II. Die3ahrcl875 bis 1880 in geschichtlichen Umrissen. 1223 strie, Kunst und Wohlstand einen frischen fröhlichen Aufschwung genommen habe. Deutschland versagte seine Beibringung. Doch gestattete der Kaiser nachträglich, als die republikanische Regierung Frankreichs durch die Abberufung des klerikal gesinnten Botschafters Gonlaul-Biro» und die Ersetzung desselben durch den Grafen von Saint-Vallier ihre versöhnliche Gesinnung kund gegeben, daß deutsche Kunstwerke nach dein prachtvollen AusstcllungSgcbäudc auf dem großen Marsfelde cingcsandt werden dursten. Und sie haben die Evncurrcuz würdig bestanden. Zugleich wurden in Versailles BürgschastSgesetzc erlassen, wodurch die Rückkehr eines WillkürrcgimcntS, wie es unter dem Ministerium Broglic be standen, für die Zukunft verhindert werden sollte. Um den Einfluß der Kleri kalen zurückzudrüngcn, die durch den Tod des Bischofs Dupanlvup einen ihrer gewandtesten und beredtesten Führer verloren, fuhr man fort, die Gemeinde- schulen mehr und mehr den Geistlichen zu entziehen und sie Lehrern aus dem Laicnstande zu übertragen. Gegenüber der republikanischen Majorität wie sie seit dem 5. Januar I879N-u-Präsi. in den beiden Häusern des gesetzgebenden Körpers bestand, war die Stellung Mac Mahon s auf die Dauer nicht haltbar ; er hatte zu offen seine Abneigung gegen Liberale und Republikaner kund gegeben, als daß die zur Macht gelangte Partei das Zutrauen hätte fassen können, er würde ausrichtig das liberale Programm ausführen, welches Minister Dufaure im Nameu der Regierung dem Senate und dem Abgeordnctcnhause vorgelegt hatte. Der Marschall erkannte die Schwie rigkeit seiner Lage nnd beschloß der Nothwendigkcit zu weiche». Als Dufaure die Absetzung verschiedener Gencralprocuratorcn und der neue Kricgsminister Gresley die Enthebung mehrerer Corpscommandantcn von ihren Posten ver langten, verweigerte er seine Unterschrift zu einer Maßregel, von welcher er desor ganisatorische Folgen für die Armee fürchtete und legte sein hohes Amt vor dem Ablauf des Scptenniums nieder. In einer würdig gehaltenen kurzen Zuschrift an die Präsidenten des Senats und der Abgeordnetenkammer gab er seine Ge walten dem Lande zurück uud verließ das Clysee. Darauf traten beide Parla mentshäuser zu einem Kongreß zusammen und wählten den bisherigen Vorsitzen den der Depmirtenkammer, Jules Grevy zum Präsidenten der Republik. Dieser große politische Akt, so wie die übrigen damit zusammenhängenden Ver änderungen , die Wahl Gambetta's zum Kammerpräsidenten, Leon Say's zum Vorsitzenden des Senats, der Rücktritt des mehr als achtzigjährigen Dufaure aus dem Cabinet und seine Ersetzung durch Waddington, vollzogen sich in aller Ruhe und Gesetzlichkeit. Die Wahl Grevy's, eines Mannes von streng republikanischem Charakter und bürgerlicher Gesinnung, bezeichnete die Rückkehr zu dem System des Herrn Thiers, nur daß der neue Präsident weniger kräftig und erfolgreich als sein verstorbener Freund und Gesinnungsgenosse den von dem linken Flügel andrängendcn Fluchen zu widerstehen vermochte. Doch hielt das neue Regiment standhaft die Linie des gemäßigten Fortschritts ein, eifrig be-