996 I). Bon Errichtung des zweiten franz. Kaiserthums re. den Baiern, die bei und in Bazcille mit den non de» wuthcntdranntcn Ein wohnern unterstützten französischen Marinesoldaten einen BcrnichtungokaM führten, die Hand reichte, so daß diese trotz des furchtbaren Gcschützfcners dec Franzosen die wichtige Position auf den Höhen von La Moncelle und Schloß Monvillc in Besitz nehmen und mit gemeinschaftlicher Anstrengung den Feind aus der festen Stellung von Balan vertreiben konnten, da neigte sich des Schlachtenglück auf die deutsche Seite. Im Nordwestcn der Stadt besetzten norddeutsche Truppen die AnSgänge von St. Menges und Fleigucux und richteten ein furchtbares Artillericfeuer auf die gegenübcrstchendcn französischen Hecr- abthcilungcn, welche schon um Mittag dergestalt cingcschnürt waren, daß nur noch zwei dürftige Auswege nach Süden und nach Norden offen standen, uni entweder zwischen Givvnne und Flcigneux die belgische Grenze zu erreichen oder von der Vorstadt Torey aus über Vouziers nach Rheims sich dnrchzuschlagcn Aber General Wimpffcn trug Bedenken, einen dieser äußersten Auswege, dir allerdings nur mit den größten Verlusten möglicher Weise gelingen konnten, mit rascher Entschlossenheit zu ergreifen. Bald war auch die Oeffnung bei Jlly durch das preußische Gardccorps geschlossen und nun wurde von allen Seiten ciu mörderisches Artillericfcucr gegen die Franzosen gerichtet, so daß sie nach der lctzie» energischen Anstrengung bei Floing, wo General von Gersdorff vom elfte" Armcecorps und der französische Reitergencral Margneritte auf den Tod ver wundet wurden, alle Versuche eines Vordringens ausgabcn und am Nachmittag den Rückzug nach Sedan antratcn. In dieser kleinen Stadt war ani Abend die ganze Armee Mac Mahon's zusammcngedrängt und cs herrschte in den Straße" und Häusern eine beispiellose Unordnung und Verwirrung, die noch erhöht ward, als die deutschen Truppen von den umgebenden Höhen herab die Festung zu de' schießen begannen und an mehreren Orten der Stadt Feuer ausbrach. Du C°p>. Um das Elend nicht noch zu vergrößern, crtheilte Kaiser Napoleon dc"> General Wimpffcn den Befehl, zu capituliren. Er gehorchte mit innerem verstreben, aber durch die Nothwendigkcit gezwungen. Schon wehte die Par- lamentärflagge am Thore von Sedan, als der Oberst Bronsart von Schellender! aus Frenois eintraf, um im Namen des Königs von Preußen Armee u"^ Festung zur Uebergabe aufzufordcrn. Bald kehrte er in das Hauptquartier zu rück, begleitet von dem französischen General Rcille, welcher dem König Schreiben Napoleon's überreichte des Inhalts: „Da es mir nicht vergönnt in der Mitte meiner Armee zu sterben, so bleibt mir nichts übrig als meint" Degen in die Hände Eurer Majestät nicderzulegen." König Wilhelm nahm dv§ Anerbieten an mit dem Ausdruck der Theilnahme über das schwere Geschick i>^ Kaisers und der französischen Armee, die sich unter seinen Augen so tapfer g"' schlagen. Uebrigens ergab sich Napoleon nur für seine Person, da er den Ober befehl nicht führte und Alles der Regentschaft in Paris anheim gestellt hatte. Ei war nicht der Degen Frankreichs, den er hingab, sondern der Degen des Kaisers m