II. Die Jahre 1875 bis I 880 in geschich tlichcn Umrissen. 1179 deshalb auf einige Zeil verbannt worden war, in Murviedro, der alten Römcr- stadt Lagunt, die monarchischc Fahne und rief Alfons XII., der sich gerade da mals während der Wcihnachtsfcricn bei seiner Mutter Isabella in Paris befand, zum König aus. Dein Pronunciamento der Armee im Osten trat sofort Stadt und Provinz Palencia bei; bald folgten das Ccntrumshcci unter Jovcllar und die PesahungStruppcn von Madrid unter Primo de Rivera. So schloß denn in Spanien das Jahr 1874 mit einem militärischen Staatsstreich wie cs bcgonncn: die Minister erließen einen öffentlichen Protest gegen die Vergewaltigung und legten ihr Amt nieder; eine neue Regierung wurde gebildet unter dem Vorsitz Canovas del Castillo, und während Serrano sich nach Frankreich begab, lan dete der junge König in Valencia und hielt dann seinen Einzug in Madrid, allent halben von einem jubelnden Volke empfangen. Damit brach für Spanien wieder eine neue Aera im Staatslcbcn an: an die Stelle der Republik trat die Mon archie ; ob sie in die constilutioncllcn Formen wie unter Isabella cinlenkcn, oder im alten Absolutismus cinhcrschreiten würde, lag noch in der Zukunft verborgen. Daß Alfonso den republikanischen Errungenschaften, die der spanischen Nation durch Castelar verliehen worden, nicht hold gesinnt sei, bewies eine seiner ersten Regierungshandlungcn: die Religionsfreiheit sollte nicht fortbestchcn und die Civilche nur für diejenigen in Geltung bleiben, „die eine andere Religion be kennen als die wahre". Ob mit solchen Prinzipien der Kampf gegen den Kar- lismus siegreich durchzuführen sein würde, Ivar Bielen sehr zweifelhaft. Der Teufel läßt sich nicht durch Beelzebub austrciben. An den Papst aber trat die Entscheidungsfrage heran, welchem von den beiden geliebten Söhnen er seinen Segen geben würde. II. Die Jahre 1875 bis 1880 in geschichtlichen Umrissen. 1. Das deutsche Teich und Preußen. Wie im Mittelalter zur Zeit der Hohenstaufen der Kampf des Papstthums und des Kaiserthmns um die Weltherrschaft den Mittelpunkt des geschichtlichen t»g'n. Lebens bildete, so nimmt auch in unseren Tagen der sogenannte Culturkampf, das Ringen nm die Feststellung der Grenzlinien zwischen Staat und Kirche, eine wichtige Stelle in der Geschichte der Entwickelung und Gestaltung des öffentlichen Lebens der europäischen Menschheit ein. Wir wissen aus den früheren Blättern, daß seit der Errichtung des neuen deutschen Reiches und der gleichzeitigen Nieder werfung der weltlichen Herrschaft des Papstthums bei den öffentlichen Gewalten ein eifriges Bestreben sich zeigte, den bisherigen Dualismus zwischen Staat und