I. Erstes Lustruin nach dein Frankfurter Frieden. 1147 wendet, uni das Oucllgebiet des Nil zu ergründen und sicher zu stellen, und war in dem Sumpflande Moira Achnito, nordwärts vom Fluß Chambcze und dem Bangweolosee, dem Klima und den Strapazen erlegen; ein hcldenmüthiger Man», der sein Leben cinsetzte, um das südliche Ccntralafrika der Erkcnntniß, dem Verkehr und der menschlichen Gesittung zu erschließen. Die Colonialpolitik ist überhaupt das Ehrcnfeld Englands. Welche Parteien am Ruder des Staats sein mögen, in den auswärtigen Besitzungen, insbesondere in dem anglo-indischen Reiche herrscht stets derselbe umsichtige Verstand, dieselbe praktische Erfahrung in der Verwaltung und im ganzen öffentlichen Leben. Mit wunderbarer Umsicht und Thatkraft wurde im Jahre 1874 eine drohende Hungcrsnoth von Indien abgeweiidet, die, wenn nicht rechtzeitig von nah und fern die nöthigen Lebens bedürfnisse hcrbcigeschafft worden wären, Millionen in Elend und Tod gestürzt haben würde. Der Tauschvertrag zwischen Holland und England verwickelte nicht nur das U Aman" britische Reich in einen Krieg mit den Eingebornen, er gab auch Anstoß zu dem Krieg der niederländischen Regierung mit dem Sultan von Atchin auf Sumatra. Schon seit Jahren war das Augenmerk der Holländer auf Abrundung ihres Colonialgebietes im indischen Archipel, insbesondere auf den vollständigen Besitz der Insel Sumatra gerichtet. Die großbritannische Colonialpolitik, stets eifer süchtig auf jede fremde Herrschaft in den ostasiatischcn Meeren, hatte die Aus dehnung der holländischen Besitzungen zu verhindern gesucht, indem die anglo indische Regierung mit dem Beherrscher des noch unabhängigen Reiches Atchin imNordwcsten jener Insel einen Vertrag abschloß, durch welchen das einst mächtige insularische Kaiserthum der englischen Schutzhcrrschaft unterstellt ward. Im Ver trauen auf die befreundete Großmacht trieb der Sultan See- und Menschenraub, wie einst die Corsarenhäuptlinge Nordafrika's und fügte dem niederländischen Handels- und Colonicwesen manchen Schaden zu. Als nun Holland durch den erwähnten Vertrag, der übrigens in dem Abgeordnetenhause heftige Anfechtung erfuhr, „freie Hand" über Sumatra erhielt, ergriff die Regierung energische Maß regeln gegen das Piratenwesen. Ihre Vorstellungen wurden jedoch vom Sultan . zurückgcwiesen, und als nunmehr die Niederlande dem Barbaren Krieg erklärten, isrs. sah sich dieser nach fremder Hülfe um und rüstete sich zugleich zur Gegenwehr. Der Krieg hatte einen religiösen Anstrich. Die holländische Regierung in Indien hatte den Wallfahrten der Eingebornen nach Mekka Hindernisse in den Weg ge legt, weil die zurückkehrenden Pilger (Hadschis) den durch diesen Religionsakt in . den Augen der mohammedanischen Bevölkerung erlangten Heiligenruhm zur Er regung des Fanatismus gegen die Christen benutzten. Der Sultan wandte sich daher zunächst an die Pforte; aber der Großtürke am Bosporus konnte keine thatsächliche Hülfe gewähren und seine Vermittelungsversuche machten keinen Ein druck. Dagegen fürchtete man in Holland, die Regierung in Washington, an welche sich der Sultan gleichfalls gewendet hatte, möchte die religiösen Bedenken