Volltext Seite (XML)
1066 Von Errichtung des zweiten franz. Kaiscrthums rc. Licntenant v. Dcgcnfcld, der Oberst v. Renz und sein Adjutant Lieutenant Waag. Major v. Gcninlingcn, Hauptmann Gockel und viele andere. Auch den Prinze» Wilhelm trug man verwundet vom Schlachtfeld, auf welchem sein Adjutant Liem tcnant Röder v. Diersburg sein Leben gelassen. „O Erde, bnrgnndische Erde, wovon bist dn so roth? In deine» edlen Reben liegen viel Helden todt"! ^0^"^ Bald darauf merkten die Deutschen eine große Bewegung bei der franzö sischen Sndarmce: Gambetta halte sich zu einem letzten kühnen Schachzug auf- geschwungen. Bourbaki, einer der tüchtigsten Generale des Kaiserreichs, soll« mit jenem Theil der Loircarmcc, der sich nach der zweiten Eroberung von Orleans gen Bourges gezogen, über Nevers ostwärts vorrücken und dort die verschiedene KricgShanscn an sich ziehend mit überlegener Hceresmacht sich auf die Deutsche Iversen, Beifort und die Gegenden am Obcrrhein befreien, sodann, gestärkt durch die freiwilligen Mannschaften, die sich aller Orten erheben würden, den deutsche Strom überschreiten und in das badische Oberland und die blühenden Thäle des Schwarzwaldes die Brandfackel und die Kriegsfuric tragen. Zugleich sollte von Norden und Süden erneute Anstrengungen zum Entsatz von Paris gemach! und somit ein vernichtender Schlag gegen die gcsammte deutsche Streitmacht ge führt werden. Von Franctirenrs und andern: leichten Volk war Alles auf- geboten, „was da kreucht und fleugt", um die Lücken zwischen den einzeln«! Armeen auszufüllen, Telegraphen, Eisenbahnen und Brücken zu zerstöre» und andere Verlegenheiten zu bereiten. Selbst der Rückzug oder die Flucht nach den« Rhein sollte gehemmt und erschwert werden. In seiner erregten Phantasie glaM Gambetta einen zweiten russischen Feldzug zu erleben, und die Journale übte" sich schon auf den Trinmphgcsang ein und priesen zum Voraus den geheime« „genialen" Plan des Dictators. Wir wissen, welche furchtbaren Kümpfe und Märsche in den kalten Tagen des Januar um Lemans und Vendöme, um Annens und St. Quentin ausgeführt wurden und welche Angriffe die Pariser Besatzung truppen und Nationalgarden gegen die preußische» Einschlicßmigslinien unter nahmen; um dieselbe Zeit wurde durch einen nächtlichen Ueberfall von Franc- tirenrs unter Beihülfc der Einwohner die Moselbrücke bei Fontciioy, östlich nn« Toul, gesprengt und dadurch die Eisenbahnverbindung zehn Tage lang unter brochen, und von der Festung Langres aus versuchte ein Streifcorps bei Chaunwui einen Ueberfall. Mit den letzten Kräften eines Verzweifelnden stürzte sich das französische Volk noch einmal ans den Feind, um ihn, von allen Seiten zugleich angrcisend, in seinen einzelnen Positionen zu zermalmen. Damals kam die Reibe an das Werder'sche Armeecorps, dessen Kern die badische und Schiiielingffrhe Division und das Detachement Goltz bildeten, den bei Nuits und am Oign»" erfochtenen Ruhm in der schwierigsten Lage zu behaupte» und auf immer an seine Fahne zu fesseln. Mit 28,000 Mann stand der entschlossene General in nm Dijon, als Bourbaki mit seinem gemischten Heer, das ans 150,000 Krieger» aller Waffengattungen zusammengesetzt war, über Besancon nach Montbelimb