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Johann Sebastian Badi: kan t a t e 170 m Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust, dich kann man nicht bei Höllensünden, wohl aber Himmels Eintracht finden, du stärkst allein die schwache Brust, vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust. Drum sollen lauter Tugendgaben in meinem Herzen Wohnung haben. Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust, du stärkst allein die schwache Brust, vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust. Rezitation: Die Welt, das Sündenbaus, bricht nur in Höllenlieder aus und sucht durch Haß und Neid des Satans Bild an sich zu tragen. Ihr Mund ist voller Ottergift, der oft die Unschuld tödlich trifft, und will allein von Rache sagen. Gerechter Gott, wie weit ist doch der Mensch von dir entfernt; du liebst, jedoch sein Mund macht Fluch und Feindschalt kund und will den Nächsten nur mit Füßen treten. Ach! diese Schuld ist schwerlich zu verbeten. Arie: • Wie jammern mich doch die verkehrten Herzen, die dir, mein Gott, so sehr zuwider sein. Ich zittre recht und fühle tausend Schmerzen, wenn sie sich nur an Haß und Rach’ erfreun. Gerechter Gott, was magst du doch gedenken, wenn sie allein mit rechten Satansränken dein scharfes Strafgebot so frech verlacht. Ach! Ohne Zweifel hast du so gedacht: wie jammern mich doch die verkehrten Herzen! Rezitation: Wer sollte sich demnach hier zu leben wünschen, wenn man nur Haß und Ungemach vor seine Liebe sieht? Doch weil ich auch den Feind wie meinen besten Freund nach GottesVorschri ft lieben soll, so flieht mein Herze Zorn und Groll und wünscht allein bei Gott zu leben, der selbst die Liebe heißt. Ach, eintrachtvoller Geist, wann wird er dir doch nur sein Himmelszion geben? Mir ekelt mehr zu leben, drum nimm mich, Jesu, hin. Mir graut vor allen Sünden, laß mich dies Wohnhaus finden, woselbst ich ruhig bin.