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Ae ej©Te NemeIKGFAKS23I-GN6S-sy--L-NYEXSPFMGYSI-GFASSS-MGNKSXT9-G9VI 2 Zwangl0se Mittheilungen ms Wissenschaft und Leben. | L92*-aiahsed68a2‘6ecl/-22*6eßKeAb.M115*.®32826XCz*5682M0,*2222MME2M•h 004469 q4qe4qqqqqeqqcqpqpqqqqq 6w©G Die Vereinigten Staaten von Nordamerika. oSo „On what prodigious scale is everything in this country.“ Dieser Ausspruch von Washington Irving hat unseres Wissens Widerspruch nirgends gefunden, es pflichten dem wohlberufenen nord amerikanischen Schriftsteller im Gegentheil allo Reiseschilderungen, welche uns zu Gesicht ge kommen sind, übereinstimmend bei, und können daher diejenigen Mitglieder des Vereins deut scher Eisenhüttenleute, welche, der liebens würdigen Einladung des befreundeten Ameri can Institute of Mining Engineers folgend, im September dieses Jahres nach den Vereinigten Staaten zu fahren beabsichtigen, unzweifelhaft sich der freudigen Erwartung hingeben, eine nicht nur lehr-, sondern auch genufsreiche Reise ersten Ranges vor sich zu haben. Wie der Geschäftsführer des amerikanischen Empfangscomites, Herr Charles Kirchhoff jun., dessen Persönlichkeit vielen Mitgliedern des Vereins aus seiner Anwesenheit im Juli v. J. in Deutsch land in angenehmer Erinnerung lebt, schrieb, ist die von den meisten Reisetheilnehmern in Aus sicht genommene vierwöchige Dauer für den Aufenthalt in Amerika etwas kärglich bemessen, es heifst also sich gewaltig auf die Beine machen, um die gegebene Frist auszunutzen. Dieser Tendenz entspricht auch das soeben auf- gestellte vervollständigte Programm, das an anderer Stelle in dieser Zeitschrift mitgetheilt ist. Um die rund 3000 englische Meilen betragenden Ent fernungen zu durchmessen, die zahlreichen, an der Route gelegenen Städte zu besichtigen, ihre Industrieen zu studiren und last not least einige der Naturwunder zu geniefsen, mufs die Gesell schaft die Nächte zur Hülfe nehmen und etwa ein Dutzend Nächte im Schlafwagen zubringen, eine Sache, die nebenbei bemerkt nicht so strapaziös ist wio sie aussieht, weil überein stimmenden Berichten zufolge die amerikanischen Züge einen auf deutschen Eisenbahnen ungekannten Comfort bieten. Dafs die Reisenden das „time is money“ drüben handgreiflich erfahren werden, ist von ihnen auch schon erkannt, es erhellt dies aus dem bei der Geschäftsführung des Vereins von vielen Seiten geäufserten Wunsche nach Angaben über die be stehende Literatur, um daraus die einschlägigen Verhältnisse in den Vereinigten Staaten bereits vor Antritt der Reise thunlichst kennen zu lernen. Es ist uns ein Vergnügen, diesen Nachfragen durch eine kleine Zusammenstellung in diesem Sinne nachzukommen, ohne allerdings für ihre Vollständig- keit eine Bürgschaft übernehmen zu können. — VII.io Für unsern vielgereisten Bädeker ist Amerika bis heute noch nicht entdeckt. Es mag dies wohl daran liegen, dafs diejenigen deutschen Touristen, denen seine Handbücher unentbehrlich geworden sind, überall hin, nur nicht nach Amerika reisen; es ist eine bekannte Sache, dafs der Amerikaner- gewohnt ist, zu seinem Vergnügen oder zum Be suche seiner Sommerfrische das transatlantische Meer zu durchkreuzen, dafs dies dem Europäer, namentlich dem Deutschen, aber nur ganz aus nahmsweise zu thun einfällt. Die Engländer besitzen ein Guide book, her ausgegeben von Mrs. Murray c Co., Aber mahle Street in London, ein anderes derartiges Buch ist Appleton’s General Guide of the United States and Canada, New-York bei Appleton c Co. Beide Bücher in englischer Sprache. Ein vortheilhaft bekanntes Werk, das sich allerdings wegen seines Umfanges nicht als Reise handbuch, sondern zum häuslichen Studium aus- sehliefslich eignet, tritt uns in den Schilderungen über Nordamerika von Ernst von Hesse- Wartegg* entgegen. Der Verfasser beschreibt auf Grund mehrjähriger Reisen die Eindrücke, welche sich bei der Einfahrt in die New-Yorker Bai, in den grofsen Städten, in den Industriebezirken, imWesten und im Süden, im Verkehr mit den Yankees und den Indianern aufdrängen. Das mit vielen anschau lichen Abbildungen ausgestattete und empfehlens- werthe Work umfafst vier Bände einschliefslich einer Reihe von Beiträgen von Udo Brachvogel, Bret Harte, Theodor Kirchhoff u. a. Ein weniger umfangreiches Buch bietet uns ErnstHohenwart.** Nach seiner Angabe hat der Verfasser drei Jahrzehnte drüben verlebt, er will das ganze Leben in seinen vielen Beziehungen mit deutlichen, scharfen Strichen dem Leser vor führen. Das nach eigner Angabe des Verfassers nur Skizzen bietende Buch, das vielen Verhält nissen bis auf den innersten Kern dringt, auch manche scharfe Kritik übt, macht durchweg den Eindruck, wahre Spiegelbilder zu geben, und es dürfte wohl geeignet sein, nach vielen Richtungen hin aufklärend zu wirken. Lediglich mit wirthschaftlichen Verhältnissen, und zwar vorwiegend denjenigen der Landwirth- * Nordamerika, seine Städte und Naturwunder, das Land und seine Bewohner in [Schilderungen von Ernst von Hesse-Wartegg. Leipzig bei Gustav Weigel, Preis 20 M. 2. Auflage. ** Land und Leute in denVereinigten Staaten. Von Ernst Hohenwart. Leipzig bei Otto Wigand. Preis 3,50 M. 12