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Abonnementspreis für Nichtvereins mitglieder: 20 Mark jährlich excl. Porto. Die Zeitschrift erscheint in halbmonatlichen Heften. t +^^4- t Eurm Insertionspreis 40 Pf. für die zwei gespaltene Petitzeile bei Jahresinserat angemessener Rabatt. für das deutsche Eisenhüttenwesen. Redigirt von Ingenieur E. Schrödter, und Generalsecretär Dr. W. Beumer, Geschäftsführer des Vereins deutscher Eisenhüttenleute, Geschäftsführer der nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller, für den technischen Theil für den wirthschaftlichen Theil. Commissiona-Verlag von A. Bagel in Düsseldorf. 15. April 1894. 14. Jahrgang. N 8. Vom unwirthschaftlichen übertriebenen Schreibwerk und anderen Einrichtungen bei den Preufsischen Staatseisenbahnen. enn das unser seliger Freund Schlink noch erlebt hätte, von der Staats eisenbahnverwaltung selbst die Un- wirthschaftlichkeit des übertriebenen Schreibwerks und anderer Einrichtungen in einer amtlichen Denkschrift anerkannt zu sehen! Welchen Angriffen war er ausgesetzt, als er nach dieser Richtung hin in „Stahl und Eisen“ das System Maybach bekämpfte! Sogar die amt lichen Kreisblätter setzte man in Bewegung, um solche Angriffe, die man als „unerhört“, als das „An sehen der Staatsregierung schädigend“ bezeichnete, in banalen Leitartikeln zu bekriegen, welche das officiöse Prefsbureau anfertigen und den Redac tionen der Kreis- und anderer Anzeiger zur Ver fügung stellen mufste. Ja, von gewisser Seite wurden wir darauf hingewiesen, dafs „man“ nicht mehr in der Lage sein werde, die Interessen der In dustrie zu schützen, wenn Schlink so zu agitiren fortfahre. Und nun wird dem Preufsischen Abge ordnetenhause in Nr. 96 der Drucksachen mit den die Neuorganisation der Staatsbahnen ' be treffenden Gesetzentwürfen eine amtliche Denk schrift überreicht, in welcher alles das, was Schlink behauptet, rite und pure zugegeben wird. Wir setzen den betreffenden Theil dieser Denkschrift hierher mit dem Bemerken, dafs die Sperrungen im Druck von uns herrühren. Auf S. 15 ff. heifst es wörtlich folgendermafsen also: „Die gegenwärtige Organisation ist aus dem durch die Verstaatlichung der Privatbahnen er heblich gesteigerten Bedürfnifs einer Decentra- lisation der Verwaltung hervorgegangen. Die VIIL14 Einführung derselben beruhte auf der Erwartung, dafs diejenigen Verwaltungsgeschäfte, welche nicht der einheitlichen Leitung und Bearbeitung inner halb eines gröfseren Verkehrsgebiets bedürfen, zweckmäfsig örtlichen Unterbehörden zu über tragen seien, welche, den Personen und Oertlich- keiten näherstehend, mit der genaueren Kenntnifs derselben die Möglichkeit einer schnelleren und sorgfältigeren Erledigung aller sich auf dieselben beziehenden Verwaltungsgeschäfte bieten sollten. Es wurde daher angenommen, dafs die örtliche Verwaltung des Bahneigenthums, die engere Be triebsleitung, die Bearbeitung der Personalien, das Beschwerdewesen, die selbständige Verwaltung und Rechnungslegung bezüglich der für diese Geschäfte bestimmten Ausgabefonds zweckmäfsig solchen örtlichen Behörden, den Eisenbahnbetriebs ämtern, zu übertragen seien. Der mit der Er richtung derselben verbundene erhöhte Aufwand an persönlichen und sachlichen Kosten sollte durch eine gröfsere Wirthschaftlichkeit der Be triebsverwaltung , welche man von der Wirk samkeit der neu gebildeten Behörden erwartete, ausgeglichen werden. Die in dem fast vierzehn jährigen Zeiträume seit Einführung der gegen wärtigen Organisation gemachten Erfahrungen haben diese Erwartungen nicht in allen Punkten, insbesondere aber nicht bezüglich des wirthschaftlichen Ergebnisses der Ver waltung bestätigt. Das ungünstiger werdende Verhältnifs der Ausgaben zu den Einnahmen mufste nothwendig zu Untersuchungen darüber Anlafs geben, auf welche Ursachen diese 1