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Dresdner Journal : 07.11.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187511077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18751107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18751107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-11
- Tag 1875-11-07
-
Monat
1875-11
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Journal : 07.11.1875
- Autor
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1k»kiff.kiss.L 5 l 8ÜLYL34 LL?SS?L , -LL?3.--»,°r 259. Sonntag, den 7. November. LS»»»«»vut»pr«ta r I» U»„— Lata«»: ^»brlivbu... 1» läartz ^jkLrUvd: 4 Iturtz 5« ?k. bNuaalu« Knwllisrn: ly ?k. ü»»«U»1d ä— äautaollao Kviobv» tritt?c»t null 8i«iup«I»o»<!dl»4t dir»» tuaoratouprol»» r bür a«o Kanw «m«r ^«paltsnvv kotltaoitv: »» Uutor „büu^oaaucki" ai« /«i!»! bi» i's Kravtzol»«» r l'i^Nod mit ^uauaiuu« <t«r 8ono - uall b'vivrdazzv, Xksvä» kür äsn folxvväso 1^. Dres-nerHomnal. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. ." ' . .I v. > >875. ' l»»«r»t«»»»o»No>» »,WAr1«: » Lraeeckatatt«', Oommi»iou»r cka, vroackuor ^ouroul»; obouckaa.: L'ort, L»»d«,-»«rU». Vtaa-l^tp^, ».».: I/aaa«n«t«« <» Kogler; >«rU» Mt«-L»»5«U-kiAU-L«tp«>T -rr»Lll1«rt a. M. »äuob«»: L»ck. üko««, Laelloi L itor«»vt, /«xUiri«» ck«»t, L ^äkSreotzt, Mwa»a«: L Schotte, Uraal»»: /. ÄanA«-'» llürvuu; vkamLii,: n. Koeot, kraoktart a».: L ^»«Aer'avb« u. 6. üerrman»» acb« tiuodd , ^aube^Lko., SärUr»: /»»v-D., Lmmarar: L,'. üHataatar,- kart»: //aexu, Luü»«r <O Oo., ItattUart: DauS« <0 6o., Samd-rg: L1«uckAen, Vi«: Oxpalat. ll«r»u»U»d«rr Nviü^I. Lrvsältiou äs» vroackoor llouruula, Dr«ävn, Lvill8«r»tnu»— No. Sv. * i des I. Bat. (Leipzig) 7. Landw.-Reg. Nr. 10b zum Stabsarzt der Reserve; die der Assistenzärzte Ir. Classe Or. Fischer des 2. Gren.-Reg. Nr. 101 „Kaiser Wil helm, König von Preußen* und vr. Schöne des 2. Ulanen-Reats. Nr. 18 zu Stabsärzten, Ersteren beim Pionnier-Bataillon Nr. 12, den Letztgenannten beim 8. Inf.-Reg. „Prinz Johann Georg" Nr. 107 ; dir Be förderung der Assistenzärzte 2r. Classe Oelzner des 5. Jnftr.-Reg. „Prinz Friedrich August" Nr. 104 und »r. Ehrenberg des 3. Infanterie-Reg. Nr. 102 zu Assistenzärzten 1r. Classe; die der Assistenzärzte H. Classe der Reserve vr. Meyer des 1. Bat. (Borna) 8. Landw.- Regiments Nr. 107, vr. Deahna, vr. Sonnen burg, vr. Eichel, vr. Ketel, vr. Krüger, vr. Oehme, vr. Bruck und vr. Schauschor des Re- serve-Landw.-Bat. (Dresden) Nr. 108, vr. Hesse, vr. Zimmermann und vr. Lüttich des 1. Bat. (Leip zig) 7. Landw.-Reg. Nr. 106, vr. Kaulfers des 1. Bat. (Chemnitz) 2. Landw. Reg. Nr. 101, vr. Klin ger des 2. Bat. (Döbeln) 8. Landw.-Reg. Nr. 107, Vr. Schmidt, vr. von Mücke und vr. Werner des 2. Bat. (Schneeberg) 5. Landw.-Reg. Nr. 104 und Dittrich des 2. Bat. (Zittau) 3. Landw.-Reg. Nr. 102 zu Assistenzärzten 1r Classe der Reserve; die des Assistenz arztes 2r. Nasse der Landwehr vr. Ose des 1. Bat. l Zwickau) 6. Landw.-Reg. Nr. 105 zum Assistenzärzte 1r. Classe der Landwehr; die Versetzung des Assistenz arztes 2r. Classe vr. Bcenen des Schützen- (Füs.-) Reg. „Prinz Georg" Nr. 108 zum 2. Ulanen-Reg. Nr. 18. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagetgeschichte. (Dresden. Berlin. Ntünchen. Speyer. Stuttgart. Karlsruhe. Sondershausen. Arolsen. Buda« Pest. Paris. Rom. St. Petersburg. Konstantinopel. Belgrad. New-Ljork.) Ernennungen, Lersetzungen re. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzial-Rachrichten. (Chemnitz. Kamenz.) Vermischtes. Statistik und Bolkswirthschaft. Lotteriegnoinnliste vom 5. November. ü. Veradschiedvigk» re. Die Stellung des Escadron - Chefs im 3. Reiter- Regimentr, Rittmeister Frhrn. von Kalitsch I., in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, unter Verleihung des Majors-Characters, zur Disposition und die Ver abschiedung des Compagnie-Chefs im Fuß-Art.-Reg. Nr. 12, Hauptmann Flemming aus allerhöchsten Kriegsdiensten, Bride mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der resp. Regiments-Uniform mit den vor- geschriebencn Abzeichen; die Verabschiedung der Premirr- lieutenants Göring des 8. Inf.-Reg. „Prinz Johann Georg" Nr. 107 und Raeber des 2. Gre«. Regiments Nr. 10l „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", sowie des Secondelieutenants der Reserve Raabedes 6. Inf.- Reg. Nr. 105 aus allerhöchsten Kriegsdiensten, die der zwei Letztgenannten mit Pension; die Enthebung des Oberst lieutenants z. D. und Landwehr-Bezirks-Commanveurs zu Döbeln von Gutbier, unter Gewährung der ge setzlichen Pension und der Erlaubniß zum Forttragen seiner bisherigen Uniform, von der Function als Land- wehr-Bezirks-Commandeur; die Verabschiedung des Haupt manns der Landwehr-Infanterie von Metzsch des Rr- serve-Landwehr-Bataillons (Dresden) Nr. lO8 mit der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform aus allerhöchsten Kriegsdiensten; das Ausscheiden der Se condelieutenants von Egidy und von Altrock II. des 1. (Leib-) Gren.-Reg. Nr. 100 und Gülden des Train-Bat. Nr. 12 aus der activen Armee unter Vor behalt der gesetzlichen Dienstverpflichtung. Amtlicher Theil. Dresden, 1. 'November. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem der Zoll- und Steuer- Direction beigegebrnen Reichsbevvllmachtigtcn für Zölle und indirecte Steuern, Königlich Preußischen Ober- Regierungsrath Daniel das Comthurkreuz zweiter Nasse des Albrechtsordens zu verleihen. Dresden, I. November. Sr. Majestät der König haben dem Director des Freiherrlich von Fletchn'schen Schullrhrrrscminars in Dresden, August Wilhelm Kühn, das Ritterkreuz de- Verdienstordens zu verleihen aller gnädigst geruht. Dresden, 4. November. Sr. Majestät der König haben nachstehende Personal-Veränderungen in der Armee allergnädigst zu genehmigen geruht. ä. -tsirdtrivge», Er»e>l»»gt», Versetz«!». Die Wiedereinrangirung des ü 1» suits des 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100 gestandenen Hauptmanns von Klüchtzner als Compagnie-Chef bet diesem Re gimente; die Ernennung des Hauptmanns Grafen Vitz thum von Eckstädt des 1. Jäger-Bataillons Nr. 12 zum Compagnie-Chef; die Versetzung des Secondelieu tenants Frhr. von Oer des 1. Jäger-Bat. Vir. 12, unter Wahrung der Anciennrtät, auf ein Jahr ü lu suite seines Bataillons; die Ernennung der außeretatsmäßi- gen Secondelieutenants Weigel und Fliegner des 1. F«ld-Art.-Reg. Nr. 12, Schmidt des 2. Feld-Art.- Rrg. Str. 28 und Löblich des Fuß-Art.-Rea. Nr. 12 zu etatsmäßigen Secondelieutenants der Artillerie; die Versetzung des Secondelieutenants Lahode des Pionnier- Bat. Nr. 12 zu den Offizieren der Reserve seines Ba taillons; die Ernennung des char. Major z. D. und Commandeurs der Unteroffiziersschule zu Marienberg Auenmüller, unter Enthebung von dieser Verwen dung, zum Commandeur des 2. Bat. (Döbeln) 8. Landw.- Reg. Nr. 107; die Ernennung des Majors z. D. Schultze zum Commandeur der Unteroffiziersschule zu Marien berg; die Beförderung der Stabsärzte vr. Leo des Pionnier-Bat. Nr. 12 und vr. Döhler des 8. Inf.- Reg. „Prinz Johann Georg" Str. 107 zu Oberstabs- änten 2r. Elaste, Ersteren beim 2. Genadier-Rrg. Nr. 101 „Kaifer Wilhelm, König von Preußen", den Letztgenann ten beim 2. Retter -Regimentr; die Beförderung des Inserate. Erste Beilage. Deutscher Reichstag. (Sitzung vom 5. November.) Vermischtes. EingesandteS. Inserate. Zweite Beilage. Börsennachrichten. Telegraphische Witteruvgsberichte. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Wien, Freitag, 5 November, Abends. (Corr.- Bur.) Die Direction der Franz-JosephS Bahn ver- lautbart, daß die Generaldirection 500 Gulden für die Habhaftwerdung des Urhebers an dem Eisenbahnunfalle bei Schwarzenau ausgeschrieben habe. (Vgl. unter „Vermischtes'^) Ragusa, Sonnabend, 6. November. (Agence Havas.) AuS südslawischer Quelle wird gemeldet, daß die bosnischen Jnsurgentenführer Urgelaz, Bilbija, Babic, Kurvaric und Andere beschlossen haben, den Aufstand mit allen Mitteln fortzusetzen, und eine Volksversammlung einzuberufen beabsich tigen, um mit den Jnsurgentenführern der Herze gowina eine provisorische Nattonalregierung zu proclamiren. Versailles, Freitag, 5. November, Abends. (W. T. B.) Die Nationalversammlung hat den Herzog v. Audiffret-PaSquier mit 396 Stimmen (von den abgegebenen Stimmzetteln waren 104 unbe schrieben) wieder zum Präsidenten gewählt. Bei der demnächst folgenden Wahl der übrigen Mitglie- der deS BureauS der Nationalversammlung wur den die seitherigen Bicepräsidenten und Schriftfüh- rer gleichfalls wieder gewählt. Haaa, Freitag, 5. November, Abends. (W. T. B.) Die Königin ist an einem Fieber erkrankt und der Zustand, wenn auch seit gestern Abend keine Verschlimmerung eivtrat, doch ein so beun ruhigender, daß der König und der Prinz v. Ora- nien telegraphisch herbeigerufen sind und Prinz Alexander seine Abreise nach Algier aufgescho- ben hat. Antwerpen, Freitag, 5. November, Abends (W. T. B.) In dem Kort Wommelgbem ist heute ein im Bau befindlicher Offizierpavillon zusam- mrngestürzt; von den bei dem Bau beschäftigten Arbeitern sind 6 todt und mehrere andere schwer verletzt. Madrid, Freitag, 5. November, Abends. tW. T. B.) Eine große Anzahl von Carlisten in C atalonien hat um Amneftirung nachgesucht; von den in Catalonien stehenden Truppen find zwei Brigaden zur Nordarmee abgeschickt worden. Nach h>er einaegangenen Nachrichten haben die Carlisten den Adjutanten Mendiri unweit der Grenze festgenommen und, ohne ihm den Zuspruch eines Priesters zu gestatten, erschossen. Der amerikanische Gesandte, Caleb Cushing, hat der hiesigen Regierung wegen der permanenten Kriegsgerichte auf Cuba und deren Wirksamkeit amerikanischen Staatsbürgern gegenüber eine neue Rote überreicht. DaS Gerücht von einer beabsichtigten Verschie bung der Corteswahlen wird in Regierungskreisen als unbegründet bezeichnet. Lissabon, Freitag, 5. November, Vormit tags. (W. T. B.) Wie hiesige Zeitungen melden, sollen die englischen Kriegsschiffe und Truppen, welche sich vor Kurzem daS Congodelta hinauf- begeben hatten, um die dortigen Eingeborenen »«Lest von^denselb« begangener Seeräubereien zu züchtigen, daS angrenzende portugiesische Ge biet verletzt haben. Die Zeitungen lenken die Aufmerksamkeit der Regierung auf diese Grenz verletzung und verlangen Auskunft über die Hal- tung der portugiesischen Behörden bei diesem Vorfälle. London, Freitag, 5. November, Abends. (W T. B.) Eine aus den Vertretern von Obli- gatiovsinhabern der türkischen Anleihen von 1854, 1858 und 1871 bestehende Deputation ist heute von dem Staatssekretär des Aeußern, Earl of Derby, empfangen worden. Earl Derby gab der- selben zur Antwort, eS sei eine seit mehreren Jahren feststehende Gewohnheit der Regierung, jede Einmischung in Dinge, bei denen es sich um auswärtige Anleihen handle, abzulehnen. Jede derartige Einmischunst würde deshalb lediglich einen nichtamtlichen Charakter tragen können. Moskau, Freitag, 5 Noyembcr, Abends. sW. T. B.) DaS Mitglied dcö VerwaltungSrathS, Stadlhaupt Schumacher, und der Director der Commerz- und Lcihbank find gegen Hinterlegung einer Caution von 100,000 Rubel aus dem gegen sie verhängten Hausarreste entlassen worden. (Vergl. die „Tagesgeschichte" unter St. Petersburg.) Konstantinopel, Freitag, 5. November, Vorv»it"agS. (Corr.-Bur.) Der russische Botschaf ter, General Jgnatiew, bat vorgestern eine zwei stündige Audienz bei dem Sultan gehabt und in derselben die üble Verwaltung, den Verfall der türkischen Finanzen, die Unzufriedenheit der tür ¬ kischen Untrrthanen und die dringende Nothwen- d'gkeit der Einführung von Reformen zur Sprache gebracht. . Tagesgeschichte. Dresden, 6. Nsvember. Se.Majestät der König haben Sich heute Vormittag mit Sr- k. k. Hoheit dem Großherzog von Toscana und Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Grora nach Moritzburg begeben, um im Thiergarten daselbst eine Jagd abzuhalten. Nach derselben findet im königl. Schlosse zu Moritzburg Tafel Statt, an welcher auch Ihre Majestät die Königin, Ihre k. k. Hoheit die Großherzogin von Toscana und Ihre königl. Hoheit die Prinzessin Georg thetl- nehmen. Morgen Abend werden Se. Majestät der König Sich mit Sr. k. k. Hoheit dem ^Großherzog von Toscana und Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Georg zu einem mehrtägigen Aufenthalt nach dem königl. Jagd schlösse Wermsdorf begeben, um in dortiger Gegend Jagden abzuhalten. * Berlin, 5. November. Sr. Majestät der Kaiser wohnte gestern Abend der Balletvorstrllung im Opern hause bei und unternahm heute Nachmittag wieder eine Spazierfahrt. Stach der Rückkehr gewährte Se. Majestät dem kaiserlichen Gesandten v. Radowitz, der im Begriffe steht, auf feinen Posten nach Athen abzureisen, eine be sondere Audienz. — Stach Mtttheilungen aus Sagan sind Ihre kaiserl. undkönigl. Hoheitender Kronprinz und die Kronprinzessin, sowie Se. königl. Hoheit der Prinz Karl vorgestern gegen Abend wohlbehalten dort eingetroffen und mit enthusiastischen Freuden- bezeugungen empfangen worden. Die Stadt war festlich geschmückt. Abends 8 Uhr bewegte sich ein Zug von 1000 Fackelträgern mit Musik nach dem herzoglichen Schlosse. Gestern Abend ^8 Uhr sind die höchsten und hohen Herrschaften mittelst Extrazugrs von Sagan in Breslau eingetroffen und haben, nachdem sie die Be grüßung der Spitzen der Behörden entgegrngenommen, die Reise nach Ohlau fortgesetzt. In Ohlau erfolgte die Ankunft Abends 8 Uhr. Die Stadt war zum Em pfangt festlich geschmückt und glänzend erleuchtet. — Aus Varztn hier eingetroffene Nachrichten melden, daß der Gesundhettszustaud des Reichskanzlers Fürsten Bis marck in der letzten Zett sich wiederum in etwas ge bessert habe, so daß das Nrrvenleiden zwar hier und da sich bemerkbar macht, aber nicht in so hohem Maße, als ehedem. Der Fürst gedenke gegen die Mitte des Mo nats hin hier wieder einzutreffrn. Wenn in einigen Blättern die Ansicht ausgesprochen ist. daß der Reichs kanzler bei seinem demnächstigen Hiereintreffen sich nicht lange Zeit hier aushalten werde, so dürfte das, wie die „D. R.-C. " bemerkt, nur eine Vermuthung sein, da bis jetzt in dieser Beziehung noch nichts feststeht, vielmehr es in der Ab sicht des Fürsten liegt, wieder dauernden Aufenthalt hier zu nehmen. Allerdings hängt die Entscheidung nament lich von dem Gesundheitszustand des Reichskanzlers ab. — Die durch die Tagespreise verbreitete Nachricht, daß durch einen Einsturz eines Theils der im Bau begriffenen Agriculturhalle, in welcher die zur Weltausstellung nach Philadelphia zu schickenden landwirthschaftlichen Gegenstände Aufnahme finden sollen, dieses Gebäude stark beschädigt worden sei und die rechtzeitige Fertig stellung desselben in Frage stehe, reducirt sich, laut der „N. A. Z.", auf das Zusammenbrechrn eines Theils des Baugerüstes, durch welches allerdings mehrere Ar beiter getödtet oder verwundet sind, aber der Bau selbst nur eine geringe Schädigung erfahren hat. Der Fort gang des Baues wird hierdurch in nennenswerter Weise nicht verzögert. Es wird dieses, sowie alle üb rigen im Bau begriffenen Gebäude, welche zur Aufnahme der Ausstellung bestimmt sind, zur angegebenen und richtigen Zeit fertig gestellt werden. Dahin spricht sich ein Bericht des von der deutschen Ausstellungscommisston nach Philadelphia gesendeten Baumeisters Bartels vom 14 v. M. aus. Die Ausstellungsgebäude werden in Feuilleton. Redi-irl von Otto Baue». Jestrede zur Einweihung des neuen Polytechnikums m Lrksdeu gehalten am 4. November 1875 vom Director des k. Polytechnikums Geh. Bergrath Professor vr. Zeuner. Eure Majestät aüergnädigster Kvmg und Herr! Eure köuigl Hoheit, durchlauchtigster Prinz! Hochgeehrte Herren! Die Stellung als Vertreter der Docenten und Studirrn- deu des Polytechnikums legt mir Verpflichtungen auf, deren Schwere ich in Vieser feierlichen Stunde tief empfinde Wenn ich auch vielleicht hoffen darf, der Bedeutsamkeit der heutigen Lestseier entsprechend, in Vertretung der Docen- teu, unsern Gefühlen und «nschaaungen in rechter Weise von dieser Stelle au« Ausdruck zu geben, so beschleicht mich doch eine a-wrffe Besorgoib, wenn ich mir die Znbl und die Größe der Ausgaben vergegenwärtige, deren Verfolgung und Lösung uu« weiterhin auserlegt ist . Mit dem heutige« Tage tk eS unS, d» wir al« Lehrer uud Lernende dem Polytechlnkum angehöre», vergönnt, Besitz zu ergreifen vou diesem Prachtbau, deffeu Eutsteyeu wir der Fürsorge unserer hohe», vorgesetzten Behörde verdanken, die «ermudlick brftredt ist, die Hindernisse z» desemgeu, die einer ? kräftigen Eniwickelnng uud Entfaltung ooserer polytechnischen Schule m deu Weg trete«. Wir verdanke« deffeu Herstellung der Opferwilligkrit der Mitglieder unser« Landtag«, Mänuern, die zu unserm Stolze jederzeit in allen Fragen einig zusam- mellstehen, welche der Hebung deS UnterrichtSwesens in unserm Lande gelten. Dieser Einmüthigkeit, der tiefen Einsicht, welche in den Kreisen unserer Regierung und der Landesvertretung in der UnterrichtSfrage herrscht der Treue und Hingebung und der rastlosen Thätrgkeit einzelner Männer —, vor Allem aber dem Schutze uud der Fürsorge, welche unser erhabenes Königshaus allezeit den Künsten und Wissenschaften zugewandt hat, haben wir es aber auch z« danken, daß unser Sachsenland weit über die Grenzen unserS großen deutschen Vaterlandes hinaus auch in den Erfolgen sowohl deS allgemeinen VolkSunterrichtS, wie der Pflege der höchsten Ziele menschlichen Wissen-, als ein glückliches erachtet wird. Dieser Bau, der mit heute der Benutzung übergeben wird, ist ei« neuer Merkstein, der auf lange Zeit hin Zeuaniß geben wird von der Erkenntniß der Jetztzeit, daß jenen Bildungs- stätteu, deren Hauptzweck in der höher« technischen Ausbil dung liegt, nicht minder, wie andere, die ernsteste Pflege und Unterstützung zugewandt werden muß Ich täusche mich gewiß nicht in der Annahme, daß die Schöpfer und Gründer dieses Baues, daß Alle, welche an der Entwickelung des technischen Unterrichtswesens in Sachsen Interesse nehmen, vou der Erwartung durchdrungen sein werden, eS werde das Polytechnikvm mit seiner Ueberstedelung ans den mit der Zeit unzulänglich gewordenen Räumen in diesen Neubau einen neuen, einen weiteren kräftigen Auf schwung nehmen, man wird nicht nur erwarten, daß sich das sächs. Polytechnikum an Leistung und Rnf den besten Anstalten m Deutschland und im Nuslande auch weiterbm zur Seite hält, man wird auch an uns daS Verlangen stellen, in zeit gemäße« Neuerungen und Erweiterungen des inneren Ausbaues unserer technischen Hochschule selbstständig vorzugehrn, zwar unter voller Beachtung der Erfahrungen, die von anderwärts vorliegen, aber doch auch ohne allzuängstlich immer nur au das lner oder dort bereit» Bestehende anzuschließen Im Hinblick auf den Weltrang der sächs. Industrie — auf da« hochentwickelte UnterrichtSwesen unsere« Lande« — auf da« Verständniß, welche- die Bevölkerung SachseuS in allen Schichten den yragen über Hebung und Förderung der Bil- dungSanftalten >egl,chen RangeS und Ziele« erttgegenträgt, muß der Gedanke al« ein nahelieaeuder bezeichnet werde«, daß uoser Polytechnikum doch wohl vorzugsweise als berufen er scheine« dürfte, gewiffe hochwichtige, noch schwebende Fragen bezüglich endgiltiger Organisation technischer Hochschulen der Lösung mit zuzusühren. In diesen Fragen wird nun unser Polytechnikum von Neuem feste Stellung zu nehmen haben und daher muß ich es als in meiner Pflicht liegend erachten, heute vor dieser hohen und hochansehnlichen Versammlung darzulegen, in welcher Art wir ans den vortrefflich angelegten Unterbau den Bau weiter zu führen haben- Die Entstehung höherer Lehranstalten für den technischen Unterricht fällt in die neuere Zeit, binnen wenigen Jahrzebnden erlangten die polytechnischen Schulen eine Bedeutung, zu welchen sich andere Hochschulen erst innerhalb eine« weit größern Zeiträume« erhoben Haden DaS rasche Heranwachsen dieser neueren BildungSanstaltcn steht natürlich in innigem Zusammenhänge mit dem wunder baren Aufschwünge der Mathematik und Naturwissenschaften innerhalb unseres Jahrhunderts und mit den großartigen und ganz außerordentlichen Fortschritten der neuern Technik. Ich unterlasse eine Auszählung auch nur der wichtigsten und be deutsamsten wissenschaftlichen Entdeckungen und der Erfindungen der Neuzeit, die vorwaltend den Umschwung einleiteten, sowie jede Erwähnung deS AntheilcS, welchen die wissenschaftliche Technik an den Umgestaltungen hat. die sich nur allein im letzten Vierteljahrhnndert vollzogen Haden. Eine Lobpreisung der raptten Fortschritte aller realen Wissenschaften in der neueren Zeit, jeder Hmweis auf die civili- satorische Macht der Technik erscheint nun fast al« — abge schmackt, nicht etwa deshalb, weil wir zu ost solche Lobprei- sungeu und Hinweise zu hören batten, sondern weil uns allen der Jetztzeit Angehvriaen der Maßstab für eine rechte Beur- theiluna abhanden gekommen ist und wir ohne Ausnahme ge neigt stud daS durch die wissenschaftlichen und technischen Fortschritte unserer Zeit Erreichte zu unterschätzen. In der Lehre und der wissenschaftlichen Forschung hat aber auch eine Theilung Platz gegriffen, von welcher man sich noch vor 2v Jahren keine Vorstellung hätte machen können, noch immer entstehen neu« Wissenschaftszweige und der Um fang der bestehenden wächst in solchem Maße an. daß die Vrimänkuqim« unter den Vertretern der verschiedenen Wissen- schafte« tyatsächlich saft unmöglich geworden ist Noch deute folgt eine wissenschaftliche Entdeckung, eine Erfindung der an- der«, uud wir dürfen wohl erwarten, daß die eine oder die andere nn« vielleicht wieder i« «eur Bahnen zwingt Die Erweiterung und Vervollkommnung von Allem, was Wissenschaft und Technik bereits schuf, geht gleichen Schritt und zeigt sich in unserer Zeit durch techmsche Ausführungen, die, waS Großartigkeit der Ideen betrifft, aus denen sie ruhe«, dir, wa« die Kühnheit anbelaugt. mit der wir im riesigsten Maße die Naturkräfte uns dieustbar machen, überwältigend wirken. Alles dies betrachten wir aber nicht mit der rechten Freu digkeit, die Anerkennung und Würdigung des Erreichten ist getrübt, denn die vollständige Umgestaltung aller äußeren Lebcnsverhältnisse im verflossenen Vierteliahrhundert hat gleich- zeitig eine tiefgehende Aenderung der allgemeinen Anschauun- gen zur Folge gehabt; sie birgt Gefahren, auf deren Milde rung und Beseltigllna wir zur Zeit lebhaft bedacht sind, und die dahin zielenden Bestrebung, n und Erfolgt erregen unsere Theilnahme und unser Interesse beinahe schon in höherem Grade als jener wunderbare Aufschwung der Wissenschaft- lichen Technik. Auch hier sind es die wissenschaftlichen Forschungen, die ich vorzugsweise im Auge habe; ich denke an die erhöhte Pflege derjenigen Wissenschaften, die eine Vergeistigung der Industrie erstreben, und derjenigen, deren wichtige Ausgabe darin ruht, durch sorgfältige Beobachtung und Verfolgung aller Vorgänge im socialen Leben die Mittel eines Ausgleich» der stürmischen BewVuug aufzufinde«. In den kurzen Zeitraum deS Umschwunges und der sich überstürzenden industriellen Entwickelung — einen Zeitraum, der von der bisherigen Lebensdauer fast Aller von uns urn- schloffeu wird, fällt nun das Herallwachse» der polytechnischen Schulen Ein Rückblick auf die Geschichte dieser höheren tech nischen Lehranstalten gewahrt den besten Anhalt, therl» in der geschichtlichen Darlegung selbst, theil« im Abschluß daran, jene Frage zu erörtern, die ich eiuleitend betonte Die erste, älteste polytechnische Schule ist die im Jahre l7S4 io Pari« gegründete. Diese berühmte Schule zeichnete sich von der Gründung an, und die Gerechtigkeit fordert, e« auSzuspreche», bi« zum heutigen Tag« durch ftreuge wisst»- ihanUch? Richtung au» Ein« groß« Zahl der bedeutendste» Männer Fravk d ist au» ihr hervorgegangeu. Ihre Ein richtung ist aber von ihrem Entstehen an di» heute saft uuver- ändert gedliebeu und unterscheidet sich nicht unwesentlich von der der he uigen deutsche» oolytechnischeu Schule». Sie verfolgt »»»schließlich dl« Ausbildung für den höher« techuischru Staatsdienst, überläßt jedoch die specielle u«d end- liche Fachau-bildong brfoader« von ihr abgetreanteu u«d »vier
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