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Dresdner Journal : 21.12.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187512212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18751221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18751221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-12
- Tag 1875-12-21
-
Monat
1875-12
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Journal : 21.12.1875
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N28S 187S Dienstag, den 21. December Lb«»«»o»t»»r«1,« DreMerIourml »zu Verantwortlicher Redacteur: Hoftath I. G. Hartmann in Dresden. »il. «> dt. m- oä' O. B. durchaus mißlungen. auf. O. B. zu 1 l»nt- I»r-t ^kbrtiotrr... I» Uvlr i 4 bü kt. 10 kk. Lv—«rv»ld ä« Soattob« Kaiob«, tritt ko«t- uns 81«WP«I-U»0bwU diuLN. «ls- und und Auf Gruud dM Arti^i» 9. JuU 1873 (NeiMGesetzbll glich nrrn Ler- und chtet, ick-» voll- selbst ein- chen, für wis» egen- ent- >ahr- erste, i im «rin tkop« etikel ! z» hend Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. Bekanntmachung, betreffend die Außerkurssetzung der Guldenstücke süddeutscher Währung, sowie die Einlösung der vom l. Januar 1876 ab außer Kurs tretenden Scheidemünzen süddeutscher Währung. Vom 10. Dezember 1875. sind, die Mitglieder haben wirklich etwas Zusammen hängendes auf der Bühne zu thun und können sich in »ft recht unterhaltenden Scenen entwickeln. Man hat in dieser Ausführung wieder erfreuliche Gelegenheit, in der Titelrolle dir solide sinnvolle Auf fassung und Durchführung des Komikers, Herrn Alexander's, zu genießen. Seine Fähigkeit, ein treues, wirkungsvolles Genrebild aus dem täglichen Leben zu geben und die Effectstellen der Rede mit Geist zu be tonen, oft gerade durch ein feines Fallenlassen zu be tonen, ist eine ganz ungewöhnliche. Auch Herr Karl war in der beweglichen Gestalt des alten Professor Hammer an seinem Platz und von drastischer Komik. Noch gicbt es in dieser Posse eine sehr schwere Rolle, Criminaldirector Treffer. Sie wurde von Herrn Simon mit überraschender Tüchtigkeit, sehr natürlich und ohne Uebertrribung gespielt und somit vom Burlesken fern gehalten. Das Publicum nahm die Novität sehr günstig Lus dem Gampaynejournal eine- russischen LinlenoffizierS. Erzählung von N N. Karasin *) — „Ew. Wohlgeboren, der General beordert Sie sich!' würdigen Darstellerin, die alle gewöhnlichen Effecte einer trivialen Rolle immer mit sublimem Geschmack in eine höhere Sphäre zu heben weiß und durch dieses Beispiel das Wirken der übrigen Kräfte zn adeln sucht. In diesem fortwährenden Einfluß der Künstlerin liegt für unser Theater ein unaussprechlicher Gewinn. Herr Dettmer spielte die Partie des Veranstalters der Verwechslungen, vr. Hirse, mit seinem bekannten Humor kecker Lebelust. Ferner hatte noch Herr Engelhardt eine Haupt rolle, einen Major Nanninger mit wenig Gehirn, aber viel Eigensinn und Ehampagnerrausch darrustellen, und diese Aufgabe gelang ihm in Charakteristik nnd Mäßi- gung ganz vorzüglich und mit gesundem Humor. Das Stück von A. Günther: „ Ein passionirtcr Raucher" ist dem derben Talent des Verfassers leider Refidenztheater. Am 18. und 19. December wurde als Novität von I. Rosen und E. Jacobson die Gesangsposse „Faselhans" gegeben und sowohl das Wesen derselben wie der Erfolg erwecken die angenehme Hoffnung, daß diese Bühne mit dieser fleißig cinstudir- ten und sehr flüssig dargestrlltcn Arbeit ihr Repertoire wieder erfrischen wird. Das Stück gehört der harm loseren Gattung an, behandelt nicht wie „Tricoche und Cacolct" und wie manche andere moderne Posse skandalöse Scenen, hat (bezüglich des Textes, nicht der im ganzen sehr schwachen Musik von Michaelis) einige durchaus witzige Couplets und stützt sich nach der Art Rosen's auf einen Kartcnbau von Verwechselungen, dem es in der letzten Scene vergönnt ist, zusammenzustürzcn. Die Aufrichtung desselben ist possenhaft lustig. Bei dem Ganzen stellt sich günstig heraus, daß den Schauspielern mehrere sehr ausgiebige Rollen geschaffen I«rU» - riNLkflll V.N.- ULucäit: >«rUv: L Le-e-neck, , Nr«»«»: L Lcktotte, L Stan-ex'» 6ür«uu; 0k«»iUt»: parat,- rrrutrlmet ».».! L ^ae-ee'soks a. F 6. Ler-nnann^ed« üucdb., Danse^vo., SSrUt,: /nv -7)., Luivorsr: O. Sekkier,- kart»: I/avaF, Ixr^tte, Luüier ct 60., »turtUvrr: <0 Oo., LUundurg;: Llentt-en, Vi»»: Tt. Oxpekt. ll»r»u«xodert LSaigl. u« vreiüaor Journal», Dr«>a«v, Ho. 20. K. Hoftheater. — Neustadt. — Am 18. December: „Estronen." Originallustspiel in 4 Acten von Julius Rosen. — „Ein passionirter Raucher." Schwank in 1 Act von A. Günther. (Beides zum ersten Male.) Unsere Bühne hat in der ersten Novität rin für Darsteller und Publicum dankbares Spielstück gewonnen, und dieser Vortheil hebt sich noch dadurch und wird harmloser, daß diese Arbeit mit Agilität allen ernsten Anforderungen aus dem Wege geht. Sie thut dies nach einer modernen dramatischen Methodik, indem sie auf der Grenze zwischen Lustspiel und Posse immer hin- und herpascht, und auf drr Grenze wohnt bekanntlich gern ein leichtes Gesindel, mit dem man es so genau nicht nehmen darf. Zunächst muß betont werden, daß dieses von Hrn. Regisseur Meister umsichtig inscenirte Scück, an dem der Titel das einzige Ungenießbare ist, bei vortrefflichem Spiel einen durchaus erheiternden Gcsammteindruck her vorrief. Eine im Verlauf nach dem zweiten Act be merkliche Breite, die zur kürzeren Fassung in drei Acten den Autor aufgefordrrt haben sollte, war ersichtlich auch vom Therterpersonal empfunden und man that das Mögliche, um durch ein rasche- Ensemble die Lähmung müde gehetzter Verwechselungen zu beflügeln. Julius Rosen hat sein Talent mit verwegener Flüch tigkeit zur Vielschreibern erzogen und dabei, seinen na türlichen Anlagen analog, die Situationskomik der Mißverständnisse weiter verfolgt. Dieser Weg, auf dem schon Benedix' Muse ins Grab wandelte und G. ». Moser immer noch lustig einherschreitrt, bietet Dresden, 20. December. Die jüngste Nummer der in Wien erscheinenden „Politischen Correspondenz" bespricht in aus führlicher Weise den Reformiradeh des Sultans mit sprcieller Rücksicht auf das zwischen den drei Kaiser- staaten vereinbarte Programm und constatirt die „skep tische Auffassung", welcher der neueste Ferman des Sul tans in der gesammten europäischen Presse begegnet. Die „Polst. Corr." findet dies „sehr begreiflich" und be merkt dann im Wesentlichen Folgendes: „Der Jradch ist Alles eher, als ein fertiges, zur Durchführung reifes Gesetz. Er spricht eine Anzahl von Rechtsprincipien, theoretischen Sätzen aus, welche die Richtschnur enthalten, Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. ZeitungSschau. (Politische Correspondenz.) TagrSgeschichte. Erste Beilage. Deutscher Reichstag. (Sitzung vom 18. December ) Listen der im WeihuachtStermine auSgeloosten k. sächsischen StaatSschuldenkaffenscheine. Zweite Beilage. Telegraphische Witterungsberichte. Börsennachrichten. Amtlicher Theil. Dresden, 18. December. Se. Majestät der König haben dem Stvllnobcrsteiger Carl Gottlob Herklotz in Zug bei Freiberg die zu dem Albrechtsorden gehörige Medaille in Gold allergnädigst zu verleihen geruht. Tagesgeschichte. Dresden, 20. December. Bei der am 17. d. M. stattgefundenen Wahl eines Abgeordneten des 17. ländlichen Wahlkreises zur II. Kammer ist der bisherige Abgeordnete Rittergutsbesitzer Oehmichen auf Choren mit 1435 Stimmen wiedrrgewählt worden. Herr Guts besitzer Leuteritz auf Deutschenbora erhielt-694 Stimmen. l-. Berlin, 18. December. Der Reichstag hielt heute seine letzte Sitzung vor den Weihnachtsferien. Außer mehreren Gegenständen von geringerer Erheblich keit beschäftigte er sich mit der dritten Lesung des Neichs- haushaltsetatS für 1876, in welcher die Beschlüsse der zweiten Lesung fast ohne Debatte bestätigt wurden. Her- vorzuhrbcn ist, daß der Generalpostdtrector Dr. Stephan bei dieser Gelegenheit über den neu einzuführenden Telegraphentarif Mittheilung machte. Hiernach soll in Zukunft für jedes Telegramm ohne Rücksicht auf die Entfernung eine Gebühr von 20 Pf. und außerdem für jedes Wort eine solche von 5 Pf. erhoben werden (vgl. den Sitzungsbericht in der Beilage). Das Haus ver tagt sich hierauf bis zum 19. Januar. Der erste haupt sächliche Gegenstand, welcher im neuen Jahre zur Be- rathung kommt, wird nach Ankündigung des Präsidenten die Strafgesetz« ovrlle sein. — Der „Neichsanzeiger" veröffentlicht einen Erlaß vom 17. l. M. über die Organisation der vom l. Januar nächsten Jahres ins Leben tretenden Reichs bank. Danach rcssortircn unter der hiesigen Hauptbank 16 Ncichsbankhauptstellcn rind 43 Rcichsbankstellen. Von den bestehenden Zwciganstalten der preußischen Bank werden 13 in Relchshauptbankstellen umgewandctt und 3 neue in Hamburg, München nnd Stuttgart einge richtet; 2 Bankcomptoirc (München und Danzig) und 37 Bankrommanditen der preußischen Bank werden zu Rcichsbankstellen und es treten 4 neue in Nürnberg, Augsburg. Gera und Lübeck hinzu. — Nach drr „N.A.Z." norden die Provinzial - landtage voraussichtlich unmittelbar nach Neujahr, muthmaßlich zum 3. Januar, einberufen werden. Aller dings wird es sich vorläufig bei der knapp bemessenen Frist bis znr Eröffnung des allgemeinen Landtages nur um eine kurze Session handeln, in welcher wchl nur Vorstandswahlen, die Wahlen der Landesdirectorcn und die geschäftlichen Einrichtungen vorgenommen werden können. Die Erledigung materieller Aufgaben muß mit Rücksicht auf die Lage der parlamentarischen Verhält nisse bis auf Weiteres verschoben werden. — Wie der „N.-A." mittheilt, ist es nach ferneren Berichten, die bei dem auswärtigen Amt eingegangcn sind, unwahr, daß die Mannschaft des „Deutschland" sich geweigert habe, bei dem Coroners-Jnquest, der Leichenschau, zu erscheinen, und daß sie mit Gefängniß- strafe bedroht wären. Es ist keine Anfrage und keine Drohung erfolgt. Die nautische Untersuchung des Un falls findet Montag, den 20., in Poplar Statt. Es sind Mr. Nothtray zum Vorsitzenden, Capitän Harris und Capitän White von der königlichen Marine zu Bei sitzern ernannt; alle drei anerkannt sehr tüchtige und sehr erfahrene Männer. Das Gericht ist nach den Be stimmungen der Merchant-Shipping-Act zusammenge setzt, und deren Verfahren entspricht dem englischen Gc- Zahlung genommen, als auch gegen Reichs-, beziehungs weise Landesmünzen umgewechselt. Nach dem 30. Avril 1876 werden derartige Münzen auch von diesen Kaffen weder in Zahlung, noch znr Umwechsclung angenommen. 8 3. Die Verpflichtung zur Annahme und zum Umtausch (8 2) findet auf durchlöcherte und anders, als durch den gewöhnlichen Umlauf im Gewichte verringerte, in- gleichen auf verfälschte Münzstücke keine Anwendung. Berlin, den 10.Dezember 1875. Der Reichskanzler. v. BiSmarck. nach der künftige Gesetze gegeben werden sollen. Die Principien mögen ganz vernünftig sein, die Sätze auf der Höhe der Zeit stehen und noch so werthvolle Zuge ständnisse insbesondere an die christliche Bevölkerung der Türkei enthalten: die Gesetze müssen erst gemacht, die neue Verwaltungsmethodc muß erst organistrt, drr Appa rat zur Durchführung erst geschaffen werden. Man sieht dem Jradch die Spuren jener Eilfertigkeit an, die nur darauf bedacht war, daß drr Pfortenerlaß drr Zrit nach dem nvrdmächtlichrn Programm drn Rang ablaufe. Kcin Zweifel, daß die Lage der Rajah in politischer, recht licher und administrativer Beziehung als sehr befriedigend bezeichnet werden müßte, wenn drr Jradeh vollständig durchgrführt wäre; allein in diesem „Wenn" liegt eben Alles. Seit 20 Jahren sind die verschiedenen Hatti- schrrifS, Hathumayums und andere noch so feierliche Er lasse der Sultane, welch« drn Zweck hatten, die Lage drr Christen zu verbessern, todter Buchstabe geblieben: die Pforte selbst hat diese Thatsache wiederholt einge- standen und bedauert. An Mißachtung jener reformato rischen Tendenzen drr Padischahs, derrn Zwrck war, das Princip der Menschenwürde der Rajah aus dem Theo retischen in das Praktische zu übersetzen, haben die Pfvrtenorgane das Unglaublichste geleistet. Drr Jradeh ist — wenn man es so nennen will — eine Arbeit » priori, von innen heraus; er knüpft weder an Ge gebenes an, noch benützt er vorhandene Daten. Durch die Enqu«te der Consulardelcgirten in der Herzegowina, welche besser war, als ihr Ruf und wenigstens in dieser Beziehung gute Früchte trug, lag über die Wünsche, Beschwerden und Fordern »gen der Rajah reiches Ma terial vor; der am 14. d. kundgemachte Ferman hat rs nur spärlich und nebenher verwerthet. Mit aller Ent schiedenheit hatte die Rajah darauf gedrungen, daß sämmt- liche Reformen, welche die Pforte zu verfügen geneigt wäre, sowie deren Durchführung von den Mächten ver bürgt werden müsse; diese Garantie war die oonäitio sine qua non, ohne welche die Rajah auf gar nichts eingehen zu wollen erklärte. Das Mehr oder Weniger der Zugeständnisse war ihr Nebensache, die Garantie Alles. Von Andeutungen, daß einc solche Garantie in Aussicht genommen sei, ist in dem Jradeh keine Spur zu entdecken. Der Rajah fehlt nun einmal das Ver trauen in die Versprechungen der Pforte; Derjenige, drr die Pacificirung ernstlich will, muß mit dieser Thatsache rechnen. Ja, es giebt in dem Ferman Stellen, die ge radezu geeignet sind, das Gegentheil des Vertrauens zu erwecken. Es gehört gar keine übelwollende Interpre tation dazu, um aus dem Satze, wonach alle Begünsti- gungen des Erlasses nur Jenen zu Theil werden, welche hre Pflichten als treue Unterthanen erfüllen, herauszu- I rsen, daß der Jradeh gerade auf die Insurgenten in der Herzegowina und in Bosnien keine Anwendung finde. War es auch nicht die Absicht der Pforte, die gegen wärtige brennende Frage von der vorliegenden Regelung auszuschließen, die Segnungen des Jradch der Jnsurec- tion nicht zu Theil werden zu lassen, so könnte eine solche Auslegung doch noch später beliebt werden. Der Ferman stellt nur Theorien auf; was die Durchführung, zumal die nicht controlirte in den Händen von türkischen Organen oder Commissionen, aus ihnen machen wird, entzieht sich jeder Voraussicht und Berechnung. Gewiß wollen die Mächte keine Prämie auf den Aufstand setzen; allein ihr Hauptzweck ist doch, eine dauernde Pacificirung in den türkischen Nordprovinzen herbeizu- führen, und dieser Zweck würde gänzlich vereitelt, wenn die in dem Jradch gewährten Concrssionen den In surgenten von heute nicht sollten zu Theil werden. Man mag das Rcchtsgefühl, die wohlmeinende Absicht, die humanitäre Tendenz, welche bei der Verfassung und Publikation des Fermans maßgebend gewesen ist, immer hin mit voller Anerkennung begrüßen; die Form, die dem hochherzigen Acte gegeben wurde — und nicht blos die Form — läßt viel zu wünschen übrig. Es kann den Mächten nur willkommen sein, daß die Re formen, deren Nothwendigkcit von allen Seiten ringe- standen ist, aus der eigenen Initiative der türkischen »»ovLrlar LttpiiU! F>. OemuLwaionLr äs« I>rv»äo«r 7oarv»I»i väs».: Lkoex Regierung hcrvorgehen, damit die autonome Entscheidung der Pforte außer Zweifel gestellt und die Dankbarkeit der Rajah gegen den Sultan und dessen Negierung ge fördert werde; allein damit ist die Aufgabe der Mächte, deren eigene Interessen an einer nachhaltigen Herstellung von Ordnung und Ruhe auf der Balkanhalbinsel be- theiligt sind, Nicht beseitigt, Modalitäten rntgegenzutreten, durch welche diese Reformen illusorisch würden. Das Werk, welches die Pforte unter dem Beistände der Nord mächte in Angriff genommen, bietet der Schwierigkeiten genug: diese Schwierigkeiten können nur im Einver ständnisse und durch harmonisches Zusammenwirken der souveränen Macht mit den Signatarstaaten des Pariser Tractates überwältigt werden." Telegraphische Nachrichten. Kiel, Montag, LV. December. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die KriegScorvette „Arcona" ist gestern Morgen bei Lönstrupp an der Westküste von Jüt land aufgefahrrn, um 10 Uhr Vormittags aber wieder flott geworden und bat die Reise nach Kiel fortgesetzt. An Bord ist Alles wohl. Rom, Sonntag, 19. December, Mittags. (W. T. B.) Der Bevollmächtigte Oesterreich - Ungarn- zum Abschlnsse eines neuen Handelsvertrages mit Italien, Ministcrialrath Baron Schwege!, ist hier etngetroffen. In dem Consiicte zwischen der italienischen Regierung und dem Bischof von Mantua wegen der von der Regierung vorgenommcncn einseitigen Ernennung deS Geistlichen Martini zum Abte von Santa-Barbara hat der Papst nunmehr ungeachtet der bischöflichen Einsprache die Anstellung dcS drsrath die nachfolgenden Bestimmungen getroffen: § 1- Vom 1. Januar 1876 ab gelten die Guldcnstücke süddeutscher Währung nicht ferner als gesetzliches Zah lungsmittel. Es ist daher vom 1. Januar 1876 ab außer den mit der Einlösung beauftragten Kassen Niemand ver pflichtet, diese Münzen in Zahlung zu nehmen. 8 2. Die im Umlaufe befindlichen Guldenstücke süddeut scher Währung, sowie folgende, auf Grund des Artikels 6 des Münzgesetzes vom 9. Juli 1873 in Folge der Einführung der Reichswährung vom 1. Januar 1876 ab außer Kurs tretende Scheidemünzen süddeutscher Währung, nämlich: die Sechskreuzerstückc, die Dreikreuzrrstücke, die Einkreuzrrstücke und die Theilstücke des Kreuzers, mit alleiniger Ausnahme der bayerischen Heller, werden in den Monaten Januar, Februar, März und April 1876 von den durch die Landes-Zentralbehörden zu bezeichnenden Kaffen derjenigen Bundesstaaten, welche diese Münzen geprägt haben, oder in deren Gebiet diesel ben gesetzliches Zahlungsmittel sind, zu ihrem gesetzlichen Werthe für Rechnung des Deutschen Reichs sowohl in (W. T. 8.) Heute Vormittag sah man starke schwarze Rauchsäulen auS dem Krater deS Vesuvs empor- steigen. Es wird befürchtet, daß die bevorstehende Eruption von langer Dauer sein werde. London, Sonntag, 19. December, Morgens. (W. T. B.) Nach hier eingelangtrn amtlichen Nach richten auS Penang vom gestrigen Tage warcn die englischen Truppen am 13. e., ohne Wider stand zu finden, in Blanja eingrtroffen. Der Führer der Aufständischen, JSmail, hatte sich mit seinen Anhängern von Blanja nach Kinta gezogen; die englischen Truppen setzten infolge dessen ihren Marsch nach Kinta fort. laooratoaprvl»«» bür u«v ll»nw eüror x«apalt«uo» 20 kl. Outvr „Linxavarxtt" äi« Lail«: «0 kk. Lroebvl»«»» mit -tuaaiUuu» ä« 8ouu- uua kaivrt»^«, LveuU» tLr «lau kol^suävu 1^. neben momentaner scenischcr Dankbarkeit dem Comödirn- schreiber eine bequeme Position. Sie erspart ihm die Hauptaufgabe des Lustspiels, Charaktere und Zeitzu- stände speciell zu zcichnen, und giebt dem Verfasscr das Recht, als eine Art höherer Puppentheatrrleiter die selbstredendcn Figuren an seinem Drath nach der wün- schenswerthen Situation hinzulenken. Dabei entwickelt sich meistens eine so tolle Wirthschaft und das Publicum wird so rasch zum Mitwisser des dramatischen Experi ments, daß es fatal wäre, wenn das letztere durch einen Hellen Verstand der Personen gestört werden könnte, weil man sich lieber schadenfroh amusirt, sie mit verbundenen geistigen Auaen herumsahren zu sehen. Es ist eine andere Art Blindekuhspiel — lauter Tastende, die sich gegenseitig erwischen, bis ihnen endlich der einzige Hell- sehende, der Jntriguenführer, gestattet, daS Tüchlein zu lüften. Hierauf gehört es in solchen Spielen zu ihrer Ambition, daß sie sich alle sehr heiter stellen, aus eigene Kosten mitlachen und sich für die Püffe bedanken, die sie sich gegenseitig versetzt. lind das gelingt ihnen auch, die etwaigen Krän kungen einer Mutter, die respektlose Behandlung eines Vaters rc. hinterlassen in den Getroffenen nichts als Heiterkeit, denn der Verfasser hat ihnen zuvor den Empfindungsnerv vorsichtig ausgebrannt: das auch im praktischen Leben oft sehr störende Privilegium, ein Cha rakter zu sein. Dieser „Originallustspirlgattung" gehören Rosens „Citronen" an. Frau Bayer spielte darin die sehr schwierige Nolle der ubermüthig gemaßregelten Mutter mit einer so außer ordentlichen Feinheit leichten Tones, daß sich in dieser wahrscheinlichen Vcrsonenzeichnung auch die annähernde Möglichkeit des Ganzen einen Halt gewann. Wie hoch erfreut diese einfache, schmucklose Redekunst der merk- Bekanntmachung, die Einlösung dcr Guldenstücke süddeutscher Währung betreffend. In Folge drr durch da- Reich- - Gesetzblatt vom Jahre 1v7b S. 315 erlassenen, nachstehend unter G abgedrucktcn Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 10. December d. I. hat da- Finanz-Ministerium mit Rücksicht darauf, daß die danach unter Anderm außer Kur- gesetzten Guldenstücke süddeutscher Währung bisher im Königreiche Sachsen ausnahms- weise bei den zu der Verwaltung für indirekte Abgabrn gehörigen Kassenstellen zu Zahlungen zuarlassen worden sind, sämmtliche Hauptzoll- und Hauptsteurr- Aemter, Nebenzollämter, Untersteurrämtrr und Zoll» und Steuerrecepturen ermächtigt, bis mit dem 30.April 1876 dergleichen Guldenstücke zu de« gesetzlichen Werthe für Rechnung des deutschen Reiches sowohl in Zahlung anzunehmen, als auch gegen Reichs- oder Landesmünzen umzuwechseln. Nach dem 30. April k. I. werden diese Münzen bei der gedachten Kasse nicht weiter in Zahlung oder zur Umwechselung angenommen. Durchlöcherte und anders, als durch den gewöhn lichen Umlauf im Gewicht verringerte Münzstücke sind von der Annahme gänzlich ausgeschlossen. Dresden, den 17. December 1875. Finanz-Ministerium. ». Friesen. v. Brück. Das war meiner persönlichen Ueberzeugung nach ganz und gar unpassend! Erstens, weil ich schon durch den mühsamen vierzig Werst langen Tagesmarsch sehr *) Dies« ftffelode Arbeit, welche durch eine hauptei-en- scha^t der rassischen NoveUistik, durch spannende Localsrische der Schilderung glänzt, entnehmen wir der „St. Petersburger Zeitung" uud oavendauei verschiedene eigcntbümliche, nachdem Original getreue Redesormen unveründtrt belass«»
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