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440 Nr. 10. .STAHL UND EISEN.“ Mai 1893. sind. Unter Dampf standen bei den Kohlenzechen 765 (732) Maschinen mit insgesammt 70736 (66 344) HP, von denen 172 mit 20365 HP (166 mit 18 743) zur Förderung, 222 mit 40 970 (209 mit 39428) zur Wasserhaltung und 371 mit 9401 (357 mit 81731 zu anderen Zwecken im Betrieb standen. Obschon die Förderung gegen die des Vorjahrs um 7,3 % zurückging, ist die Belegschaft um 73 Köpfe vergröfsert festgestellt und beläuft sich auf 54819 (54746). Zu bemerken ist hierbei, dafs die Zahl der beschäftigten Frauen, die, von 1887 mit 3873 anfangend, in 1891 auf 5009 gestiegen war, im Berichtsjahre auf 4757 zurückfiel, wogegen die Zahl der männlichen Arbeiter sich um 252 vergröfserte und diese nun 50 062 betrug. Die Gesammtzahl der verfahrenen Arbeitstage wird mit 15030100 (15317 930) verzeichnet und ent fallen danach auf die einzelne Arbeitskraft deren 275,1 (279,8). Der Geldwerth der Förderung belief sich auf 89 328998 «, der Betrag der gezahlten Arbeitslöhne auf 40 617 202 (, 45,47 % des Förder- werthes und beträgt um nahezu 2 % mehr als im Jahre vorher. Zum erstenmal seit Jahren ist ein Rückgang der Förderung festzustellen gewesen; derselbe beträgt 1298 822 t = 7,33 %. Die Förderleistung pro Arbeiterkopf berechnet sich auf 299,7 t (323,9 t), die pro Maschinen- und animalische Pferdekraft entfallende auf 225,71 (259,41). Der Verkaufsabsatz belief sich auf 14 996 727 t (16246138 t), blieb mithin gegen den im Vorjahre um 6,9% zurück; der durchschnittliche Tonnenerlös berechnet sich auf 5 700 gegen 5 675 im Jahre vorher. Die Zahl der Eisenerzgruben ist gegen das Vorjahr unverändert geblieben; alle 56 zusammen besafsen 11 Dampfmaschinen mit 136 HP zur Förde rung und 14 dergl. mit 172 HP zur Wasserhaltung, insgesammt 25 (18) Maschinen mit 308 (288) HP, und beschäftigten 2534 männliche und 1757 weibliche Arbeiter, au welche 1612 574an Löhnen gezahlt wurden. Wird diese Summe zu Jahreslöhnen ergänzt, so wird auf den erwachsenen Arbeiter eine Jahres summe von 529,17(544,09 4() entfallen, auf den Jungen von 200,40 JI (220,35 () und auf den weib lichen Arbeiter 243,83 « (257,90 Jf.). Die Förderung an Eisenerzen betrug unter Zu rechnung der auf den Zink- und Bleierzgruben als Nebenproduct gewonnenen nach Menge und Werth 645 835 t (654 537 t) und 3 220 520 J(, (3189 826 ), woraus sich ein durchschnittlicher Tonnenwerth ergiebt von 4,98 •K gegen 4,87 im Jahre vorher. Die Förde rung der eigentlichen Eisenerzgruben bezifferte sich auf 633 080 t Brauneisenerze und 3386 t Thoneisen ¬ steine mit einem Werthe von 3151 709 JI und 33 247 «, in Summa von 3184956 Jt-, nach Sorten berechnet stellen sich die Tonnenwerthe beim Brauneisenerze auf 4,97,8 N (4,88,i JI), beim Thoneisensteine auf 9,81,8 • (10,20,4 JI) und bei den Eisenerzen der 190,73 t Kopf in pro noch an Eisenerzen belief sich erreicht nur Der Absatz von auf 185,23 t 181,63 t 176,88 t 162,55 t 150,51 t sie ver- 1887 1888 1889 1890 1891 und 1892. in seiner Zink- und Bleierzgruben auf 3,77,8 Jt (3,87,6 K). Die Arbeitsleistung sinkt stetig weiter: ringerte sich "a-n " . Gesammtheit auf 599 051 t (649 096 t), der Bestand bei den Gruben am Jahresschlüsse auf 480779 t (436167 t). Die Zink- und Bleierzgruben sind im Be richtsjahre auf 38 (39) zurückgegangen und damit die Maschinen derselben auf 162 mit 7742 HP (170 mit 7777); von denselben dienen 32 (35) mit 966 (976) HP zur Förderung, 30 (32) mit 4587 (4725) HP zur Wasserhaltung, 77 (75) mit 1888 (1762) HP zur Wäsche und 23 (28) mit 301 (314) zu anderen Zwecken. Die Förderung dieser Gruben bestand aus 351 380 t (378 330 t) verschiedener Sorten Galmei, aufbereitet, 16850 t (13561 t) desgl. nicht aufhereitet, 291617 t (271 277 t) Blende, 29 049 t (28 716 t) Bleierze, 9369 t (8088 t) Eisenerze (vgl. weiter oben) und 2520 t (2076 t) Schwefelkies. Unter und über Tage, d. h. in den Gruben und bei den Aufbereitungsanstalten, waren beschäftigt 11120 (10843) Personen, unter ihnen 2847 (2883) Frauen, denen zusammen an Löhnen 6 180 112. (5 794190 ) gezahlt wurden; der durchschnittliche Jahresverdienst des erwachsenen Arbeiters stellte sich auf 679,17 Jt (655,88 Jt), der Frau auf 248,17 Jt (236,81 Jt) und des Jungen auf 229,31 J(. (216,00 Jt,). Der Durchschnitts-Tonnenpreis des Galmei wird angegeben zu 7,96 Jt (12,41 Jt), der Blende zu 38,08 Jt (47,56 Jt), der Bleierze zu 75,23 Jt (85,64 Jt) und des Schwefelkieses zu 7,84 Jt (8,92 Jt) und wurden damit Rückgänge erlitten im Preise gegen das Vorjahr von 35,8, 19,9, 10,41 und 12,1 %. Der Gesammtwerth der Production ist um 17,6 % geringer als im Vor jahre: er beläuft sich auf 16 064 968 Jt, (19 506 918 Jt). Nachdem im Laufe des voraufgegangenen Jahres die Koksfabrication der Redenhütte und die Zunderbrennerei der Theresia - Zinkhütte den Betrieb eingestellt haben, behandelt die Statistik in 1892 nur noch 15 Unternehmungen, von denen 13 Koks und 2 Zunder nur für den Zinkhütten-Rohbetrieb herstellen, und deren Gesammterzeugung aus 850 811 t (902202 t) Stückkoks, 89452 t (86 455 t) Kleinkoks und 63 629 t (84298 t) Zunder, sowie aus 55 782 t (45414 t) Neben- producten — Theer- und Ammoniakproducte — be stand. Der statistisch angeschriebene Werth der Pro duction belief sich auf 11260169 Jt, (10993884 Jt), wovon 1 308353 Jt (827742.4) auf die Nebenerzeug nisse fallen. Verbraucht wurden von den betreffenden Betrieben 1498948 t (1604705 t) Steinkohlen, um 6,6 % weniger als im Vorjahre. Nach Lage des Ge schäfts kann es nicht auffallen, dafs die Zahl der in diesen Branchen beschäftigten Arbeiter verhältnifs- mäfsig erheblich zusammenschrumpfte: gegen 4008 in 1891 fanden im Berichtsjahre darin nur noch 3455 Personen Arbeit und Brot. Während des vorher gegangenen Fünfjahrsabschnitts war die Belegschaft der Kokereien und Zunderbrennereien Jahr um Jahr vergröfsert worden; von 1893 Köpfen in 1887 ver mehrte sie sich bis auf 4008 in 1891; in der gleichen Periode hatte sich die Summe der ihnen gezahlten Jahreslöhne von 860 252 Jt auf 2 052 978 Jt, vergröfsert. Der hiernach festzustellende Rückschlag ist procentual gröfser, als er bei irgend einem anderen Zweige der oberschlesischen Montanindustrie in 1892 zu Tage trat. Im Berichtsjahre wurden 1 921 609 Jt an Löhnen ge zahlt, woraus der Statistiker Jahreslohnsummen fest stellt für den männlichen Arbeiter von 729,98 Jt, (750,40 Jt), für den Jungen von 364,66(346,54 Jt) und für die Arbeiterin von 323,20 Jt, (291,32 Jt,). In den benutzten Betriebsvorrichtungen ist eine Systemvermehrung festzustellen: Collin - Koksöfen wurden neu eingeführt und kamen bei zwei Anstalten in Betrieb. Der Absatz an Haupt- und Nebenproducten überstieg, wenn auch nicht erheblich, die angemeldete Erzeugung. Von den statistisch behandelten Betrieben gehören vier der Actiengesellschaft Oberschlesische Kokswerke und Chemische Fabriken, Berlin: .die Koksanstalt der Oberschlesischen Eisenbahn und die Anstalten Poremba, Siemianowitz und Skalley“ ; der fünfte, Handelskoks erzeugende Betrieb, umfafst die privaten Koksanstalten .Glückauf* in Zaborze und bei Guidogrube; die übrigen acht Koksbrennereien sind Pertinenzstücke von ebensovielen oberschlesischen Hochofenwerken.