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cwähli, Gestal» Erwerb ien Jn- chie sein «er von i Still- istokra- scheut. ^erschie- bcralen titutio- aft ge- ;angcne sonders )cr ouf >bt und i war, Odilon ehren- >, aber timisti- Ver- urbons ist der stischen demo- rdnung rn fern ii, alle )em sie n dem e Auf- llc auf nn der monie, )rang- oegtcs, Fürst, elstand II; Gcschichtslebcn in den Cinzelstaaten (Frankreich). 89 stützte, war seine Regierung sicher und fest. Selbst daß er bei der in ganz Europa herrschenden Aufregung und Parteiung nicht durch bewaffnete Interven tion in Polen, Italien u. a. O. die Losung zu einem europäischen Kriege gab, sah ihm die Mehrheit der sonst so sehr nach Kriegsruhm strebenden Nation mit Freuden nach, da der Bürgerstand das Ziel seiner Lebensthätigkeit mehr bei friedlicher Entwickelung als in stürmischen Kriegszeitcn erreichen konnte. Allein nur zu bald entfremdete sich Louis Philipp das Herz des Volkes, indem er sich in seiner Politik immer mehr den Grundsätzen der Bourbons und der alten Höfe näherte und Eigenschaften zu Tage kehrte, die ihm die Liebe und Achtung der Nation rauben mußten. Er fand kein Gefallen au einer wahrhaft parlamen tarischen Monarchie mit einer echten Nationalrepräsentation als Unterlage. Statt durch freie Institutionen den Volksgeist für die neue Ordnung zu gewiuucn und durch Ausdehnung des Wahlrechts den ganzen Mittelstand und alle Glieder der untern Volksklassen, die durch Fleiß, Regsamkeit und Ordnung in die Höhe kamen, am Staatsleben zu bcthciligcn, wurde durch das neue Wahlgesetz der Steuer-Census nur von dreihundert auf zweihundert Franken ermäßigt, wodurch die Zahl der wahlfähigen Bürger auf weniger als eine halbe Million beschränkt blieb. Nur der reiche Bürgerstand, die Kaufherren, die Bankiers, die Gutsbesitzer und Großindustriellen, die Geldaristokratie fanden Geltung; der Handwerker, der Bauer, der geringe Mann von kleinem Kapital sah sich zurückgesetzt und in Eine Linie gestoßen mit dem Arbeiter, mit dem Tagelöhner, mit dem besitzlosen Proletarier; er besaß kein Wahlrecht, seine Stimme verhallte unbemerkt. Die herrschende Klasse verstand es nicht, „sich durch neu zuströmendes Blut aus dem großen Körper der Nation jung zu erhalten. Das Interesse der Arbeiter und Bauern ward dem Interesse der Reichen geopfert, der Kleinbürger, wenn nicht an seinem Gute geschädigt, doch durch hochmüthiges Feruhaltcn aus den vor nehmen Gesellschaftskreisen in seiner Eigenliebe verletzt; die aufstrebende talent volle Jugend der gelehrten Stände in die abstrakte Opposition getrieben, anstatt zum praktischen Staatsdienst herangezogen zu werden". Bei dieser Beschränkung war der Wahlbeherrschung und Wahlbestechung Di- «-m- Thür und Thor geöffnet; durch Aemter, Versprechungen, materielle Vortheile gelang es der von Louis Philipp's „unwandelbarem Gedanken" geleiteten Regie rung, stets eine willfährige Deputirten-Kammer im Palais Bourbon zu versam meln und unter dem vieljährigen Präsidium des ältern Dupin alle Vorhaben und Wünsche durchzusetzen. Sie war mehr das Abbild des Standes, der 1830 die Gewalt an sich gerissen hatte, als der Nation. Selbst die „dynastische Oppo sition" auf der Linken unter Führung von Odilon Barrot war stets dem herr schenden System zugethan, wenn sie auch auf eine Beschränkung der „persön lichen " Regierung hinarbeitete. Von der durch den König ernannten Pairs- kammer, die im Palais Luxembourg ihre Sitzungen abhielt, war als einem Organ der Gesetzgebung kanm die Rede; des Rechts der Erblichkeit beraubt und