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Dresdner Journal : 02.11.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187511027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18751102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18751102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-11
- Tag 1875-11-02
-
Monat
1875-11
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Journal : 02.11.1875
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2^254 Dienstag, den 2. November. 1» U»»«» 4«»t»«L« »ot«a«: ^Ldrlloivr ... II Hard ^jLturUol»; 4 Aorll 50 ?k. Lioxgook^uwworo: 10 kk. L«—r^»Id äs« äoatoodoa L«vt»«« tritt k«t- aoä 8tswp«i»u»eLi»8 tünou. laioratoaprol»», t'ck üeo S»uw «o«r 8«»p»lt«vvL?«tit»ml«: 20 ?t. Ovt«r „Lmxoouoäi" äi« 2«il«: 50 kk. Lrscftelao» r ll^Uod mit ^vnuck»m« äsr 8oru>- ooä kslvrt»-», ^dooct» tür äsu folxeoävu Ares-nerIMmal. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. !I08«r»tsn»»n>tdmv »«»vkrts: HlxrlH . Lranci«t«tt<r, OommwLiooLr äe» I>r««äo«r äovruLi«; «dooürw.: ^H«A«n , S»»d«iv-8«I-Uo- « N.: ^aetenstsinp'uA/er; I«rU» Vwo - S«2>dLr^ - kr«U-I-itp-i? - Vr>m)kk»rt « H Hünedio: L/o«««, LerUo: L. Xormick,- /nvattci«» ciant, //. ^ItLrrc^t, Lriws»! L. vre,I»u: Äan-en « üaremi; 08«uciut>: ?>. Voi ot,- rrovklort »-».: L ^aeA«-'«üiv u. 0. //srr»»«»t,t^okv UuctiU , Da«L<<4vo., Stritt» i /nv.-D., S»0L«v«r: 0'. k»rt»: et 0V. Slmtx»rr: ^a»«5e <7o., L»»dvzr: Xkevä-on, Vt«»: Oxpetite. lloraasxvhvr: Küoizl Lrveäition äe» Oreeäver äonr»»!«, Dr«»aso, 2vio§«r»tnvt»v Xo. 20. Amtlicher Theil. Dresden, I. November. Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Amalie, Herzogin in Bayern, ist gestern Abend 10 Uhr 5 Minuten von München hier ringe- trofsen und im Königlichen Residenzschlosse abgetreten. Dresden, 27. Oktober. Se. Majestät der König haben dem in den Ruhestand getretenen Turnlehrer Karl Weigelt bei der Fürsten- und Landesschulr zu Meißen die goldene Medaille des Verdienstordens zu verleihen allergnädigst geruht. Dresden, 31. Oktober. Seine Königliche Majestät haben die Versetzung des GerichtSraths beim Bezirks gericht Annabrrg Karl Armand von Wachsmann in gleicher Stellung zum Bezirksgericht Dresden zu geneh migen gnädigst geruht. Bekanntmachung- Das Ministerium des Eultus und öffentlichen Unter richts hat im Einverständnisse mit dem Ministerium des Innern bei den für die Prüfung der Aerzte, Zahnärzte und Apotheker bei der Universität Leipzig nach Maß gabe der Bekanntmachungen des Bundesrathes vom 2b. September 1869 und vom 5. März 1875 zu be stellenden Examinations-Commissionen auf die Zeit vom 1. November 187b bis 31. Oktober 1876 den Vorsitz dem Geheimen Mrdicinalrathe Professor vr. Radius in Leipzig übertragen und zu Mitgliedern ») der Examinationscommission für Aerzte: die ordentlichen Professoren der medicinischen Facultät Geheimen Rath vr. Wunderlich, Geheimen Medici - nalrath vr. Crrdö, Geheimen Medicinalrath vr.Wag ner, Geheimen Hofrath vr. Ludwig, Geheimen Me- dicinalrath vr. Thiersch, Geheimen Medicinalrath vr. Eoccius, Professor vr. His und Professor vr. Braune, sowie die außerordentlichen Professoren ge nannter Facultät Medicinalrath vr. Sonnenkalb, vr. Hennig, vr. Schmidt und vr. Thomas, sämmtlich zu Leipzig, d) der Examinationscommission für Zahnärzte: außer den vorgenannten Mitgliedern der Prüfungskom mission für Aerzte den practischen Zahnarzt vr. Clare zu Leipzig und e) der Examinationscommission für Apotheker: die ordentlichen Professoren Geheimen Hofrath vr. Hankel, Geheimen Hofrath Vr. Kolbe, Hofrath vr. Schenk sämmtlich in Leipzig, die Apotheker Kohl mann in Reudnitz und vr. ptul. Lößner in Leipzig auf dieselbe Zeit ernannt. Dresden, am 28. Oktober 1875. Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts. Gerber. Hausmann. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte (Berlin. Königsberg. Rendsburg. Strasburg j. E. München. Karlsruhe. Schwerin. MMeintngen. Bremen. Wien. Prag. Paris. St. Peters - Wburg. Konstantinopel. Jassy. Athen. Kairo. Washing ton) Feuilleton. Nedigirt »»» vtt, B«u«k. Geschichte der altniederländischen Malerei von I. A. Crowe und G. B. Cavalcaselle. Deutsche Ori ginalausgabe, bearbeitet von Anton Springer. Mit 7 Tafeln. Leipzig, Verlag von S. Hirzel, 1875. Wie die Geschichte der italienischen Malerei von der Hand der berühmten Dioskuren in Max Jordan, so hat nun auch deren Geschichte der altniederländischen Maleret in Anton Springer einen höchst berufenen Ar« bester gefunden. Die Vorzüge der Crowe-Cavalcaselli- schen Untersuchungs- und Darstellungsweise sind bekannt. Strenge Gegner jener allgemeinen zum Superlatir ge neigten ästhetischen Bezeichnungen, mit welchen wir so viele kunstgrschichtliche Darstellungen zum Urbermaß er füllt sehen, unterwerfen sie den Lebensgang der Künstler der strengsten archivalischen Forschung, ihre Werke der eingehendsten auf unbedingtem Sachverständniß beru henden technischen Analyse. Das giebt keine ganz leichte und anmuthige, aber eine höchst nützliche und lehrreiche Lrcturr, und namentlich ausübenden Künstlern kann dieselbe wegen jener letzterwähnten Eigenschaft zur Unter- stützung bei ihren eigenen technischen Versuchen in dieser und jener Richtung nicht dringend genug empfohlen werden. Was die deutsche Bearbeitung des genannten Werkes betrifft, so ist Springer zu seinem Originale in dasselbe freie Verhältniß getreten wie Jordan zu dem seinigen. Er hat dir englische Urschrift frei übertragen, den ur kundliche» Stoff im Texte ausführlicher bearbeitet, die Summe der besprochenen Bilder vermehrt, die Besprechung selbst hier und da erweitert, die Erzählung schärfer ge- Ernennungen, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzial-Nachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Freiberg.) Vermischtes. Statistik und VolkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Beilage. Ernennungen, Versetzungen re. i« öffentl. Dienste. EinaesandtrS. Feuilleton. Inserate. Börsennachrichten. Telegraphische Witterungsberichte. Telegraphische Nachrichten. Wien, Montag, 1. November. (W. T. B.) Die „Montagsrevue" widmet der bekannten Erklä rung deS St. Petersburger „Regirrungsanzeigers" über die Verhältnisse auf der Balkanhalbinsel einen Artikel und erblickt in dieser Erklärung eine Kund gebung zu Gunsten deS Dreikaiserbündnisses, sowie eine Demonstration für den europäischen Frieden. Das russische Programm, sagt die „Montagsrevue", stimme mit den Ansichten der deutschen und der österreichischen Regierung überein. Paris, Sonntag, 31. Oktober, Morgens. (W. T. B.) Das „Journal officiel" veröffentlicht die Taxen für die Frankatur von Briefen aus Frank- reich nach dem AuSlande gemäß den Bestimmun gen der Berner Convention. Toulon, Sonntag, 31. Oktober, Morgens. (W.T.B) Infolge eines Brandes hat auf dem Admiralschiff „Magenta" heute früh um Uhr eine Explosion stattgefundcn, bei welcher jedoch keiner von der Mannschaft nm das Leben gekom men ist. London, Montag, 1. November. (Tel. d. Drcsdn. Journ.) Eine Mittheilungder„ TimcS" auSMostar will wissen, daß nach den übereinstimmenden An sichten der Consuln der Großmächte die Pforte gegenwärtig nicht im Stande sei, die Ruhe in den lnsurgirten LandeStheilen wiederherzustellen; die Unterstützung der Mächte erscheine unvermeidlich. Eine anderweitige Bestätigung dieser Nachricht liegt gegenwärtig nicht vor. Moskau, Sonntag, 31. Oktober, Morgen«. (W.T.B.) Einige Mitglieder der Verwaltung der Commerz- und Lcihbank sind neuerdings verhaftet worden. — Die hiesige Reichsbank diScontirt lang- sichtige Wechsel von Privatbanken. Konstantinopel, Sonntag, 31. Oktober, Morgens. (W.T.B.) Gutem Vernehmen nach wird Hussein Avni Pascha nach dem Beiramfeste zum Großwefir ernannt werden. (Vergl. die „Tagesge schichte".) Ein unter dem gestrigen Tage erlassene« Gesetz ordnet die Ausgabe von Obligationen im Gesammt- betrage von 35 Millionen Pfd. St. an, die mit 5 Procent verzinst und mittelst jährlicher Amor tisation von 1 Procent vom 31. Januar 1887 ab »I pari zvrückgezahlt werden sollen. Dieselben sollen zur Einlösung der in Papier zahlbaren Hälfte der Coupons der Staatsschuld verwendet werden. Belgrad, Sonntag, 31. Oktober, Morgens. (W.T.B) Daü Amtsblatt veröffentlicht ein Dekret deS Fürsten, durch welches die Wiedereröffnung gliedert und die letzten Ergebnisse der Forschung im Sinne der Verfasser in die Bearbeitung ausgenommen. Außerdem hat er einen skizzenhaften Anfang über die der altniederländischen Kunst gleichzeitige deutsche eben wegen seiner für ein deutsches Buch allzu aphoristischen Fassung ausgeschicden und dafür ein eigenes Capitel „Rückschau uud Ausblick" ringeschoben und schließlich dem Werke eine höchst dankenswerthe Beigabe „Quellen der Geschichte der altniederländischen Malerei" hinzu- K s Aon Einzclnheiten seien die vorkommenden Bespre chungen von Gemälden der hiesigen Galerie erwähnt. Die Madonna des Jan v. Eyck, Nr. 1713 des Katalogs von I. Hübner, welche die Verfasser ungefähr in das Jahr 1433 setzen, besprechen sie in unmittelbarem Zu sammenhänge mit der berühmten Madonna in Burleigh house, der sie dieselbe an technischer Vollendung,gleichstellen. Die Madonna mit dem h. Joachim und der h. Anna, Nr. 1714, schreiben dieselben, wie dies auch der Kata log thut, einem Schüler v. Eycks zu, lehnen aber Waagen's Ansicht, der das Bild mit Bestimmtheit sür Pieter Cristus in Anspruch nimmt, ab. Das aus dem Braunschweiger Schlosse herrührende, gewöhnlich dem Roger van der Weyden zugcschriebrne Gemälde, Nr. 1718, Christus am Kreuze, welches auch der Katalog dem genannten Meister nur mit einem Fragezeichen zu weist , wird von den Verfassern in die Reihe der Schul- bildrr gerückt. In dem Capitel über Antonello da Messina, welcher in diesem Buche eine Stelle finden mußte, weil er, wenn auch nicht die Oelmaleret überhaupt, wie man früher meinte, so doch die durch die Anwendung leichtfließender und durchsichtiger Bindemittel ausgezeichnete Oeltechnik der van Eycks von Flandern nach Italien verpflanzte, hat Springer versäumt, das fest dem Erscheinen des Ori- der Skupschtina auf den 3V. November d. I. fest- aesetzt wird. AIS nächste BeratbungSaegenstände sollen derselben die Budgets für die Jahre 1875 und 1876 vorgrlegt werden. Tagesgeschichte. * Berlin, 30. Oktober. Se. Majestät der Kaiser hat heute Vormittag in gewohnter Weise die Vorträge der Hofmarschälle entgegcngenommen und auch den Genrralfeldmarschall Frhrn. v. Manteuffel empfange«; Mittags arbeitete der Kaiser mit dem Chef des Milttär- cabinets und Nachmittags hatte der Staatsminister v. Bülow Vortrag bei Sr. Majestät. — Der Bundrs- rath, der Ausschuß des Bundesraths für Justizwesrn und der Ausschuß desselben für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen. In der Plenarsitzung führte nach der „K. Z." Staatsminister Delbrück den Vorsitz. Vorlagen betreffend die Nachweisungen über die den Bundesstaaten bis Ende September d. I. überwiesenen Beträge an Silber-, Nickel und Kupfermünzen, so wie betreffend die Registerführung über Postgüter bei den Zollbehörden gingen an die Ausschüsse. Die Gesetzent würfe über das Urheberrecht an Kunstwerken, Mustern und Photographien wurde gemäß den Ausschußauträgen angenommen. Ein Gleiches erfolgte mit dem bereits mitgetheilten Anträge betreffend die Reichslassenscheine, ferner mit dem wegen Errichtung von Nrichsbank- hauptstellen rc. und mit dem Etat des auswärtigen Amtes. Die Vorlegung von Eingaben machte den Schluß. — Die I u st i z c o m m i s s iso u des Reichs tages, deren Mandat nunmehr bis zu Ende der gegenwärtigen Session verlängert worden ist, wird demgemäß in ihrer bisherigen Zusammensetzung ihre Berathungen fortsctzen. In einer heute stattfindenden Sitzung wollte die Commission, der „Post" zufolge, die Berathungen des ersten Theils des Genchtsverfassungs- gesetzes, eines der politisch wesentlichsten Punkte der Justizvorlagen, beginnen. — Die „N. A. Z." meldet, daß der kaiserlich deutsche Gesandte in Stockholm Fr. v. Eichmann (früher in Dresden) nach fast sechsmona tigen schweren Leiden am 27. October in Heidelberg verstorben ist. — Der Magistrat hat, wie die „Nat.-Z." mittheilt, beschlossen, an die Stadtverordnetenversamm lung den Antrag zu richten, daß noch sür dieses Jahr als erste Raten zur Ausführung der CanalisaNon im 4. Radialsystem 600,000 M., zur Ausführung des 5. Nadialsystems 100,000 M. und zur Aptirung der Rieselfelder zu Osdorf uud Friederikenhof 150,000 M. zur Verfügung gestellt werden. Für das Jahr 1876 werden, da die Ausführung von Canalisationsarbeiten möglichst beschleunigt wird und da die Anschlüsse an die Canäle auch in den 1., 2., 4. und 5. Radialsystemcu schon im Frühjahr 1877 erfolgen sollen, 13^,50,000 M. auf den Etat kommen müssen, die durch die zu diesem Zweck aufzunehmende Anleihe beschafft wer den soll. Schon in der nächsten Zeit wird der Magistrat an die Stadtverordnetenversammlung den Antrag gelangen lasse», die Verwaltung aller Ca- nalisationsangelegenheiten, einschließlich der Ausfüh rung der Canalanlagen in den fünf Nadialsystemcn seldst einer gemischten Deputation zu übertragen, welche aus drei Magistratsmitgliedcrn und drei Stadtverordneten bestehen und vom 1. Januar k. I. in Function treten soll. Bis zu diesem Tage soll die jetzige Baucommission fortbestehen. Zu gleicher Zeit richtet der Magistrat an die Stadtverordnetenversammlung den Antrag, die Ca- nalisationsabgabe, welche die Eigenthümer der an die Canäle angeschlossenen Grundstücke zu entrichten haben, für das Jahr 1876 auf ein Procent des Mieth- ertrags festzusetzen, in der Hoffnung, daß derselbe Procrnt- satz in den folgenden Jahren wird beibehalten werden können. Die Einziehung der Canalisationsabgabe erfolgt vierteljährlich. ginalwerkes für die Galerie angekauftc Bild des Meisters, den heil. Sebastian darstellend (Nr. 2382), nachzutragrn. Um so ausführlicher verbreitet sich über dieses in jedem Betracht höchst merkwürdige Werk, dessen neue von Crowe und Cavalcaselle vorgeschlagene Benennung von dem Schreiber dieser Zeilen im vorigen Jahre in der Beilage zur Augsburger „Allg. Ztg." vertheidigt wurde, der ebenfalls eben ausgegebene 6. Band der deutschen Ausgabe von der Geschichte der italienischen Malerei. Wir können es uns nickt versagen, die wichtigsten Sätze aus dieser Besprechung hier anzuführen. „Wenn dieser Darstellung", schreiben die Verfasser, „die großen Eigen schaften des Historienbildes fehlen, so ist sie dafür an in dividuellen Einzelzügen, an Intensität des Ausdrucks und an Charakter desto reicher. Selbst Mantegna, an welchen man angesichts der perspektivischen Behandlung der Architektur uud der Gestalten sofort lebhaft erinnert wird, hat die Natur- und Mrnschenbcobachtung, die wir hier finden, nie übertroffen. Ganz besonders bcmer- kenswerth erscheint die wissenschaftliche Genauigkeit, wo mit allenthalben der Schattenschlag behandelt ist; die Kbrperhastigkeit der einzelnen Theile, sei es Fleisch, Stoff oder Stein, wird dadurch in einer Weise belebt, welche noch jetzt bewunderungswürdig ist, obgleich das Bild durch zahlreiche Beschädigungen der Farbrnfläche und durch nachmalige Ausbesserungen gerade in dieser Beziehung am meisten gelitten hat. Als die Verfasser dasselbe während seiner Ausstellung in Wien zuerst auf Antonello ansprachcn, wurde starker Widerspruch laut. Die Erscheinung des Ganzen ist so wenig einfach und einheitlich, daß erklärlicher Weise eine ganze Reihe von Namen probirt wurden; keiner aber von allen, die in Frage kommen können, hält unserer Ucberzeugung nach so durchweg Stich, wie Antonello. Zu ihm stimmt die Feinheit der Zeichnung, die Schärfe der Modellirung, — Zu dem Etat für das Neichshecr ist nun auch noch als ein Nachtrag eine Uebersicht der Etats stärke des deutschen Heeres für das Jahr 1876 ausge geben und dem Bundesrath vorgelcgt worden. Danach besteht das deutsche Heer ») aus Infanterie: aus 148 Regimentern, l Lehrin auteriebataillon, 7 Unteroffizierlchulcn und 2 Militairschieß- chulea mit »so» Offizieren, 255,411 Unteroffizieren und Mann chaftcn, 8»« Militärärzten, 454 Zahlmeistern und 450 Büchsen machern: k) Jäger: 26 Bataillone mit 532 Offizieren, 1>,L45 Unteroffizieren und Mannschaften, »2 Militärärzten und je 2« Zahlmeistern und Büchsenmachern; o) Landwchrbe- zirks-CommandoS: 275 Commandos mit »55 Offizieren, 4760 Unteroffizieren uud Mannschaften, l Militärarzt und t Zahlmeister, so daß sich die Gesammtsummc der Infanterie herausstellt auf 9490 Offiziere, 274,71« Unteroffiziere und Atannschaften, 949 Militärärzte, 481 Zahlmeister und 47« Büchsenmacher — Die Cavalerie wird gebildet von s» Re gimentern, 1 Militärreitinstitut und 1 Equidationsnstalt. Sie enthält 2»57 Offiziere, 64888 Unteroffiziere und Mann schaften, 272 Militärärzte, 96 Zahlmeister. 452 Roßärzte und je 93 Büchsenmacher und Sattler und 62,5» i Dienupferde. Die Artillerie, welche sich zusammensehtaus »6 Regimentern, der Lehrbatterie und Artillerie-Schießschule von der Fcldartil- lerie, und 1» Regimenter, » Bataillone, Stab- und Lchrcom- paanie der Artillerieschteßschule, Versuchscompagnie der Ar- tillerieprüfungScommission. einer OuvrierScompagnie uud einer Frueriverkscomvagnie der Fußartillerie, enthält 2»ii Offiziere, 46,876 Unteroffiziere und Mannschaften, 17« Militärärzte, 11» Zahlmeister, 11« Roßärzte, 29 Büchsenmaa,er und 14,875 Pferde. Die Plonnierc bilden 18 Bataillone, 1 Eiscnbahn- regiment und I (bayerische) Eisendahncompagnic mit 400 Of fizieren, 10.324 Unteroffizieren und Mannschaften, 40 Militär ärzten. 22 Zahlmeistern und 20 Büchsenmachern. DerTrain formirt sich in 18 Bataillone und i (hessische) Traincompagnie mit 21» Offizieren. 5050 Unteroffizieren und Mannschaften. 27 Militärärzten, l» Zahlmeistern, 20 Roßärzten und 2457 Pfer den. Als „besondere Formationen" sind ausgesührt 51 Offi ziere. 829 Unteroffiziere, 10 Zahlmeisteraspiranten. 180 Gefreite und Gemeine und 4 Lazarethachilfen, 2 Militärärzte, 11 Zahlmeister, 10 Roßärzte und 6 Büchsenmacher, und die Rubrik „Richtreaimcntirte Offiziere rc." weist auf 2l90 Offiziere. 2 Unteroffiziere, i«5 Milrtairärztc, 2» Roßärzte und 2 Büchse»- macher. Jnsgesammt weist die Etatsstürke aus: 17,012 Ossi ziere, 401,55» Unteroffiziere und Mannschaften. I6»i Militair ärzte, 748 Zahlmeister, «21 Roßärzte, 626 Büchsenmacher, 93 Sattler, 79,803 Dicnstpserde Ferner ist dem Bundesrath eine Uebersicht der Verän derung in der Etatsstärke des deutschen Heeres für das Jahr 1876 im Vergleich mit dem Vorjahre vorgclegt worden- Dieselbe eraiedt ci^x Verminderung bei der Infanterie von 208 Offizieren (bei den Landwehrbezirkscommandos) von 43 Unterosfizierspielleuten und von 92 Gefreiten nnd Gcmei nen, dagegen bei derselben Truppengattung eine Vermehrung von 102 Unteroffizieren, 2 Zahlmeisteraspirantcn, 40 Gc- mrinenspielleuten, 10 Oekonomiehandwerkern und 2 Zahl meistern. Bei der Cavalerie haben nur die Zahlmeister eme Vermehruiw ^um eine Person, erhallen,Die Gesreiten worden. Die Artillerie weift nur eine Verminderung von 1 Zahlmeisteraspiranten, 30 befreiten und Gemeinen nnd 1 Zahlmeister auf, während die Offiziere um 3, die Unteroffizier, um 26. die Unteroffizierspiellcute um 32, die Gemeinenspiet- leute um 144 die Lazarethgehilfen um 1 vermehrt sind. Die Pionniere haben gar keine Verminderung erhallen ; dagegen sind sie vermehrt um 48 Offiziere, 159 Unteroffiziere, 3 Zahlmeistcr- aspirautcn, 10 Unteroffizierspiclleute, 10 Gemcinenspiellcule. v-'6 Gefreite uud Gemeine, 8 Lazarethgehilfen. 24 Oekonomic- handwerker, 4 Aerzte, 3 Zahlmeister und 2 Büchsenmacher. Der Train weist nach eine Vermehrung um » Unteroffiziere und » Aerzte; dagegen eine Verminderung um 30 Offiziere und 4 Gefreite und Gemeine Die besonderen Formationen sind nur um 9 Roßärzte und 5 Büchsenmacher vermehrt, da gegen sind bei ihnen Verminderungen eingetrcten: »2 Offiziere, 88 Unteroffiziere, 13 Unterosstzierspielleute. 6 Gemeinespiel- leute, 37? Gefreite und Gemeine, 4 Lazarethgehilfen, 180 Ockonomiehandwerker, 1 Arzt und 3 Zahlmeister. Die „nicht- regimentirten Offiziere" rc. find um 18 Offiziere vermehrt und um 5 Aerzte vermindert Jnsgesammt stellt sich das Verhält- niß gegen den vorjährigen Etat so heraus, daß die Offiziere um 201 vermindert sind, die Unteroffiziere nm 202 vermehrt, ebenso die Zahlmcisteraspiranten nm 4, die Gcmcincnspiellentc um 194, die Lazarethgehilfen um 5. die Ockonomiehandwerker um 16, Zahlmeister um 2, Roßärzte um »und Büchsenmacher um 7; dagegen find die Unterosfizierspielleute um 14, die Ge freiten und Gemeinen um 407 und die Aerzte um 42 vermin dert worden. Königsberg i. Pr., 30. Oktober. Die 11 AuS- fchußmitglieder des Landcsökonomiecollcgiums, welche auf Einladung des Ministers Friedenthal kürzlich in Berlin die schwebende Eisenzollfragc beriechen und sich gegen Verlängerung der Schutzzollfrist aussprachcn, haben in demselben Sinne ein Schreiben an den Fürsten - - der Typus dieser fast immer bildnißartigen Figuren und Gesichter, und als specifischcr Anhalt ist hierbei der Umstand nicht zu unterschätzen, daß einige der kleineren Figuren auf das Ueberraschcndste denjenigen der Kreuzigung in Antwerpen entsprechen. (Es ist namentlich die Madonna auf letzterem Bilde gc meint; doch erinnere auch die Acte der Gekreuzigten so gleich an den Sebastian.) Man hat im Hinblick auf das Bild von der Schule Bcllini's und der Schule Mantegnas geredet, aber hier haben wir cs nicht mit einem Schulstück, sondern entschieden mit einem Werke von Meisterhand zu thun. Keine Frage, daß die Ein flüsse Bellini's, Carpaccio's und Mantegna's erkenn bar sind, aber eben diese bei aller Individualität der Stilsprache etwas schielende Mannichfaltigkeit ist für Antonello charakteristisch Bei Alledem wäre es keineswegs gerechtfertigt, von äußerlicher Nachahmung zu reden; vielmehr haben wir bei Antonello eine inner liche Aneignung der künstlerischen Grundsätze deS Piero della Francesca und des Mantegna, welche Gemeingut der diesen Meistern näherstehrnden Künstler wurden und sie zu gleichen oder ähnlichen Leistungen befähigten ... Während bei kleinen fcindurchgeführtcn Bildnissen der Fleischton in der Regel röthlich, strahlend und mit Braun modellirt ist, kommt er hier vermöge seiner lichten Klar heit dem Giovanni Bellini näher und ist in den Schat ten durch fringestimmte graue Tinten gebrochen; aber die Behandlung im Einzelnen ist so meisterhaft, die Modellirung in den Biegungen so naturwahr, der Um riß so rein uud schwungvoll wie nur irgend auf anderen Bildern Antoncllo's ... ." Man sieht, das Bild macht wegen der Mennichfal- tigkeit der darin wahrzunehmenden Anklänge den Ken nern viel zu schaffen. Aber dieser Ektekticismus ist dem Künstler nicht in die Seele gedrungen und selten oder
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