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Mai 1893. „STAHL UND EISEN.“ Nr. 10. 415 68 130 000 hl gewonnen wurden, betrug die Production im folgenden Jahre nur 51854500 hl. Dessenunge achtet ist die Ausfuhrmenge an rohem und gereinigtem Petroleum von 31281052 hl auf 33637097 hl gestiegen, während der Preis infolge der russischen Concurrenz herabgegangen ist. In R ufslan d bezw. auf der Halbinsel Apscheron betrug die Erdölgewinnung in den ersten neun Mo naten 1892 213 560157 Pud;* ** in demselben Zeit raum des Vorjahres wurden 213 056000 Pud erzeugt Im Jahre 1889 197 000000 Pud. In Canada wurden in dem Zeitraum vom 1. Januar 1891 bis 30. November desselben Jahres 291747 hl Rohöl und 375 509 hl raffinirtes Petroleum gewonnen, gegen 276110 bezw. 423 652 hl im selben Zeitraum des Vorjahres. Das Petroleumvor kommen auf der Insel Sumatra wird erst seit kurzer Zeit ausgebeutet. Die Production des einen Districts war während 12 Monaten 908 000 1. Von einer anderen Zeitschrift wird die Gesammtjahres- production der Insel mit 40 000000 Pud angegeben. Nach einer officiellen Statistik bestanden in Galizien im Jahre 1891 199 Unternehmungen, die sich mit der Gewinnung und Verarbeitung des Rohöls befassen, und aufserdem 79 Ozokeritgruben , die zusammen j 93 875 t im Werth von 12 279 000 Fres, lieferten. | In Schottland, Italien und Frankreich wird, wie erwähnt, Erdöl durch Destillation gewonnen. Im Jahre 1891 betrug die Erzeugung Italiens 1155 t. Frankreich lieferte im Jahre 1889 194000 t, gegen I 174 000 t im Jahre 1888. Die Erdölproduction Ru mäniens erreicht kaum einen Werth von 60000 Fres. In Peru, Argentinien und Equador erlangt die Petroleumgewinnung steigende Bedeutung. (La Semaine Ind.) Grays Teleautograph. Die Ueberlragung von Schriftzeichen und Bildern auf telegraphischem Wege bietet schon seit Jahren I ein ausgedehntes Feld für Erfinder, und in der That 1 sind auch mancherlei vielversprechende Versuche aus- I Abbild. 1. geführt worden, ohne dafs es gelungen wäre, eine befriedigende Lösung dieses Problems zu finden. Zu den bekannteren Apparaten dieser Art gehört beispielsweise der Pantelegraph vonCaselli. Neueren Datums ist ein Vorschlag von H. Rickinson* in London, der jedoch wenig Aussicht auf Erfolg hat. da die Ausführung desselben zu umständlich ist. Das Verfahren besteht nämlich darin, dafs man die betreffende Originalzeichnung mit einem bezifferten * 1 Pud = 16,381 kg. ** „Industries“ 1890, VIII, S. 195. Liniennetz versieht und die jedem Punkt entsprechen den Coordinaten alsdann dem Empfänger telegraphisch mittheilt, worauf dieser aus den Coordinaten das Bild reconstruiren mufs. Ein zweites neueres Verfahren rührt von dem Amerikaner N. S. Amstütz her.* Als Ausgangs object dient ein photographisches Negativ, welches auf eine Chromgelatineplatte übertragen wird. Nach erfolgter Belichtung wird Chromgelatine in heifsem Wasser unlöslich und man kann daher Abbild. durch Behandlung mit kochendem Wasser gewisser- mafsen ein Relief des Bildes erhalten. Man wickelt nun diese Platte auf eine Walze, ähnlich wie dies mit der Staniolplatte beim Phonographen ge schieht. Während die Walze in Drehung versetzt wird, drückt ein Stift gegen dieselbe. Die radiale Bewegung desselben wird auf geeignete Weise auf den Stift eines „Empfängers“ übertragen, der ähnlich eingerichtet ist wie der erstere Apparat, dessen Walze aber mit Wachs überzogen ist. Beide Cylinder be- Abbild 3. wegen sich mit -gleicher Geschwindigkeit. In der Wachsschicht entstehen daher durch die Bewegung des Stiftss dieselben Vertiefungen, wie sie die Original platte zeigt. Rollt man die Wachsplatte ab und füllt man die Vertiefungen mit Gipsbrei aus, so kann man nach dem Hartwerden des Gipsabgusses nach diesem ein Clich für den Buchdruck herstellen. Die beigegebene Abbildung 1 stellt das auf diese Weise erzeugte Por trait des „Erfinders“ dar. * „Industries“ 1891, XII, S. 41. X.13 6