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April 1893. „STAHL UND EISEN.' Nr. 7. 309 so ist in den weitaus meisten Fällen die Verladung in solchen Wagen wegen der Länge des Eisens nicht möglich, erst recht nicht, weil es durch die Thören der Wagen nicht verladen werden kann. Und selbst wenn dies möglich wäre, dann könnten die Werke doch für die Beförderung in Colliwagen nicht den fällig werdenden 10%igen Frachtzuschlag aufwenden, der noch viel theurer wäre als die Deckenmiethe, welche übrigens mit 2 • für 2 Achsen und 4 • für 3 und 4 Achsen und jede angefangene 200 km recht reichlich bemessen ist. Aus allen diesen Gründen beschliefst der Vorstand, gegen den neu beabsichtigten Modus beim Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten vorstellig zu werden. Zu 3 der Tagesordnung wird einstimmig folgender Beschlufsantrag angenommen: Die „Nordwestliche Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller“ hält es für nothwendig, dafs vom 1. April ds. Js. an die Ortszeit in allen Ge meinden durch die gesetzliche Zeit (M. E. Z.) ersetzt werde. Sie erklärt es für wünsch enswerth, dafs die industriellen Werke gemeinsame Festsetzungen über den Beginn und Schlufs des Arbeitstages dann treffen, wenn Erfahrungen über die Anwendung der M. E. Z. im bürgerlichen Leben (Schulen u. s. w.) vor liegen. Schlufs der Sitzung 11/2 Uhr Nachmittags. gez. A. Servaes, gez. Dr. W. Beumer, Vorsitzender. Generalsecretär. Unter dem 1. April d. J. ist seitens der Gruppe das nachfolgende Telegramm abgesandt worden : Fürst Bismarck Friedrichsruh. Zum 78. Male kehrt heute der Tag wieder, an welchem Ew. Durchlaucht unserem Volke geboren wurden. Zwischen 1815 und 1893 — welche Fülle von politischen Ereignissen, welche Umwälzungen auf dem Gebiete des Handels und der Industrie, welche Umgestaltung unserer ganzen wirthschaft- lichen Verhältnisse! Die Initiative aber zu allem Grofsen, was in den letzten 30 Jahren in Deutsch land geschaffen worden ist, ging von Ew. Durch laucht aus, die mit schöpferischen Ideen und eiser nem Willen nach der Einigung unseres Vaterlandes auch den Grund zu den inneren Einrichtungen der Wohlfahrt und des Gedeihens unseres Gemeinwesens legten. Die deutsche Eisen- und Stahlindustrie ins besondere verdankt wesentlich Ew. Durchlaucht weiser Fürsorge die hohe Stellung, welche sie auf dem Weltmärkte einnimmt und die sie ohne den weisen Schutz der nationalen Production weder erreicht haben würde, noch festzuhalten imstande wäre. Treuer und unentwegter Dankbarkeit Zeuge soll darum unser heutiger Festgrufs sein, den wir Ew. Durchlaucht mit dem herzlichen und auf richtigen Wunsche senden, dafs der Himmel des Altreichskanzlers theures Leben noch lange schützen möge, Ew. Durchlaucht zur Freude, dem deutschen Vaterlande zum Segen. Die Nordwestliche Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller. A. Servaes-Ruhrort, W. Beumer-Düsseldorf, Vorsitzender. Generalsecretär. Verein deutscher Eisenhüttenleute. Am 31. März ging folgendes Schreiben ab: Durchlauchtigster Fürst! Auch in diesem Jahre gestattet sich der gehor samst unterzeichnete Vorstand, Eurer Durchlaucht sich ehrfurchtsvollst zu nahen und Höchstderselben namens des Vereins deutscher Eisenhüttenleute zum morgigen Festtage die ehrerbietigsten Glückwünsche freudig bewegten Herzens darzubringen. Die unsterblichen Verdienste Eurer Durchlaucht um das Vaterland und um die deutsche Industrie verpflichten uns zu unauslöschlicher Dankbarkeit und unwandelbarer Treue, der noch recht oft Ausdruck geben zu dürfen, unser sehnlichster Wunsch ist. In tiefer Ehrerbietung Eurer Durchlaucht gehorsamster Verein deutscher Eisenhüttenleute. Der Vorsitzende: Der Geschäftsführer: gez. C. Lueg, gez. E. Schrödter. Königl. Gomm.-Rath, Oberhausen. An Se. Durchlaucht den Fürsten Bismarck Friedrichsruh. Columbische Weltausstellung in Chicago. Unter Bezugnahme auf die Mittheilungen in Nr. 23 1892, Seite 1070 und Nr. 2, 1893, Seite 92, dieser Zeitschrift werden diejenigen Mitglieder des Vereins, welche die Ausstellung zu besuchen beabsichtigen, gebeten, sieh behufs Erhalts der Einführungskarten an die Geschäftsführung zu wenden. Indem ich mir gestatte darauf hinzuweisen, dafs nach § 13 der Vereinssatzungen die jährlichen Vereins beiträge im voraus einzuzahlen sind, ersuche ich die Herren Mitglieder ergebenst, den Beitrag für das laufende Jahr in der Höhe von 20 au den Kassen führer, Hrn. Fabrikbesitzer Ed. Elbers in Hagen i. W., gefälligst einzusenden. Wegen des demnächst stattfindenden Neudrucks des Mitglieder-Verzeichnisses des »Vereins deutscher Eisen hüttenleute« ersuche ich die verehrlichen Herten Mit glieder, etwaige Aenderungen zu demselben mir baldigst mitzutheilen. 9 er Geschäftsführer: E. Schrödter. Aenderungen im Mitglieder-Verzeichnis. Lejeune, A., Directeur gerant de la Socit des forges de Montigny s. Sambre, Charleroi (Belgien). Reinhardt, L., Dissen. Neue Mitglieder: Bergmann, Wilhelm, in Firma Gehr. Bergmann, Berg werks- und Hüttenproducte, Wien, I. Akademiestr. 3. Corver, Wilh., Ingenieur b. d. niederländisch-indischen Eisenbahn in Semarang, Jva. Lanz, Heinrich, Commerzienrath, Fabricant in Mannheim. Post, Alexander, Fabrikbesitzer, Hagen-Eilpe. Sauer, A., Gottesberg in Schlesien. Sjögren, Carl, Walzwerks-Ingenieur, Kladno (Böhmen). Die nächste Hauptversammlung des Vereins deutscher Eisenhüttenleute findet am 14. Mai d. J. in Düsseldorf statt.