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Dresdner Journal : 31.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187510312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18751031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18751031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-10
- Tag 1875-10-31
-
Monat
1875-10
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Journal : 31.10.1875
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^253 Sonntag, den 31. October. 1875. 1» ,1»»» ä«»«««» »«1«»« ^TNrlioi»^ ... 18 A»r^ ^Mrlürv- 4 N»rk »0 kk. Llv»»to»IklU0M0IV! 10 Kt. L»««r»»N> ä« cksatxrü«» 8«iode« tritt kost- oos 8wmp«t»«»«t»I»b Nm»«. I»»vr»t»»pr»l»a« kür ä«a k»um «ioer xs«p»1tsQ«» ksütrsils: ro kt. Uotvr „Lio^Mtmät" <U» 2«ilv: 40 kk. Lr»eN«l»»»r l'ä^Ued mit Sv»mü>m» ä«r 8ooo- voä koisrt»-«, ^tdövä» Mr ü«o Mlseoäsv k»L> DreMerImmml. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. sl»,»>r»teu»»imd»« »osHrRrt«! l.»lx»iU: H- Lr«»<i»t<tter, 6ommi»»iouNr ä« vrssäoer ^ooriml»; »bovtis».: »>r<, L»md»rU-»«rl1».M1«»-L1p^- »—». N..' <4 ko-t«-; 8»rll» Vl«o-Lm»dorU kr»U-L«tx^,-»r»»N14r« ». H.- »»»ed«. L^ci. ÜSv««e, I»rw>: LV L ^ULrecLt, Irsw»»: L 8c/»<>««,- üta-A^»'» NSreitU; Clmmotr»: k>. kr»»»r«rl ».».: L. ^aeAsr'soN» a. 0. ^rrrma—t'seNo öueNN , ZX—L«ckt,'o., SNrUM: I^v-D., L»im«vr: v. ScS«I«te^ Lava«, Da/ttte, L»Utter Oo., >MttU»rt: L««L« <0 c?0.» SamdorL: L. L7««-tF<n/ Vis»; ^U. OxpUtt. N«r»»»^»d«rt Küvi^I. LrvacUtiov 6«« l-roräavr ^oanmi», Orovaeo, Lvio^vr«tr»«a No. 2». Nachbestellungen auf da- „Dre-dner Journal" für die Monate Nß»e»dtr und Decmber werden zu dem Preise von 3 Mark angenommen für Dresden links der Elbe beider unter« zeichneten Expedition (Zwingerstraße Nr 20), für Dresden rechts der Elbe in der Bach'« schen Buchhandlung (Hauptstraße 22) und für auswärts bei den betreffenden Postanstalten. Für die bevorstehenden Verhandlungen des deut« schen Reichstags hat das „Dresdner Journal" wiederum seinen bewährten Specialreferenten nach Berlin entsendet. Die Ziehungslisten au-gelooster königl. sächs. StaatSpapiere, sowie die officiellen Ge winnlisten der königl. sachs. Landeslotterie werden im „Dresdner Journal" vollständig und Zug um Zug veröffentlicht. Ankündigungen aller Art finden im „Dresd- ner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung. Die Jnsertionsgebühren werden im Jnseratentheile mit 20 Pf. für die gespaltene Petitzeile oder deren Raum berechnet; für Inserate unter der Rubrik „EingesandteS" sind die Jnsertionsgebühren auf 50 Pf. pro Zeile festgestellt. König!. Expedition des Dresdner Journals. Amtlicher Theil. Dretden, 30. October. Ihre Majestät die Kö nigin Mutter haben heute das hiesige Königliche Residenzschloß, Ihre Majestät die Königin Marie das Königliche Palais auf der Augustusstraße, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Frau Prin zessin Georg nebst hoher Familie das Palais auf der Laugestraßc bezogen. Nichtamtlicher Theil. UtderNcht. Telegraphische Nachrichten. TaaeS-eschichte. (Berlin. Breslau. Köln. Flensburg. Oldenburg. Wien. Prag. Paris. Brüssel. St. Peters burg. Moskaus Erueanunaeu, Versetzungen re. i« öffevtl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Droviuzial-Nachrichten. (Leipzig. Kamenz.) Statistik und BolkSwirthschafr. EinaesandreS. Femlletov. Inserate. TageSkalender. Erste Beilage. Gerichtsverhandlungen. (Glauchau.) Stand der sächsischen Sparkassen Ende Septem ber 187S. Inserate. Zweite Beilage. Börsenuachrichten. Telegraphisch« Witterungsberichte. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Stuttgart, Freitag, 29. Oetober, Nachmit tags. (W. T. B.) Der „St.-Anz. f. Württemb." Feuilleton. Nedigirt vo» Ott, «an«. Das erste Abonnementsconcert des Herrn Musik directors H. MannSfeldt sand am 29. d. im Saale des Gewerbehauses Statt. Der Hauptzweck dieser Con- certe, Gesangs- und Jnstrumcntalvorträge hervorragen der künstlerischer Kräfte vorzuführen, ist wohl geeignet, die lebhafte Thcilnahme des musikalischen Publicums anzuzieheu und wurde in diesem Concerle durch die ge wonnene Mitwirkung des Fräul. A. Orgeni und des Pianisten Ignaz Brüll aus Wien in ausgezeichneter Weise erreicht. Die erstgenannte, durch ihre musterhaf ten und geistreichen Leistungen hier hochgeschätzte und stets willkommene Gesangskünstlerin sang Betthoven's Arie porsiäo", Lieder von F. Schubert, Mazurka (von Frau Btardot-Garcia eingerichtet) von Chopin und Scene und Arie mit Männerchor (ausgeführt vom Ge sangverein „Orpheus") aus Marschner's Oper „Des Falknrr's Braut". Von meisterlicher Vollendung war namentlich ihr Vortrag des Andante der Beethoven'schcn Arte-, durch graziöse Virtuosität entzückte die Mazurka, durch anmuthig einfachen Ausdruck da- „HeideröSlein", mit dessen Wiederholung Fräul. Orgeni die Hörer er freute. Herr Ignaz Brüll spielte Schumanns ^-moII-Con- cert, Notturno(vv»-äur) und Scherzo (ll moII) von Cho pin und Impromptu (op. 11), eine interessante wie fein- finniges Latent erweisende Piece eigener Composttion. Wir lernten in ihm einen au-gezeicheten künstlerisch durchgebildeten Pianisten kennen, der in seinen Vor trägen mit vollkommener Beherrschung der Technik eine poetische geistreich« Auffassung und musikalisch klare, meldet, der Minister v. Mittnacht sei hierher zurück- gekehrt und habe wenige Tage vor seiner Abreise von Berlin einen Vertrag zwischen der württem- bergischen Eisenbahnverwaltung und der Reichü- militärbehörde wegen Einführung der Brenz-Bahn in die Festung Ulm unterzeichnet. Der „St.-Ani." fügt hinzu, daß der preußische Kriegvminister bei den bezüglichen Verhandlungen dem Württemberg!- schen Minister in der dankenSwerthesten Weise ent- gegengekvmmea sei. Die evangelische Landessynode hat mit 42 ge gen 10 Stimmen das Trauungsformular, wonach auch nach Einführung des CivilcheaesetzeS die Ehen von Geistlichen nicht bloS eingcsrgnet, son dern auch bestätigt werden, genehmigt. Dieser Beschluß entspricht dem Entwürfe, wie er von dem württembergischen Confistorium aufgestellt worden war. Wien, Freitag, 29. October, Abends. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung deS Abgeordneten hauses legte der Handelsminister v. Chlumecky die Gesetzentwürfe, betreffend den Bau neuer Eisen bahnen auf Staatskosten und die Gewährung von Specialcrediten für das Jahr 1876 zu Zwecken des Eisenbahnbaues, vor. Der Minister kenn zeichnete in seiner Rede die allgemeinen Normen, von denen sich die Regierung bei der Reform deü Eisenbahnwesens leiten lasse. (Vgl. dic ausführlichen Mitthcilungen unter „Tagcsgcschichte") Barcelona, Donnerstag, 28. Oetober, Mit tags. (W. T. B.) General Martine; EampoS hat alle Gebirgsbewohner CatalonirnS für den IS. k. M. zu den Waffen gerufen, um den Rest der noch in Catalonien befindlichen Earlistischen Streifschaaren vollends zu vertreiben. London, Freitag, 29. Oktober, Abends. (W. T. B.) Die Herzogin v. Edinburgh ist heute von einer Prinzessin entbunden worden. Belgrad, Freitag, 29. Oktober, Mittags. (W. T. B.) Die Skupschtina ist auf ihren zu er kennen gegebenen bezüglichen Wunsch heute mit telst fürstlichen Decretes auf 4 Wochen vertagt worden. * Berlin» 29. Oetober. Der heute Abend er schienene „D. R-- u. St.-A." bringt über das Befinden des Kaisers folgende amtliche Meldung: „Se. Majestät der Kaiser und König sind in der Genesung noch nicht so weit vorgeschritten, daß Allcrhöchstdieselben das Zim mer haben verlassen können; nichtsdestoweniger jedoch haben die regelmäßigen Vorträge in gewohnter Weise wiederum stattgehabt." — Nach demselben Blatte wird die Hubertusjagd im Grunewald allerhöchster Bestim mung zufolge statt am 3., bereits am 2. November d. I. abgehalten werden, und am 3. November Mittags 2 Uhr gedenkt der Kaiser die Reise nach Sagan und Ohlau anzutreten, von wo nach abgehaltencn Jagden der Kaiser am 6. November Abends wieder in Berlin einzutrcfsen gedenkt. — Dic heutige Sitzung des deut schen Reichstages wurde um ^1 Uhr durch den Präsidenten v. Forckenbcck eröffnet. Am Tische des Bundesraths befanden sich der Präsident des Reichs- kanzlcramts, Staatsminister Or. Delbrück, Justizministcr Or. Leonhardt und mehrere Bundescommissare. Nach einigen geschäftlichen Mittheilungcn des Präsidenten trat das Haus in dic Tagesordnung ein, deren erste Num mer die Wahl des zweiten Vicepräsidenten und der Schriftführer betraf. Abgegeben wurden bei der ersteren Wahl 209 Stimmen, wovon 180 auf den bisherigen zweiten Viccpräsidcntcn vr. Hänel fielen, 1 auf den Abg. Or. Bamberger; 27 Zettel waren unbeschrieben, frei und fein behandelte Gestaltung verbindet, der uns mit innerlich warmer Empfindung eine charakteristische, geistig vertiefte Interpretation giebt, ohne je dic Wirkung vir tuoser Effecte walten zu lassen. Schumanns poesie- volles Clavierconcert hörte ich noch nie so durch aus schön, mit so individuell fesselndem, voll endetem Ausdruck vertragen. Dic Mannsfeldt'schc Kapelle gab in der schwierigen Begleitung dieses Conccrts eine sehr brave Leistung, sowie auch in dem Werk von C. Stör, welches das Programm eröffnete: Tonbilder für Orchester zu Schiller's Lied von der Glocke, welches von Herrn I a f f ö vortrefflich gesprochen wurde. Zu dem Gcdankenausdruck durch das bestimmte Wort tritt theils begleitend und den Sprecher störend, theils nachträglich illustrirend die unbestimmt deutbare Musik; eine schon in der Idee verfehlte, wenig glück liche Aufgabe, die in diesen geschickt instrnmentirtcn, übrigens in Wagncr'schcr Weise gehaltenen Tonbildcrn sehr äußerlich und unbedeutend an musikalischem Gehalt behandelt ist. Nur wenige Stellen trctcn etwas interes santer und charakteristischer hervor, am gelungensten der crste Abschnitt der Einleitung. Der Ausführung der S».cne und Arie von Marsch ner vermochte ich nicht mehr beizuwohucn. Es ist durchaus nothwendig, daß solche Concerte die Daucr von zwei Stunden nicht oder doch möglichst wenig überschreit!». C Banck. DaS neue k. Polytechnikum zu Dresden. DaS neue k. Polytechnikum ist vollendet und geht seiner feierlichen Einweihung entgegen. Die künftige Bildungsstätte entspricht in würdiger Weise der Bedru tuns, zu welcher sich das hiesige Polytechnikum innerlich rasch entwickelt hat. Bei dem Jntenssr des Lande- an 1 ungiltig. Nachdem der Abg. Or. Hänel seinen Dank für dic Wiederwahl ausgesprochen hatte, wähltc da- Haus die Schriftführer aus Antrag des Aba. v. Denzin durch Acclamatiou. Es wurden gewählt die Abgg. Thilo, v. Vahl, Graf Kleist, Bernards, v. Soden, Wölfel, Weigel, Herz. Der Präsident ernannte darauf die Abgg. Forcade de Biair und v. Putkamcr-Fraustadt zu Quä storen. Die somit vollzogene Constituirung des Hauses soll Sr. Majestät dem Kaiser mitgethetlt werden. Sodann erhob sich auf Aufforderung deS Präsidenten das Hans zum ehrenden Andenken an dic seit der letzten Session verstorbenen Mitglieder des Reichstages. Die zweite Nummer der Tagesordnung bildete der mündliche Bericht der Commission zur Vorberathung über die Entwürfe eines Gerichts» erfassun gsgese tzeS, einer Civil- uud einer Strafproceßordnung. Der Abg. Mi- gM rcferirte über die Arbeiten der Commission. Abg. Graf v. Bethusy-Huc, vereint mit Vertretern aller Fraktionen, brachte den Antrag ein, dic Commission durch Akklamation wieder zu wählen, welcher. Antrag nach einer Rede des Abg. vr. Hänel angenommen wurde. Es folgte in der Tagesordnung: Erste Berathung des Gesetz-Entwurfs für Elsaß-Lothringcn, be treffend die Ersetzung und Kraftloserklärung auf dcnJnhaber lautender öffentlicher Schuld verschreibungen. Abg. Duncker wünscht die Nieder- sctzung einer Commission von 21 Mitgliedern zur Be arbeitung aller auf die Landesgcsetzgebung von Elsaß- Lothringcn bezüglichen Vorlagen. — Auf den Antrag der Abg. vr. Wolffson beschließt das Haus jedoch die Ucberweisuug der Vorlage an eine Commission von 7 Mitgliedern. — Es folgt die erste und zweite Beralhung des Gesetzentwurfs betreffend die Gebühren der Advocaten, Anwälte, Gerichtsschrciber und Gerichtsvollzieher in Elsaß-Lothringcn. Der vorliegende Gesetzentwurf hat, mit Rücksicht auf die in Aussicht stehende Einführung einer neuen allgemeinen Civilproceßordnung von ein gehenderer Revision des GebührcntarifsUmgang nehmend, sich nach dem Vorbilde des preußischen Gesetzes darauf beschränkt, zu den buchenden Gebühren einen ein heitlichen allgemeinen Zuschlag zu gewähren. Die Ein stellung der Mark anstatt des Franc, welche §. 1 des Entwurfs vorschlägt, hat eine durchschnittliche Erhöhung der bisherigen Gebühren um 25 Procent zur Folge. Ein Antrag des Abg. Hanel auf commissarische Be rathung der Vorlage wird abgelehut und der Gesetzent wurf unverändert genehmigt. Damit ist die Tagesord nung erledigt. Nächste Sitzung Dienstag, 1 Uhr. — Aus der dem Reichstage vorgelegten Ueber- sicht der ordentlichen Ausgaben und Einnahmen für 1874 erhellt, daß dieses Jahr einen Uebrrschuß von 48,600,228 Mark ergeben hat. Von demselben sind 16,527,862 Mark bereits für den Etat von 1875 ver wendet, so daß in den Etat für 1876 noch 32,072,366 Mark einzustellen bleiben. — Dem Gcneralfeldmarscball Grasen Moltke ist aus Veranlassung seines Geburtstages und als Präses des Comit6s für das Steindenkmal von Sr. Majestät dem Kaiser der hohenzollern'schc Hausordeu mit Stern und Schwertern verliehen worden. Gestern Vormittag begab sich Graf Moltke ins königliche Palais, nm Sr. Majestät dem Kaiser seinen Dank auszusprechcn. — Aus dem Erkcnntniß des Obertribunals, be treffend den Arn im'schen Proceß, ist die „Schles. Ztg." im Stande, Folgendes mitzutheilcn: ' Die Nichtigkeitsbeschwerde des Angeklagten bernhle einmal auf dem Einwande der Jncompeten, des hiesigen Stadtgerichts und dann aus dem Einwande, daß der AppcUalwnsrichter den Begriff der Urkunde verkannt habe. In Bezug aus deu ersten Einwand führt das Erkenntniß aus: eS sei dem Appcllations- richter beizustimmen, wenn dieser die Beschwerde über die Jn- competenz des Stadtgerichts zurückgewiesen habe, weil der An geklagte diese seine Beschwerde nicht in der ersten Instanz gel- tcud gemacht habe. Die Aeußerung deS Beklagten, daß er den Einwand bereit- dem Untersuchunasrichtcr gegenüber geltend gemacht habe, sei erst nach der Bekanntmachung deS Termin- zur Hauptverhandlung, d. h. lange nach Ablaus der gesetzlichen Frist geschehen. In Betreff der zweiten Beschwerde sei zwar zuzugeben, daß Corrcspondenzen der Beamten mit ihrem Vor dem Gedeihe» seiner technischen Hochschule werden einige Notizen über ocn Neubau auch in weitern Kreisen sicher willkommen sein. Das Verdienst, die zweckentsprechenden Pläne geliefert zu haben, gebührt dem Professor R. Heyn, unterdessen Oberleitung auch der Bau in verhältnißmähig kurzer Zeit und zugleich sehr solider Weise ausgcführt worden ist. Nicht zu fern dem Mittelpunkte der Stadt, dabei dem geräuschvollen Verkchrsleben entrückt, erhebt sich der Neubau, nach allen Seiten freistehend, in einem der schönsten Theile der Residenz, am Bismarckplatze, letzter« auf der Südseite begrenzend und wirkungsvoll seine Hauptfa^ade zuwcndend. Das Gcsammtarcal des neuen Polytechnikums, zwischen Biömarckplatz, Schnorrstraße, Sedan- und Ncichsstraße gelegen und von einem Gitter umschlossen, umfaßt eine Grundfläche vou 17,840 Ou- Meter, vou denen durch das Hauptgebäude 4194, durch das dahintcrlicgende Laboratorium 1338 On.-Meter be deckt werden, sodaß ein beträchtlicher Naum für etwaige künftige An und Neubauten rcscrvirt erscheint. Dic Gesammtarundstäche deS gegenwärtigen Hauptgebäudes in drei Geschossen und des chemischen Laboratoriums in zwei Geschossen beträgt 14,157 On.-Meter, während das alte Gebäude der „polytechnischen Schule" iu drei Er schossen nur 3433 Oil. Meter Gcsammtgrundsläche besaß. Das Hauptgebäude, von oblonger Grnndform, hat zwei Lichthöfe, die durch einen, das Trcpvenhaus ent haltenden Mittelbau getrennt werden. Bei der Naum disposition waren dic, zu einer und derselben Fachabthei- lung gehörigen Auditorien, Constructions- und Samm- lungsränme möglichst im Zusammenhänge anzu ordnen und daneben die noch übrigen nöthigen Räume schicklich zu vertheilen; welche Aufgabe denn auch in recht prak tischer Weise gelöst erscheint. Die Bestimmung der Räume spricht sich klar in den Fanden aus. Architek- gesetzte», so weit sie nur den inneren Dienst betreffen, nicht al- Urkunden anzusehen seien, nicht aber kvnnemlS rechtlich be gründet anerkannt werden, daß die Instructionen des aus wärtigen Amtes an die Vertreter de» deutschen Reiches strt» iu dieses Gebiet gehörten, Dit Kategorien solcher Schriftstücke sei vielmehr iu jedem einzelnen Falle durch thatsächliche Prü- sung festzustelleu. Die thatsächliche Annahme deS Appellation-- richters enthalte also keinen RechtSirrthum. Die Urkunde sei ihrem Wesen uack ein gegenständliche- Zeüguiß. E» komme dabei nicht darauf an, ob ihr die Bestimmung, nach außen hi» zum Zeuguiß zu dienen, schau bei der Abfassung gegeben worden sei. UederdieS sei ausdrücklich festgestellt, daß die betreffenden Urkunden zum Beweise von Thatsacheu von vornherein bestimmt gewesen seien und diese Feststellung kann iu der Nichtiakeit-- mstauz nccht angesocbteu werden Der Implorant habe Recht, wenn er für den Begriff der Urkunde die RechtSerheblichkeit der durch sie zu beweisenden Thatsachen fordere: die RcchtS- erheblichkeit komme aber unbedenklich nicht allein in Betreff privatrechtlicher Verhältnisse, sondern auch iu Betreff der Be- ziehungeu deS öffentlichen, insbesondere de» internationalen Recht- in Betracht. Die Annahme deS AppellatiouSrichter-: die Politische und diplomatische Thäliakeit der ReichSregierung in Bezug aus die nächste Papstwahl sei eine rechtserhebliche, durch die in Rede stehenden Schriftstücke zu erweisende That- sache, könne daher nicht rechtsirrthümlich sei» - Dit „B. Börs.-Ztg." schreibt: Gleichzeitig mit der Verhaftung dcs Or. Stroußberg in Rußland, über deren Veranlassung noch nähere Nachrichten fehlen, ist in Oesterreich und wahrscheinlich in diesem Augen blick auch hier dir Concurserklärung über das Vermögen desselben und damit der Zusammenbruch seiner industriellen und Eiseubahnbauunternehmnngen erfolgt. Im Wesentlichen bestehen diese Unternehmungen in den böhmischen, von der Herrschaft Zbirow getrennten Hohöfen-, Hütten- und WerkstattSanlagen, in Anlagen derselben Art in Deutschland von geringem Umfang«, in der bei Prag belegenen Waggonfabrik, in dem Bau der Waagthalbahn, einer französischen Eisenbahn, sowie einer kleineren deutschen Bahn. Hiergegen ist eine be trächtliche Passivmasse von Creditoren vorhanden, theils mit Sicherheiten, die aus diesen Unternehmungen her- rühren, theils ohne Sicherheit. Am bedeutendsten en- gagirt ist die Moskausche Commerz- nnd Leihbank, nämlich mit 5 bis 7 Millionen Rubel. Da die Unternehmungen meistens unvollendet sind, bietet sich zur Beurtheilung ihres Werthes vorläufig kein Anhalt dar. Eine beson dere Activmasse bildet der Grundbesitz des Or. Strauß- berg und zwar in Preußen eine Reihe von Gütern mit zusammen ca. 60,000 Morgen, in Oesterreich dir Herr schaft Zbirow, au- verschiedenen Gütern bestehend, mit ca. 80,000 Morgen, in Polen ein Besitzthum mit ca. 90,000 Morgen. Diese Güter sind mit Hypotheken belastet, worunter die au- der rumänischen Abwicklung stammenden Hypotheken auf Zbirow zu Gunsten der rumänischen Eisenbahnacticngesellschast und auf den anderen Gütern zu Gunsten der DiScontogesellschaft, hinter welchen noch die Herzöge v. Ujest und Ratibor und der Graf v. Lehndorff in einem wie in dem an dern Falle mit je 500,000 Thlr. für die vergehenden Beträge solidarifch in Verantwortlichkeit stehen. So leicht sich diese letzteren Verhältnisse, zumal nach den bereits erfolgten sehr bedeutenden Abzahlungen auf die ursprünglichen Hypothekenbeträge auch abwickeln dürste«, so erscheint cs doch zwcifelhaft, ob hieraus die mit vor genannten Unternehmungen in Beziehung stehenden nicht gedeckten Creditoren eine Besserung zu erwarten haben, mit anderen Worten, die in dieser Weise hypo thekarisch gedeckten Gläubiger, die zudem noch subsidiär durch andere sehr vermögende Männer sichergrstellt sind, erscheinen in ihren Forderungen in jeder Beziehung un gefährdet, doch bleibt es zweifelhaft, ob aus diesen Ob jecten noch de» übrige», nicht in gleicher Weise gedeckten Gläubigern Etwas zu Gute kommen wird. BreSlau, 28. Octobcr. Der abgrsctzte Fürstbischof Or. Förster hat, wie die „Schles. Ztg." hört, unterm 19. d. M. an hiesige Behörden ein Schreiben gerichtet, aus welchem zu schließen ist, daß vr. Förster die Ent scheidung dcs kirchliche» Gerichtshofes unberücksichtigt läßt. Zu bemerken ist indeß, daß am bezeichneten Tage das Erkenntuiß dcs genannten Gerichtshofes noch nicht in die Hände Or. Förster's gelangt war. tonisch am reichsten behandelt, ist die vordere, durch einen hcrvortretcndcn Mittelbau und zwei Eckrisalite ge gliederte Fa-adc. In kräftiger Weise charakterisirt der Mittelbau dcnHauptrcpräsentationsraum: die Aula, welche durch zwei Stockwerke hindurchgeht. Uebcr den Fenstern der Aula dienen zwcl Figurensriese und sechs große liegende Figuren zum Hauptschmuck des Mittelbaues. Dieselben, trefflich entworfen und ausgcführt, entstammen dcm Atelier dcs Bildhauers Fr. Neutsch. Während dic Friese die wissenschaftliche und praktische Thättgkeit dcs Technikers versinnbildlichen, allcgorisirrn die größeren weiblichen Figuren dic wissenschaftlichen Hauptrichtun- gcn dcr technischen Hochschule: die Mathematik und Li teratur, die mechanische Technik und Chemie, die Archi tektur und Jngcnieurwisseuschast. Was das Innere des Gebäudes betrifft, so ist Ausführung und Aus stattung solid und gut, wenn auch ciufach da, wo die Zweckdienlichkeit allein maßgebend sein mußte. Diejenigen Näumlichkcitcn, bei denen der Architekt mit Recht mehr eine künstlerische Entwickelung ins Auge faßte, und mit Glück verfolgte, sind: das geräumige hohe Vestibül, das Treppenhaus in dcr Axenrichtung dcS Vestibüls uud die Aula. Gut angelegt und recht wirksam ist das farbig gehaltene Treppenhaus mit seinen Stuckplasonds, Eandelabern und malerische» Durchblicke». Dir Haupt treppe, i» stattlicher Breite aussteigrnd, läßt sich mit einem Blick bis zur Höhe der zweiten Etage überschauen, wo dic Perspective durch eine, von Fr. Rentsch modellirte Statue, den Genius der Erfindung, abgeschlossen wird. Reich ausgestaltct, schön farbig und plastisch ornamcn- tlrt ist besonders die ca. 600 Personen fassende Aula, zu welcher man in der ersten Etage, durch eine säulen- getragcnc Vorhalle gelangt. In würdiger, Stimmung gebender und erböhender FonüenspraHe ist in der Aula, ritte charakteristische Gestaltung derselben, als
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