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1118 L. Neueste Zeitgeschichte in ihrem äußeren Verlaufe. rung in Stand gesetzt, gegen geistliche Würdenträger, welche den StaatSgcsetzcu beharrlichen Widerstand leisteten, die Amtscntsetzung aussprechen zu lassen. Dieses höchste Strafurtheil wurde denn auch gegen den Erzbischof von Gnescn-Posen ausgesprochen, und derselbe, da er eine freiwillige Resignation zurückwies, nach b Ostrowo in Haft gebracht. Für die Verwaltung des kirchlichen Vermögens und für die Administrativgeschäfte wurde, falls die Domherren nicht binnen zehn Tagen zur Wahl eines Capitelverwcsers sich entschlössen, durch Aufstellung weit« licher Beamten gesorgt. Künftige Bischöfe sollten von der Regierung nur aner kannt und in ihre Gchaltsbczügc eingesetzt werden, wenn sie zuvor einen Homa- gialeid geschworen, daß sie die Gesetze des Staats gewissenhaft beobachten und ihre Geistlichen und Gemeinden anhaltcn wollten, die Gesinnungen der Ehrfurch! und Treue gegen den König, die Liebe zum Vaterland und den Gehorsam gegen die Gesetze zu hegen und zu pflege». Der erste, der diesen neuen Eid der Treue in die Hände des Cultusministers ablcgte, war Joseph Hubert Reinkens, Professor der Theologie in Breslau, der von den, dem Unfehlbarkeitsdogma und der päpstlichen Allgewalt widerstrebenden Katholiken des deutschen Reiches zmn Bischof gewählt, vom Kaiser anerkannt und in Rotterdam durch den jansenisti' "'N"'scheu Bischof Hermann Heykamp von Deventer geweiht worden war. Ein pspft. Aus allen diesen Handlungen ging die volle Uebereinstimmung des Kaisers und seiner Minister hervor. Dennoch hatten die Ultramontanen den Glauben ' Minwn'zu verbreiten gesucht, daß der Monarch anders gesinnt sei als seine Regierung- 7'Ns' Dieser Ansicht gab auch der Papst Ausdruck in dem merkwürdigen Brief a» Kaiser Wilhelm. Er sei überzeugt, schrieb der heilige Vater, daß Se. MajeM die von der Regierung ergriffenen rigorosen Maßregeln, welche auf die Vernich' tung des Katholicismus abzielten, nicht billige, wenn aber dem so sei, so nM er doch bedenken, daß diese Maßregeln keine andere Wirkung haben könnten, als den eigenen Thron zu untergraben. „Ich rede mit Freimuth", heißt es weiter, „denn mein Panier ist Wahrheit und ich rede, um eine meiner Pflichte» zu erfüllen, nämlich die, Allen die Wahrheit zu sagen, auch Denen, die mH Katholiken sind. Denn Jeder, welcher die Taufe empfangen hat, gehört!» irgend einer Beziehung oder auf irgend eine Weise dem Papste an". Auf diese» z. e-pibl. Brief antwortete Wilhelm I.: „Der heilige Vater sei über deutsche Verhältnis falsch berichtet, wenn er der Vermuthung Raum gebe, daß die Negierung Bah' , neu eiuschlüge, welche der Kaiser nicht billige. Nach der Verfassung könne ei» solcher Fall gar nicht eintreten, da alle Gesetze und Regierungsmaßregeln ds landesherrlichen Zustimmung bedürften. Zu seinem Schmerze habe seit zn^ Jahren ein Theil der katholischen Unterthanen Preußens eine politische Paris organisirt, welche den seit zwei Jahrhunderten bestehenden confessionellcn Friede» durch staatsfeindliche Umtriebe zu stören suche. Diese Bewegung hätten kath»' lische Geistliche nicht nur gebilligt, sondern sie hätten sich ihr bis zur offen»» Auflehnung gegen die Landesgesetze angeschlossen. Sr. Heiligkeit werde niH cntga der e gäbe traut ren. horsa gierm weltli hcit, nichts Papst zu nn thanei Berm war i gefeiei des F Mens ßischc Mäni briefei streng trächt und d stimm Hülfe stützm tanen Absich setz vc werde zu wä drohte Oppo' Weg i in gm Eine i desP der Pi DerT