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I. Erstes Lustruin nach dein Frankfurter Frieden. 1175 so wurde ein großer Theil der Flibustier zum Tode vcrurtheilt und erschaffen. Darob erhob die Negierung in Washington Beschwerde, ertrotzte die Rückgabe des Fahrzeuges und bedrängte das Madrider Ministerium mit Emschädigungs- forderuiigcn für die Familien der Hingerichteten. Castelar steuerte muihig und mit festem Willen durch dieses Meer von Schmierigkeiten, und die Uebcrzcugung,, daß er seinen Grundsätzen, zu denen er sich sein Lebcn lang bekannt, Gewalt angethan, daß er seine idealistische Theorie den realen Thatsachen zum Opfer ge bracht, sich der Macht der eisernen Nothwcndigkcit gefügt ohne darum sich selbst untreu geworden zu sein, erwarb ihm die Achtung und das Vertrauen auch con- servaliver Männer. Allein cs war vielen zweifelhaft, ob er gegenüber den radi kalen und demokratischen Elementen in den Cortes und in den städtischen Com- muncn die nöthige Kraft besitzen werde, um sich auf dem Wege einer gemäßigten Central-Republik zu halten. Darum hatten die Männer, von denen die Revo lution von 1868 und die Vertreibung der Königin Isabella hauptsächlich ausgc- gangcn und die man nun von der Leitung der Staatsgeschäftc fern hielt, die Serrano, Topete, Sagasta, bereits im Stillen ein Akiions-Comite gebildet, um im Falle einer Wiederholung republikanisch-demokratischer Schildcrhebungen jeder socialistischcn und föderalistischen Wühlerei, jedem anarchischen Unwesen durch einen militärischen Staatsstreich cntgegenzutreten. Denn bei der Armee, welche bisher in allen entscheidenden Krisen -den Ausschlag gegeben, hatte der Name des Marschall Serrano einen guten Klang. So ging das Jahr 1873 zu Ende, und wer konnte voraussagen, was die nächste Zukunft diesem „Lande des Unvorhergesehenen" bringen würde? „Das di-mur. Politische Terrain in Spanien gleicht einer in Bewegung befindlichen Sanduhr", schrieb damals der Corrcspondcnt einer großen französischen Zeitung. Und in der That sollte das neue Jahr einen neuen Staatsstreich bringen, ohne daß da durch eine dauernde Ordnung begründet worden wäre. Wie sehr immer Castelar sich anstrengte, das Staatsschiff durch die stürmischen Wogen zu retten, seine Kräfte reichten nicht hin, um die Carlistenbanden im Norden aus dem Felde zu schlagen und zugleich gegen die aufrührerischen Elemente des Südens, die In transigenten , Föderalisten, Demokraten, Socialistcn die obrigkeitliche Autorität aufrecht zu halten. Die Armee war nicht zahlreich genug und die Anführer ohne Vertrauen und Hingebung für das Regiment der Juristen und Advocate»; zwischen Salmeron, dem Präsidenten der Cortes, und Castelar, dem Chef der Executive, herrschte eine tiefgehende Meinungsverschiedenheit über die zu befol gende Politik. Als die Mehrzahl der Ständcversammlung in einer entscheiden den Frage zu ihrem Präsidenten stand, reichte Castelar seine Entlassung ein. 3.2»«. Ein demokratisches Ministerium unter Pi y Margall war in Aussicht, das, mit den Insurgenten und Föderalisten von Cartagena und Sevilla sympathisirend, der Unordnung und Verwirrung neue Nahrung gegeben hätte. Da schritt zur Nufrechthaltung der öffentlichen Ordnung gegen die Anarchie die Armee mit einem