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1070 I). Von Errichtung des zweiten franz. KaiserthumS n. siegreichen Feind erobert, noch durch eine cntmuthigtc Truppe aufgegeben worden; ihre Stätte unter den Leichen ihrer tapferen Berthcidiger ist auf dein Schlachtfeld noch ein ehrendes Zcugniß gewesen für die Truppe, welcher sie vorangcwehl hatte, bis die einbrechcnde Nacht sic den hütenden Blicken entzog. In Anerken nung der von dem 2. Bataillon 8. Pomnicrschen Infanterie-Regiments Nr. 6l bewiesenen Tapferkeit verleihe ich demselben die beifolgende neue Fahne mit dem Bande der von mir für den Feldzug 1870/71 gestifteten Denkmünze, an dessen Einem Ende sich die wieder aufgcfundcnc Quaste der Banderaste der alten Fahne befindet, und beauftrage Sie (Manteuffel), dieselbe dem Bataillon in meinen! Namen feierlich übergeben zu wollen, gcz. Wilhelm." In Liedern und Bal laden wurde die Fahne vom 61. Regiment gefeiert. „Wo ist sie hingekomnic»? Barg sie der Feind in seinem Zelt? Er hat sie nicht genommen, Er sand sn auf dem Feld. Sie war zerfetzt, zerschossen, Die Stange gebrochen und ange brannt, So gaben sie die Genossen Von sterbender Hand zu sterbender Hand. Es deckt sie im Todesmuthe Mit seinem Leibe Held auf Held. So lag in deutschen! Blute Sie auf dem Frankenfcld." Di-Ostar. Als die Preußen unter General Hann am 1. Februar Dijon nach einem S-hwch kleinen Gefechte wieder besetzten, hatte sich das Schicksal der letzten französische» ' ' " Armee auf eine unerwartete Weise entschieden. Wir wissen, daß in der Pariser Convention der östliche Schauplatz, die Departements Cote d'Or, Jura und Doubs, von dem Waffenstillstand ausgeschlossen war, daß sowohl vor Belfer! als bei der Bourbaki'schen Armee die kriegerischen Operationen ihren Fortgang haben sollten. Als Jules Favre diese Bedingungen annahm oder begehrte, war es ihm unbekannt, daß Garibaldi und Bourbaki getrennt waren und das Heer dck letzteren in den schneebedeckten waldigen Thalern des Jura ohne Nahrungsmittel, ohne Wiuterkleidung und Schuhe, zum Theil mit erbärmlichen Waffen und un- gcnügender Munition versehen, sich in einer Lage befand, die einen erfolgreiche» Kampf unmöglich machte. Wie sich später herausstcllte, war die Pariser Con vention der Ostarmce durch Gambetta ungenau mitgetheilt worden, so daß die französischen Anführer der Meinung waren, der Waffenstillstand erstrecke sich über das ganze Land. Deshalb warf man anfangs den deutschen Heerführer» Vertragsbruch vor, bis sich der wahre Sachverhalt herausstellte; zugleich wurde aber behauptet, darüber hätten die Franzosen ihren Marsch, der den Abzug noch Lyon möglich gemacht, verzögert und die Gelegenheit der Rettung versäumt. n. J-n. Nach einigen kleineren Gefechten bei Salins u. a. O. wurden Bourbakis 2g. Jan. Truppen westlich von Pontarlier bei den Dörfern Sombacourt und Chaffois von den Deutschen mit vereinter Macht angegriffen und auf die Schweizer Grenze gedrängt, wobei 10 Geschütze, 7 Mitrailleusen und 4000 Gefangene, darunter so. si. J-m. 2 Generale und 46 Offiziere, in die Hände der Sieger fielen. An den beide» folgenden Tagen wurden die Kämpfe bei Frasne u. a. O. fortgesetzt mit uner meßlichen Verlusten von Seiten der immer wilder flüchtenden Franzosen, so dod