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802 Nr. 10. » STAHL UND EISEN.“ October 1891. auch aus am Schlüsse der Betriebswoche, wenn der Behälter geleert wird, ein äufserer Einflufs auf seinen Inhalt nicht mehr .erfolgt; solche Ent leerungschargen zeigten nach der Reihe: I. 0,062% S.; II. 0,056% S.; III. 0,032% S.; IV. 0,033% S.; V. 0,031% S.; VI. 0,030% S.; VII. 0,030% S.; bei 1,85% Mn. Inwieweit die Temperatur in dem Behälter, die bald nach der Füllung auf Hellrothgluth steigt und bei regelmäfsiger Entnahme der Chargen so bleibt, durch Wärmeerzeugung bei der Oxydation des Schwefels u. a. erhalten wird, bedarf noch genauerer Untersuchung. Jedenfalls erfordert der Behälter keine besondere Feuerung, und mehr stündige Stockungen in der Entnahme der Char gen konnten stets durch Einwerfen einiger Holz scheite in den Behälter überwunden werden. Es ist klar, dafs dem Eisen durch die Be handlung im Behälter aufser der Befreiung von schädlichen Schwefelmengen auch eine erfreuliche Gleichmäfsigkeit zu theil wird; und wenn der Hauptvortheil bei den Convertern gefunden werden mufs, so ist es doch ebenso klar, dafs der Hoch ofenbetrieb mit dem Verfahren der Schwefel abscheidung sein Eisen nicht nur nicht vertheuert, sondern billiger stellt. Die Erleichterung des Betriebes durch eine solche Anlage wünsche ich jedem Hochofenmanne. G. Hilgenstock. Zweiräumige Lufterhitzer für Gasfeuerungen. D. R.-P. Nr. 12 331 vom 19. Mai 1880. /Nachdruck verboten, (Ges. v. 11. Juni 1870./ Der Berichterstatter über die „Erzeugung von Heizgas in St. Denis“* hebt den Unterschied der ein- und zweiräumigen Lufterhitzer hervor, indem er schreibt, dafs in den ersteren die Wärme der letzteren dagegen durch unmittelbare Leitung über- I tragen wird. Die einräumigen Lufterhitzer, welche unter der Herrschaft der Fremdwörter „Regeneratoren“ : genannt werden mufsten, erfordern die lästige, I in regelmäfsigen Zeiträumen nothwendige Um steuerung, welche sehr häufig von den dazu an gestellten Arbeitern nicht ausgeführt wird, und dann Unregelmäfsigkeiten im Betriebe veranlafst, deren Häufigkeit des Vorkommens im Verhältnifs | zu der Unaufmerksamkeit der Arbeiter steht, in welcher in den letzten Jahren keine Abnahme festgestellt werden konnte. Aus diesen Gründen, und weil die einräumigen Lufterhitzer naturgemäfs eine ungleichmäfsig er hitzte Luft liefern müssen, war man stets bedacht, zweiräumige Lufterhitzer zu construiren, welche die Umschaltung überflüssig machen und eine gleichmäfsig erhitzte Luft liefern. Ein sehr einfacher zweiräumiger Lufterhitzer des Unterzeichneten ist in vielfachen Ausführungen ' seit 11 Jahren bei Glasschmelzöfen, sogenannten Wannen, im Betriebe. Die letzjährigen Aus führungen dieser Lufterhitzer haben die in neben stehender Figur angegebenen Abmessungen, d. h. * »Stahl und Eisen« 1891, S. 645. sind 13 080 mm lang, 5470 mm breit und 3300 mm hoch; ein solcher Lufterhitzer enthält 266 Luftschächte b, etwa 100000 kg Aussetz steine und dient einer Glasschmelzwanne, welche eine Herdfläche von 8600 mm und 5000 mm,