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508 Nr. 11. „STAHL UND EISEN.“ 1. Juni 1894. Zinkweifsfabrik, von 5 (6) Zinkwalzwerken, von 2 (2) Blei- und Silberhütten, von 25 (25) Anlagen, bei welchen Koks bezw. Ginder für den Rohzinkhütten- betrieb gebrannt und erzeugt werden, und von 2 (2) Werken, welche Blende - Röstgase zu Schwefel- und schwefliger Säure condensiren. Das Erzeugungs-Ergebnifs des Berichts jahres bestand in: 17 095 531 t (16 431 540 t) Steinkohlen, 616 645 t (636 466 t) Eisenerze, 7 166 t (9369 t) Eisenerze als Nebenproduct aus Zinkerz- u. s. w. Gruben gefördert, 2 107 t (2520 t) Schwefekiese, dito gefördert als Nebenproducte, 636 029 t (659 847 t) Galmei und Zinkblende, 30 742 t (29 049 t) Bleierze, 472 935 t (470 796 t) Koksroheisen, 703 t (700 t) Holzkohlenroheisen, 26 046 t (26 045 t) Gufswaaren, Schmelzung in Stahl und Eisen, 8 877 t (7864 t) Röhrengufs, 41 093 t (44 465 t) Halbfabricate* zum Verkauf, Flufsmetall, 11 390 t (9644 t) do. do. Schweifseisen, 246 946 t (228 236 t) Fertigfabricate, Grobeisen, Feineisen, Grubenschienen u. s. w. & 32 375 t (39 646 t) Hauptbahnmaterial, E 31218 t (30702 t) Grobbleche bis 5 mm Stärke, 2 26 870 t (21408 t) Feinbleche, weniger als 8 5 mm Stärke, 8 718 t (373 t) Schmiedestücke, 8 229 t (246 t) Stahlfaqongufs, 34 200 t (32000 t) Draht und Drahtwaaren, 6 700 t (6500 t) Röhren und Fittings, 233 t (391 t) umgeschweifstes Eisen, 91 716 t (89175 t) Rohzink, 5 285 t (3200 t) Cadmium, 769 t (716 t) Blei (bei der Rohzinkerzeugung), 211t (903 t) Zinkweifs, Zinkgrau, Blei und Rückstände, 35 186 t (33 266 t) Zinkbleche, 18 866 t (18 346 t) Blei, 2 158 t (2269 t) Glätte, 7 922 t (7963 t) Silber, 858 562 t (850 811 t) Stückkoks, 61 201 t (89 452 t) Kleinkoks, 90 391 t (63 629 t) Cinder, 21104 t (17 473 t) Schwefelsäure verschiedener Grädigkeit, 1 848 t (1550 t) schweflige Säure. An Nebenproducten wurden erzeugt: beim Kokshochofenbetriebe: 1 209 t (1285 t) silberhaltiges Blei, 1 334 t (1484 t) Ofenbruch und Zinkschwamm, 7 916 t (7910 t) Zinkstaub, 1 889 t ( t) Ofenbruch und Zinkstaub, zusammen angegeben, 71 340 t (54 549 t) getemperte Schlacken, 733,9 t (650,8 t) lOOproc. Cementkupfer,) Frzeugung der 515,44 kg (513,48 kg) Silber, Yextractionsanstalt 1,08 kg (0,56 kg) Gold, J im Gesammtwerthe von 665073 (726500 3); bei den Zinkwalzwerken : 746 t (753 t) silberhaltiges Blei, 393 t (367 t) Zinkasche und andere Nebenproducte bei den Koks- und Zunderbrennereien, 50 081 t (55 834 t) Theer, Ammoniaksalze u. s. w. Der Gesammtwerth aller vorher verzeich neten Erzeugnisse wird statistisch beziffert mit 246 185 850 M (256 654 350 (). * Unter Halbfabricaten zum Verkauf werden bei diesen Aufzeichnungen auch „Knüppel und Blecheisen“ mitverstanden. Durch Neuhinzutreten der Grube Heinrichsfreude ist die Zahl der statistisch behandelten Steinkohlen gruben im Berichtsjahre auf 55 (54) gebracht, bei welchen 839 (765) Dampfmaschinen mit 74861 (70 736) HP unter Dampf standen, von denen 244 (222) mit 42 521 (40 970) HP zur Wasserhaltung, 195 (172) mit 22117 (20 305) HP zur Förderung und 400 (371) mit 10 223 (9401) HP zu anderen Zwecken in Betrieb gehalten wurden. Die Verstärkung der motorischen Kraft berechnet sich gegen das Vorjahr bei den ein zelnen Zwecken auf 3,8, 8,6 bezw. 8,7 %. Unter Tage beschäftigt waren aufserdem für Förderzwecke 2096 (2070) Pferde. Obwohl die Förderung gegen das Vorjahr um 4 % von 16431540 t auf 17 095 531 t stieg, sank die Kopf zahl der Belegschaft sämmtlicher Gruben von 54 819 auf 53697, um 2,1 %, die Zahl der verfahrenen Schichten von 15030100 auf 14 521400, der Betrag der gezahlten Arbeitslöhne von 40 617 202 • auf 39 132 991 ^, und stieg die durchschnittliche Förder leistung von 299,7 auf 318,4 t auf den Arbeiterkopf, woran seit einer Reihe von Jahren zum erstenmal eine Wendung zum Besseren erkennbar wird. Auf eine Fördermaschinenpferdekraft ausgeschlagen, be rechnet sich die Förderung auf rund 773 t. Der Werth der Förderung ist von 89328998 auf 91 811 7973 gestiegen, der Erlös von 85 466 338 auf 87 974 863 1/!, was ein Zurückfallen des Tonnenpreises von 5,790 auf 5,628 JC bedeutet bei einem Gesammtabsatz von 15 632116 t gegen 14 996 727 t im Jahre vorher. 42,62 % des Werthes der Förderung wurden durch die gezahlten Arbeitslöhne aufgezehrt, und wenn irgendwo eine Fixirung von Durchschnittslöhnen irrige Ansichten hervorzurufen vermag, so geschieht dies hier; einem berechneten Durchschnittslohne des männlichen Arbeiters über 16 Jahre in Höhe von 775,6 • mufs hier entgegengestellt werden, dafs der oberschlesische Kohlenhäuer in Wirklichkeit 3,50 bis 4 i/l und in zahlreichen Fällen erheblich mehr als 4 JI a. d. Arbeitstag ins Verdienen bringt. Der Absatz an Steinkohlen betrug: an die Zink- und Bleihütten 1 002 523, an die Eisen- und Stahlhütten 1 019 635 und an die Koks- und Cinderbrennanstalten 1411872 t, im ganzen um 14676 t= 0,4 % weniger als in 1892. Der Kohlenabsatz nach Rufsland, obwohl rund viermal so grofs als im Jahre vorher, belief sich gleichwohl nur auf 3746 t; 150 018 t gingen nach Russ -Polen; Oesterreich-Ungarn bezog 2 965 0861* und — der Guriosität halber sei es nicht verschwiegen — auch Belgien mufste seiner Kohlennoth durch Ueber- nahme von 12 t oberschlesischer Kohle abhelfen. Im hohen Grade bedauerlich für die oberschlesischen Kohlengruben ist das erneute, stärkere Eindringen englischer Kohlen in die preufsischen Ostseeprovinzen und in die Reichshauptstadt Berlin. Allein in den drei ersten Quartalen ist die Ein fuhr englischer Kohlen in die Ostseeprovinzen um 241 547 t gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres gestiegen und nur den im letzten Jahresdrittel in England herrschenden Bergarbeiterstreiks war es zu danken, dafs dieselbe nicht während des ganzen Jahres im gleichen Mafse sich vergröfserte; jene Zahl be deutet ein procentuales Verhältnifs von +30% gegen die englische Einfuhr des Vorjahres. In Berlin, der Domaine der oberschlesischen Kohlenindustrie, hat die Einfuhr an englischen Kohlen in 1893 um 60 936 t = 5 % zugenommen, während der Gonsum oberschlesischer Kohlen es bei einer Steigerung von 9 % bewenden lassen mufste. * Nach den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Statistischen Amtes betrug die Ausfuhr in Tonnen nach Oesterreich - Ungarn 3 663 596 (3 231 196), nach Rufsland incl. Russ.-Polen 130 156 (117 100).