VI. Der deutsch-franz. Krieg u. das neue deutsche Reich. 10öl bei Fornierie zwischen Rouen und Annens, berichtet das Generalstabswerk, wo Ao-id. die Franzosen unter planmäßiger Führung unt allen drei Waffen ins Gefecht getreten, ließ die Fortschritte in den Rüstungen des Feindes deutlich erkenne«. Derselbe besetzte in den nächstfolgenden Tagen von Annens aus die größeren Ortschaften an der Straße von Montdidicr nach Gournay, während er sich von der Andelle her nach Les Andelys und mit einigen Abheilungen noch weiter öst lich gegen die Eptc Vorschub. Nur durch die angestrengteste Thätigkcit, Wach samkeit und Tapferkeit gelang es im November den Generalen von Manteuffel und Goebcn, mit Abtheilungen des ersten und achten Arincceorps das Gebiet der Somme allmählich in ihre Gewalt zu bringen, nachdem sic den Feind in mehreren kleineren Gefechten überwunden und in der größeren Schlacht bei der gewerbreichen Stadt Amiens, wo ein Bataillon von Marincsoldatcn durch r». N°rd,. preußische Kavallerie niedergerittcn ward, in die Flucht geschlagen hatten. Nun erst wurde La Fcrc zur Ucbcrgabc gezwungen und Amiens von Goebcn besetzt. Zwei Detachements, welche der Graf zur Lippe zum Recognosciren ausschickle, wurden in Etrepagny und les Thilliers cn Vexin mit Bcihülfc der Einwohner unerwartet überfallen und das eine davon fast gänzlich aufgerieben. Von Amiens 2». aus zogen die Deutschen unter Manteuffel in die Normandie, das Hauptland des alten Frankreichs. Nachdem sic bei Forges und Bnchy die feindlichen Lrup-4.D-cbr. Pen zurückgeworfen, mußte Ronen, die altberühmte Hauptstadt an der Seine,« D--br. dem deutschen Heere die Thore öffnen und drei Tage später fiel die wichtige See- s. Du«-, stadt Dieppe mit ihrem trefflichen Hafen in ihre Hände. Damit war die Zu fuhr aus England und Irland und die Schifffahrt auf der unteren Seine ge hemmt. Aufs Neue wurde die Beute an Waffen und Munition und die Zahl der Gefangenen jenseits des Rheines vermehrt, und durch Requisitionen in den reichen Städten den Bedürfnissen der Truppen an Kleidung und Nahrung abge- holfcn. In ununterbrochener Flucht zog das französische Heer in der strengsten Wintcrkälte gen Havre de Grace, wo die Soldaten im elendesten Aufzuge, dürftig gekleidet und beschuht und halb verhungert anlangtcn und das Truppcncorps des Generals Briand verstärkten. Auch das Landvolk zog massenweise in die große Handelsstadt, das Vieh und die nothwcndigste Habe mit sich führend. Oft reich ten einige Ulanen hin, um ganze Ortschaften in Angst zu setzen. Diese raschen Reiter waren den Augen der Franzosen so entsetzlich, wie ihren Vätern einst die Kosaken. In Havre herrschte die größte Aufregung; ein zur Schau getragener Kricgsmnth sollte die innere Furcht und Angst verbergen. Um die Bürgerschaft zu beruhigen und zum Ansharrcn in der Vcrtheidigung anzuspornen, wurde die Nachricht eines gelungenen Ausfalls der Pariser Besatzung ausgcstrcut und zugleich von Brest und Cherbourg neue Marinemannschaft abgesandt. Allerdings hatte Trochu um diese Zeit einen neuen Ausfall unter Ducrot und Admiral La Ronciereri. D«br. angeordnet, und zwar wiederum nach dem Dorfe Le Bourget, das schon früher einmal der Schauplatz blutiger Ereignisse gewesen war; aber das Untcrnehincn