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1068 1). Von Errichtung deö zweitrn franz. Kaiskrthums rc. und Burgund manches jugendliche Lebe» ausgelöscht, in manche Brust durch die übergroße Anstrengung der Todcskcim gesenkt ward. 87 Offiziere und 1817 von der Mannschaft lagen von deutscher Seite auf den Gcfechtsfclder», die Vee- lüfte des Feindes betrugen wohl das Fünffache. Am 18. Januar, als König Wilhelm im Prachtsaale zu Versailles dem deutschen Volke verkündete, daß er das Kaiserreich wieder aufgerichtet habe, da konnte ihm Werder als Morgengabc den herrlichen Sieg von Hericourt darbringc», wie General v. Goebcn jenen von St. Quentin. Ganz Deutschland hatte mit der größten Spannung nach dein Kriegsschauplatz von Belfort, Hericourt und Mömpelgard geschaut, Alles athmctt daher freudig auf, als die frohe Botschaft von dem Rückzug der Bourbaki'schen Armee nach Besancon cintraf. Die Ehrengabe», womit das deutsche Volk, be- sonders in Baden, dem kühnen Feldherr», dem „Schild Deutschlands", seinen Dank darbrachte, konnten als Beweis dienen, wie sehr man die Gefahr erkannt hatte und wie hoch man die rettende That anschlug. Auch Kaiser Wilhelm zollte dem General v. Werder seine Anerkennung, indem er ihm den höchsten Orden zusandte, weil er und sei» Corps „sich um das Vaterland wohl verdient gemacht", und in eine»! Telegramm an die Königin-Kaiserin Augusta in Berlin nein 18. Januar des Generals Verdienste pries: „Bourbaki hat nach dreitägiger Schlacht sich vor dem Werdcr'schen heldenniüthigcn Widerstande zurückgezogen- Werder gebührt die höchste Anerkennung und seinen tapferen Truppen"! Die größte Anerkennung aber konnte man aus einer Depesche Bourbaki's an Gambettn herauslesen: „Unser Angriff am 15. Januar, deram 16. und 17. erneuert wurde, brachte trotz aller aufgewandte» Kraftanstrengungen nicht die gewünschte voll ständige Wirkung hervor, flößte aber dem Feinde Achtung ein, so daß derselbe beständig die Defensive einhielt. Das Wetter ist so schlimm als möglich, der Vormarsch sehr schwierig, daher habe ich mich entschlossen, morgen in die Poß' tionen zurückzukehrcn, die ich vor der Schlacht eingenommen hatte". K mn ünd Bourbaki hatte die Absicht, von Besancon südwärts nach Lyon zu ziehen- dir Allein es war zu spät. Manteuffel war mit zwei Armeccorps, dem pommersche» schanrrn. unter Fransecky und dem westfälischen unter Zastrow auf dem Marsche, UI» über Auxerre und Avallon den Werdcr'schen Truppen zu Hülfe zu kommen. Bor Dijon, wo Garibaldi mit 25,000 Manu Freischaaren stand, wurde Generol Kettler mit zwei Regimentern zurückgelassen, um den italienischen Bandenführer zu beobachte» und in Schach zu halten, um, wie der Auftrag lautete, „die Ope rationen der Südarmce zu decken und die Kräfte des bei Dijon stehenden Feinde-' nach Möglichkeit auf sich zu ziehen", während die Haupttheile der Armee zwischen die Garibaldianer und Bourbaki's Heer sich hineinschobcn und über Gray und Pesme nach Döle, dem wichtigen Knotenpunkt von drei Eisenbahnen, vor drangen, die Vorräthe von Proviant und Kleidungsstücken, die für die hungern den und frierenden Soldaten Bourbaki's bestimmt waren, auf dem Wege ob- 21schneidend. Während Garibaldi, der aus den Höhen um Dijon, in Talant