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504 Nr. 11. .STAHL UND EISEN.“ 1. Juni 1894. Kl. 31, Nr. 74249, vom 5. April 1893. C. W. Rayser in Mülheim a. Rhein. Tiegelofen. Die Feuerung ist oben um den Tiegel a herum dicht geschlossen, während der Füllschacht neben dem Tiegel besonders angeordnet ist, so dafs aus dem Tiegel a spritzendes Metall nicht in die Feuerung fallen kann. a ' ~ die Schweifsflächen sich innigst miteinander verbinden. Es kann auch der weiche Eisenkern in den fertigen Stahlmantel ein gegossen werden. Kl. 31, Nr. 74 603, vom 25. April 1893. Gustav Lemke in Berlin. Verfahren zur Herstellung von Radreifen mit harter Lauf- und weicher Innen fläche. Ein gut angewärmter weich er Eisenkern a wird nach Bestrei chung seiner Mantelfläche mit einem Schweifspulver mit einem harten Stahlmantel b umgossen, so dafs beim Ausarbeiten dieses Rohblocks zu einem Radreifen KL 31, Nr. 74617, vom 25. Aug. 1893. Wilhelm Ren nert in Annen (Westfalen). Verfahren und Vorrichtung zur Erzielung dichter Gufshlöcke. Während oder gleich nach dem Giefsen wird die Form im unteren Theil a gekühlt, dagegen im oberen Theil b vor Abkühlung geschützt, so dafs der obere Theil des Blockes länger flüssig bleibt und die Bildung eines Lunkers verhütet wird. Kl. 18, Nr. 74819, vom 4. Nov. 1890. Johann Meyer in Düdelingen (Luxemburg). Kohlung von Eisen in der Giefs- pfanne durch Ziegel aus Kohle und Kalk. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, nach welchem flüssiges Flufseisen durch Zuführung von einem geeigneten Kohlungsmaterial sofort in der Giefspfanne einer derartigen Kohlung unterworfen wird, dafs jeder gewünschte und im voraus bestimmte Kohlengehalt und damit sowohl jeder gewünschte und im voraus bestimmte Härte grad, wie auch jeder gewünschte und im voraus bestimmte Weichegrad erhalten werden kann. Der erstrebte Zweck wird einerseits dadurch er reicht, dafs das Kohlungsmaterial in einer solchen Gestalt hinzugefügt wird, dafs ein sofortiges und gleichmäfsiges Auflösen, sowie eine gleichmäfsige Ver- theilung desselben in der ganzen Masse des flüssigen Metalls vor sich geht, während andererseits der Zeitpunkt, in welchem die Zuführung dieses Kohlungs materials erfolgt, derart gewählt ist, dafs die Reaction der Kohlung vollständig beendigt wird, bevor das flüssige Metall aus der Giefspfanne in die Gufsformen abgelassen wird. Zur Herstellung des Kohlungsmaterials werden die kohlehaltigen Substanzen bis auf .ein geringes Korn pulverisirt und demnächst wieder mit geeigneten Binde- und Reinigungsmitteln zu Ziegeln oder son stigen Formen geformt. Als kohlehaltige Substanz eignet sich vortheilhaft Anthracitkohle wegen ihrer Reinheit, und Koks; als Binde- und Reinigungsmittel eignet sich vortheilhaft reiner gebrannter Kalk, welcher in Wasser gelöscht und in Kalkbrei ühergeführt worden ist. Die Kohlungssubstanzen werden mit dem Binde- und Reinigungsmittel innig gemischt und zu einer teigigen Masse verarbeitet, welche man 12 bis 24 Stunden stehen läfst, ehe das Formen derselben zu Ziegeln oder festen Stücken erfolgt. Letztere werden zuerst an der Luft und nachher im Trockenofen getrocknet. Zur Darstellung von Flufseisen mit 0,04 bis 0,10%, sowie von mittelweichem und hartem Stahl mit 0,10 bis 0,40 % Kohlenstoff werden die wie oben dar gestellten Ziegel bezw. Blöcke sämmtlich auf dem Boden der Giefspfanne vertheilt und sodann das flüssige Metall in einem starken Strahl in die Giefs pfanne eingelassen, während dieselbe hin und her bewegt wird. Zur Darstellung von härteren Stahlsorten über 0,40 % Kohlenstoff werden die Ziegel bezw. Blöcke dem Metall in der Giefspfanne zugesetzt, und zwar ein Theil vor dem Abgiefsen des Metalls in die Pfanne, der Rest nach erfolgter Reaction dieses Theiles, wobei das Quantum des Kohlungsmaterials im voraus be stimmt wird, so dafs dem entkohlten Metall so viel Kohlenstoff zugefügt wird, als dem zu erreichenden Härtegrad des herzustellenden Products entspricht. Ist die Reaction, welche kaum 3 bis 5 Minuten dauert, in der Giefspfanne vollständig beendet, so wird das flüssige Metall in die Gufsformen übergeführt, wobei der Gufs ruhig und ohne Steigen vor sich geht, so dafs vollständig gesunde Gufsblöcke erzielt werden. Was das Quantum des Kohlungsmaterials betrifft, so richtet sich dasselbe nach dem Kohlenstoffgehalt desselben und nach dem Härtegrad des Products. Die praktischen Betriebsresultate ergaben, dafs auf 1000 kg Roheisen zur Erzeugung eines Flufseisens und eines Stahl mit einem Gehalt von: Flufseisen: 0,040 bis 0,060% Kohlenst. 1,00 bis 1,20 kg Kohlenkalk, 0,060 , 0,100 , „ 1,20 » 2,00 » Ziegel, Weiche und harte Stahle: 0,10 bis 0,15 % Kohlenst. 2,50 bis 2,80 kg Ziegel, 0,15 „ 0,20 » » 3,00 » 3,50 » » 0,25 „ 0,30 » » 4,00 " 4,50 " »i 0,30 , 0,35 » n 5,00 „ 5,30 „ n 0,40 " 0,45 » 7,00 " 7,50 , n 0,45 " 0,50 'n » 7,80 „ 7,80 " 1,60 » 1,65 » n 20 „25 » n erforderlich sind. Bei diesem Verfahren, bei welchem sich durch mehrmaliges Probenehmen einer jeden einzelnen Charge vor dem Einführen des flüssigen Metalls in die Giefspfanne genau der erforderliche Zusatz an Kohlungsmaterial für den gewünschten Härtegrad des herzustellenden Products bestimmen läfst, wird so viel Wärme entwickelt, dafs die Asche des Kohlungs materials in der Giefspfanne selbst zum Schmelzen kommt und der Kieselsäuregehalt dieser Asche mit