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308 Nr. 7. „STAHL UND EISEN “ April 1893. Drittel des Jahres die Kauflust der Landwirthe wesent lich beeinträchtigte. Wir sind dennoch in der angenehmen Lage, in-* folge wesentlich verbesserter Betriebseinrichtungen ein befriedigendes Gewinnresultat unseren Actionären vor legen zu können. Von dem Gewinn des Jahres 1892 überweisen wir dem gesetzlichen Reservefonds 5% mit 8018,72 und verwenden als Tantie ¬ men für den Aufsichtsrath, Direction und Beamte . 16 759,13 „ Wir schlagen vor: den ver ¬ bleibenden Betrag von 139 927,61 . 164 705 46 mit 91 000,— • als 61/2 % Dividende zur Verthei- lung zu bringen, , 40 000,— „ für einen in Aussicht stehenden Verlust einem neu anzulegenden Delcredere-Gonto zuzuführen, „ 6 000,— „ zur Verstärkung des Amortisations ¬ fonds der Grube „Antonie“ zu ver- ; wenden und „ 2 927,61 „ auf neue Rechnung vorzutragen. | 139 927,61 Eisengiefserei - Actien - Gesellschaft vormals Keyling & Thomas in Berlin. Dem Bericht über das Geschäftsjahr 1892 ent nehmen wir: Die allgemeine, ungünstige Geschäftslage im Jahre 1892 hat auch in unserem Betriebe eine Besserung nicht aufkommen lassen. Trotz aller Bemühungen | war einem Rückgänge in den Verkaufspreisen unserer ! Erzeugnisse nicht Einhalt zu thun, demgegenüber eine wesentliche Ermäfsigung der Preise für Rohmaterialien und eine Herabminderung der Lohnsätze gegen das Vorjahr nicht zu verzeichnen war. Nach den aus dem Gewinn- und Verlustconto ersichtlichen Abschreibungen von 114 097,34 M ver bleibt inclusive Vortrag aus 1891 ein Reingewinn von 135645,59 , von dem wir nach Abzug der statuten- und vertragsmäfsigen Tantiemen und Dotirung des gesetzlichen Reservefonds die Vertheilung - einer Dividende von 5% in Vorschlag bringen. Hallesche Maschinenfabrik und Eisengiefserei. Der Geschäftsbericht für das Jahr 1892 äufsert sich über das Betriebsergebnifs wie folgt: Das Jahr 1892, das eiuundzwanzigste Geschäftsjahr unserer Gesellschaft, ist wieder ein recht günstiges gewesen, wenn die Ueberschüsse desselben auch gegen die der Vorjahre zurückstehen. Im Jahre 1892 ergiebt sich ein Reingewinn von 418 433,06 • gegen 489*711,33 K in 1891. Der Facturen-Werth der von uns 1892 hergestellten und verkauften Maschinen, Apparate und sonstigen Er zeugnissebetrug 3507346,54 gegen 3 535 220,21 in 1891. Der Umsatz hat somit den vorigjährigen beinahe erreicht; die Absatzverhältnisse für unsere Fabricate waren aber schwierigere und die Preise gedrückter. Trotzdem sind wir in der Lage zu beantragen, wie im Vorjahre, an die Actionäre eine Dividende von 35 % zur Vertheilung zu bringen und den nach Abzug der Statuten- und vertragsmäfsigen Tantiemen des Aufsichtsraths und des Vorstandes verbleibenden Rest von 7109,06 K auf neue Rechnung vorzutragen. V ereins - Nachrichten. Nordwestliche Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller. Protokoll über die am 15. März fs93 zu Düsseldorf im Restaurant Thürnagel abgehaltene Sitzung des Vorstandes. 4 Anwesend die HH.: Servaes (Vorsitzender), C. Lueg, Baare, Schmitz (i. V. der Firma Fried. Krupp), Wiethaus, Kamp, H. Lueg, Böcking, Brauns, E. van der Zypen, als Gäste Schrödter, Strecker, und der Geschäfts führer Beumer. Entschuldigt haben sich die HH.: Jencke, E. Goecke, Kreutz, Frank, Weyland und Massenez. Die Tagesordnung war, wie folgt, festgesetzt: 1. Geschäftliche Mittheilungen. 2. Gestellung von Decken seitens der Eisen bahnverwaltungen für Stabeisensendungen. 3. Verhalten der Werke bezüglich des Be ginnes der Schichten nach Einführung der mitteleuropäischen Einheitszeit. Der Herr Vorsitzende eröffnet die Verhandlungen um 111/2 Uhr Vormittags, nachdem er das neu in den Vorstand eingetretene Mitglied Hrn.E. van der Zypen herzlich willkommen geheifsen hat. Zu 1 giebt der Geschäftsführer Kenntnifs von mehreren Eingängen, u. a. der Tagesordnung für die am 17. ds. Mts. in Berlin stattfindende Ausschufssitzung des „Deutschen Handelstages“, die darauf in ihren einzelnen Punkten vorberathen wird. Zu 2 wird der Bescheid eines Eisenbahnbetriebs- I amtes an ein Werk der Gruppe mitgetheilt, welcher | dahin lautet, dafs „mit der Zeit der Bestand an : Decken ohne Rücksicht auf den hierauf bisher ent fallenden Bedarf bemessen und darauf hingewiesen | werden soll, dafs sich gröfsere Versender selbst Decken | anschaffen, soweit sie es nicht vorziehen, bedeckte Wagen zu benutzen“. In der Erörterung wird darauf । hingewiesen, dafs die Anschaffung eigener Decken nicht wegen der hierzu erforderlichen Kapitalauf wendung, sondern namentlich deshalb Bedenken erregt, weil die industriellen Werke in Bezug auf die Be handlung der Decken in viel ungünstigerer Lage sind, als die Bahnverwaltung. Die Eisenbahn behält ihre ! eigenen Decken unter ihrer steten Aufsicht, während die Decken der Werke event. den Adressaten aus geliefert werden, welche sie zur Rü"ksendung an die Werke auch auf den Güterböden aufzuliefern haben. Hinsichtlich der Behandlung der Decken würden die Werke also ganz in den Händen der Adressaten und der Leute derselben sein; sie könnten Niemanden verantwortlich machen und würden im Falle einer Beschädigung stets die Antwort erhalten, eine solche sei auf dem Transport entstanden. Was den Rath des Betriebsamfes betrifft, bedeckte Wagen zu benutzen,