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VI. Der dcutsch-franz. Krieg u. das neue deutsche Reich. 1037 Hecrablhcilungcn des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin mit der Loire- nrmcc, links durch das Wcrdcr'sckc Corps mit der ausMobilgardcn, Franctircnrs und den ausländischen Frcischaaren Garibaldi's gebildeten Ostarmec in Fühlung war. Eine vierte Abteilung, die Pommcrn unter Fransecky und die würtcm- bcrgische Division unter General v. Obernitz, verstärkte die Cernirnngshcerc uni Paris. Einzelne Detachements rückten vor die nördlichen Festungen, welche allmählig nach heftigem Widerstande zur Ncbcrgabc gezwungen wurden. So Soissonsam 16. October, Verdun am8. November, Diedcnhofen Thion- villes, das schon seit dem 13. November vom Gcncrallieutenant Kamecke belagert ward, nach dreitägigem Bombardement am 24. November, Ham, wo einst Napoleon gefangen saß, am 10., Pralzburg, dessen kleine Besatzung tapfcrn Widerstand geleistet, am 12. und Montmedy am 14. Dccember. Mczieres üel am 2. Januar des folgenden Jahres durch General Woyna II. So lange diese Bollwerke in feindlicher Hand sich befanden, waren die Kriegsoperationen der Deutschen erschwert, indem jene die Proviantzüge hemmten und den Franctireurs als Stützpunkte dienten. Die Garnisonstruppen aller dieser Festungen wanderten als Gefangene nach Deutschland, die abgeliefcrtcn Waffen, Geschütze, Feldzeichen wehrten die unermeßliche Kriegsbeute der Sieger. Die Städte selbst aber gingen meistens in einem elenden Zustande in die Hände der Deutschen über. Viele Häuser waren Schutt- und Brandstätten; ein großer Theil der Einwohner von Armuth, Hungcrsnoth, Krankheit furchtbar heimgesncht. Nur Bitsch, die un einnehmbare Felsenfcstung, die von einer kleinen baicrischen Bclagerungsmann- schast cernirt war, hatte den Triumph, bis zum Friedensschluß auszuharren, um daun auf immer in deutschen Besitz zu kommen. Die größten Schwierigkeiten hatte das aus verschiedenen Truppentheilen ge- mischte 14. Corps zu bestehen, mit dem der tapfere General v. Werder von»dimJu». Straßburg auszog, um den oberen Elsaß mit den Festungen Schlettstadt, Neu breisach und Belfort zu erobern und die Gebirgslandschaften der Vogesen und des Jura zu besetzen. Nicht nur, daß die Stärke seiner Truppen, unter denen die badische Division unter General v. Beyer eine hervorragende Stellung behauptete, zu gering war gegenüber dem zahlreichen Feinde; nirgends entfaltete sich der unheimliche Bandenkrieg in solcher Ausdehnung und in so gefahrdrohender Ge stalt wie in diesen Berggegendcn, wo man an der Festung Langres einen sicheren Hinterhalt, an der gegen die Deutschen höchst feindselig gesinnten Bevölkerung Helfer, Hehler und Spürer, in den Arbeitern von Mühlhausen fanatisch-republi kanische Bundesgenossen hatte und die verdorbenen oder durch Verhaue gesperrten Wege und Gebirgspässe die Märsche hemmten. Wenn gleich die badischen Truppen unter General von Degenfeld in Verbindung mit einer preußischen Brigade bei St. Die, Etival, Nompatelize, Rambervillcrs und anderwärts die überlegenen Kricgsschaaren mit großer Tapferkeit zurückschlngen und die Wahl statt mit ihrem Blute behaupteten, wenn gleich der preußische General v. Schme-