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926 Nr. 21. 7 STAHL UND EISEN.“ November 1893. Hier wurden 1892 3083 Kilot. Kohlen ge fördert und 391 Kilot. Koks dargestellt. Das Kohlenbecken gehört mehreren Grafschaften an, besonders Mercer, McDowell und Wyoming. Die Kohle soll im Durchschnitt folgende Zu sammensetzung haben: Wasser Flüchtige Substanzen Festen Kohlenstoff . . Schwefel ...... Asche 1,01 % 18,81 „ 74,26 » 0,73 „ 5,19 " und von dem Koks giebt man im Durchschnitt an: Wasser 0,35 % Flüchtige Substanzen . . 0,76 , Festen Kohlenstoff . . . 92,55 , Schwefel 0,60 , Asche 5,75 „ aber im einzelnen weicht namentlich der Aschen gehalt oft weit ab, bleibt aber immer äufserst niedrig, so dafs hier allerdings kaum ein Grund zum Waschen der Kohlen vorhanden ist, denn zuweilen haben die Koks aus ungewaschenen Kohlen weniger als 2 % Asche. Darin liegt ein wesentlicher Vorzug gegenüber den Connellsville- Fig. 8. Koks. Kein Wunder, dafs die Entwicklung der Koksindustrie hier ungeheuer steigt. Die Koks sind ungemein fest und unzerreiblich, dagegen erheblich löchriger als diejenigen von Connells ville. Ein von mir angestellter Versuch zeigte genau gleich grofse Unzerreiblichkeit bei beiden Koksarten. Es finden sich in Mercer . 734 Koksöfen mit 88 297 t Koksproduction McDowell 1992 » „ 194 390 t Erklärlich ist der Wettbewerb von Connells ville gegen diesen neuen Nebenbuhler. Die Ausstellung gab mancherlei Vergleiche. | Folgender wird besonders anregen: Die Union Steel Co. (Chicago) gab an, dafs für dieTonne Roheisen von 2300 Ibs. von Connellsville- Koks 2126 Ibs., von Pocahontas-Koks 1980 Ibs. verbraucht wurden, während das Ausbringen (Erz- und Schweifsschlacke) in beiden Fällen I 61,32 % war, aber nach anderer Angabe war das Verhältnifs umgekehrt. So wurden auf den Carnegieschen Werken die Connellsville-Koks vorgezogen, da sie bei einem Verbrauch von nur 1656 Ibs. a. d. Tonne Roh eisen eine Production von 11 075 bis 12 800 t (!) in einem Monat gestatteten. In Chicago war sowohl das mächtige Eisen werk in Süd-Chicago, als das grofse Eisenbahn- rädergufswerk von Griffin zu Pocahontas-Koks übergegangen, obwohl beide langjährig Connells ville-Koks gebraucht hatten, aber man sagte, dafs nicht etwa die gröfsere Tragfähigkeit, sondern einerseits der geringere Aschengehalt, besonders aber andererseits die merkwürdigerweise erheblich geringere Fracht die Veranlassung geworden sei. Fig. 9. Pocahontas liegt am Laurel creek, einem Nebenbach des Bluestone river, der einerseits ebenso wie andererseits der Elkhorn fork mit seinen Nebenbächen den leichten Stollenbau für die Gewinnung der Kohle ermöglicht. Die Kohle wird ungesiebt, in der Beschaffen heit wie sie aus der Grube kommt, unmittelbar in die Koksöfen gestürzt, welche als Bienenzellen öfen hergestellt und in den nebenstehenden Figuren (Fig. 8 bis 10) abgebildet sind. Man nimmt an, dafs die gröfseren Zellen der Flat-top-Koks gegenüber den kleineren der Connellsviller-Koks im erheblichen Vorzug wären, indessen scheint mir das zum mindesten fraglich, aber wohl eines eingehenden Versuchs in Deutsch land werth, da es mit unseren vollkommenen Ofenconstructionen wohl möglich ist, aus gleicher Kohle mehr oder weniger poröse Koks darzu stellen. Ich meinerseits sehe den Vorzug in dem geringen Aschengehalt bei gleicher Unzerreib lichkeit.