteren Triuuiph bereitete Disraeli, im Jahre 1876 zum Lord Beaconsfield erhoben, dem britischen Stolze. Er setzte, wenn auch nicht ohne Widerspruch vou Seiten der parlanicntarischcn Oppo sition und eines großen Theiles der Nation, die Bill durch, kraft deren die Koni- z^sji gin von England fortan auch den Titel Kaiserin von Indien führen solle, cine^-o- Rangerhöhung entsprechend den Würden der Herrscher von Deutschland, Ruß- iand und Oesterreich. Ucberhaupt bildet das indische Reich den Mittelpunkt der auswärtigen «»hamst-v. Politik Englands; die Beziehungen zu Rußland und der Türkei werden vorzugs weise durch die Rücksichten und Hintergedanken auf die große uiittclasiatischc Wandergruppe bestimmt. Die zahlreiche mohammedanische Bevölkerung jener ^sttvclt legt den Männern an der Themse die Nothwendigkeit auf, gegen den Padischa von Stambul, das Haupt der Islamischen Gläubigen mit schonender Fürsorge vorzugehen; und das stetige und conscgucntc Vorrückcn des moskowi- t'schcn Einflusses in Afghanistan ist geeignet, Englands Mißtrauen zu erregen ^d gjebt der Regierung gegründeten Anlaß fortwährend auf ihrer Hut zu sein, ^»t den großen an Siegen und Niederlagen reichen Kämpfen, welche die Eilg elder im Anfang der vierziger Jahre gegen die aufständischen Gildschi und die Aulosen Beherrscher von Kabul, Kandahar und andern Städten und Land- Lasten Afghanistans zu'führen hatten <S. 195 ff.), hatte ein friedlicheres und '»undschaftlichcres Verhältniß Plaß gegriffen. Dost Mohammed und sein Sohn ^chir-Ali-Chan hatten mit unbotmäßigen und rebellischen Stammfürsten und ^higcn Lehnträgern so viel zu schaffen, daß sie weiteren Verwickelungen mit den fischen Großbea,nten und Heerführern sorgfältig aus dem Wege gingen, zumal ^ge diese die gierigen Hände der Emire mit Gold füllten, durch Jahrgelder sie