Suche löschen...
Dresdner Journal : 19.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187510191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18751019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18751019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-10
- Tag 1875-10-19
-
Monat
1875-10
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Journal : 19.10.1875
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
212 Dienstag, den iS, Oktober, 187S Ldo»»o»o»t»pr»1»r I» k»L»«L a«t»«L«» : iLLrliet^ ... IS ^jLkrliokr L SV kf. tbiarvtasHuiowvrv: 1V kk. Lu»—rU»N> äs» <t«ut»oti«» k»»ok— tritt?o«t iu»«t 8t«wp«t»i»»vt»i»S t»»Q»u. Ill»er»t«»prei»«r kür S«o lt»um eloor ^s»vatt»»sl» ?«titr«ile: SV ?t. Ouwr „t!in^»«u«1r" äi» Avil«: bv 1'k. l'Ljxlied wit Xann^m« cl«r 8ooa- uv«I kslvrt»^», Lb«u>1» Mr tl«v fols«oäso '1^. Drrs-»tl'Homnal. Verantwortlicher Redacteur: Hoftath I. G. Hartmann in Dresden. i —, sIn»<-i-»te»»i>n»Umv »»«vSrt«: I^ixilU: H. Lranket6oouiu»it<>llLr <t« Drosäovr ^ouru»l«; edeoät»«.: H'ort,' Lnu»diu^-r,rU»-Vt«i>-Lolx,lU- S»»«I->r«»I»a-rr»LkkLrt », H i F kodier: Vt>» - Liuodui^ - vr»^-l^lxiys - kroo^karl ». U. »ÜLed«»: L/o»«k, S«rU»: L /»,vat»tie»» «iant, ^/. XiLreci/tt, ^'. Lcktott«, Sr»«I»a: /. ätangen » Uüieitu; OkawrN«: L'otot. knuNit^rl » N : L u. F k>. //cr^mernn »cd« ttuvdk., 7>a«LeF0o., S6rUt»: L»u»ov«r: (.V , ?»ri,: //ava», />»/>««, F Oo., »lalt«vr! I-auL« ct (,«>., Lu»dLr«i Lk-uct-««, Vt«»: Ft. Oxp^ik. IlorLusxvderr Lvmxl. Lrveüition äs» Drsxtosr touroLl», üresaev, 2«io8vr»tr»E Ho. SV. Amtlicher Theil. St. Majestät der König haben allergnädiast geruht, dem Professor vr. Ernst Hartig an dem Polytechni kum zu Dresden das Ritterkreuz des Brrdienstordens zu verleihen. E«. Majestät der König haben allergnädigst ge ruht, dem herrschaftlichen Förster Moritz Rechenberg auf dem Rittergute Naitzen die silberne Medaille vom Albrechtsorden zu verleihe». Nichtamtlicher Theil. »ebersicht. Telegraphische Nachrichten. TaaeSgeschichte. (Dresden. Berlin. Breslau. Köln. München. Karlsruhe. Altenburg. Wien. Prag. Paris. Turin. Madrid. Konstantinopel.) Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzial-Rachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Zittau. Zschopau. Oschatz. Freiberg.) vermischtes. Statistik und Lolkswirthschaft. Eingesandte». Fenilleton. Inserate. Tageskalender. Beilage. Börsennachrichten. Telegraphische WitterungSberichie. Inserate. Telegraphische Nachrichten. München, Montag, 18. October. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Minister werden den vom GtaatSrathe berathenen Gesetzentwurf wegen pro- visorischer Erhebung der Steuern der Abgeord netenkammer nicht vorlrgrn. (Vgl. unter „Tages- gcschichtc.") Wien, Sonntag, 17. Oktober, Abends. (W. T. B.) Beide Delegationen haben heute ihre Schluß sitzung gehalten. HndieserSchluWhung theilteGraf Andrassy den De legationen mit, daß du Sanctionirung des neuen Finanz- gcsctzes durch den Kaiser bereits erfolgt sei, und sprach zugleich den Dank des Kaisers für die patriotische Ein sicht und die Bereitwilligkeit aus, mit welcher die Dele gationen ihrer Aufgabe und der Erwartung des Kaisers gerecht geworden seien. Nachdem Graf Andrassy hierauf un eigenen und im Namen seiner Collegen für das ver trauensvolle Entgegenkommen der Delegationen gedankt und die beiden Präsidenten der Delegationen ihre Schluß reden gehalten hatten, wurde die Session der Delegationen geschlossen. Trient, Sonntag, 17. Oktober, Abends 6 Uhr. (W. T. B.) Se. Majestät der Kaiser Wilhelm ist nach einer vom schönsten Wetter begünstigten Fahrt von Innsbruck aus soeben hier eingetroffen. Se. Majestät wurde während der Fahrt auf allen Sta tionen von der Bevölkerung mit lebhaften Zuru fen begrüßt. Der Kaiser bat mit seinem Gefolge in dem „Hotel de la ville" und dem „Potel de l'Europe Absteigequartier genommen. Eine große Volksmenge beweqt sich vor den Hotels, „Evviva" rufend. Der Kaiser erschien zwei Mal dankend auf dem Balcon. (Vgl. die „TageSgesckichte" unter Berlin.) Trient, Montag, 18.October. (Tel.d. Dresdn. Journ.) Der Deutsche Kaiser ist beute Morsten 'KV Uhr bei günstigem Wetter nach Mailand weiter Feuilleton. Redigirt von Otto vauök. gaben gehörten Vorarbeiten sehr realistischer Art. Unterhaltungen über moderne Malerei. Landschaftliche Darstellungen. Nur über die Landschaftsmaler«, der gleichfalls wie der Historienmalerei durch kürzlich dargelcgte öffentliche Aufträge i» mouumentaleu Bauten ein fruchtbares Feld der Thätigkeit zugewiesen ist, blieben noch einige Betrach tungen zu erledigen. Was die moderne Landschafsmalerei errungen hat, gehört zn den größten Triumphen gegenwärtiger Kunst. Sie ist dabet keinen einseitigen Weg gegangen, son dern nach vielen wichtigen Richtungen zugleich vorge drungen ; sie hat sich sowohl die Thatcn der Vergangen heit, als die Natur zum Lehrmeister genommen. So entbehren ihre Resultate weder eines gewissen Stils, noch der realistischen Wahrheit. Aber eine vorwalteude Erscheinung kann sich doch bei der heutigen Landschaftsmalers nicht verleugnen: Um in der Technik so Manches nachzuholen, was frühere Perioden noch nicht «fielt hatten, um die Wirkungen der Erd- und Bodenbildung, die charakteristi schen Gattungs- und Specirsbegriffe in der Vegetations- welt, um die atmosphärischen Lustspiele in Mittelgrund e und endlich die materiellen Er- und ätherischer Fern scheinungen des Vordergrundes mit ihrem stofflichen Licht und Schatten, mit ihrer robusten Energie so w edergeben »u lernen, daß die Portraitähnlichkcit doch nicht in den sklavischen Fesseln der Studie gebunden bleibt, sondern als freier, poetischer Gedanke wirkt — zu all diesen Auf- gereist. Se. Majestät wurde am Bahnhöfe von einer großen Menschenmenge jubelnd begrüßt. Paris, Sonntag, 17. Oktober, Abends. (W. T. B.) Wie anS Ajaccio gemeldet wird, hat Rouher gestern in einer corsischen Wahlversamm- lung eine Rede gehalten, in welcher er sich für die Befugniß zu einer Revision der Verfassung aussprach. Rom, Sonntag, 17. October, Nachmittags. (W. T. B.) Der Cardinal Bitelleöchi ist gestorben. Mailand, Sonntag, 17. October, Nachmit tagS. (W. T. B.) Der König Victor Emanuel ist heute Vormittag um K11 Uhr hier eingetroffen und am Bahnhose von dem Kronprinzen Humbert, den Ministern und den Behörden empfangen worden London, Montag, 18. October. (Tel.d.Dresdn. Journ.) Die „TimeS" bemerkt bezüglich der Nach- richt, daß die Initiative zu den Vorstellungen in Konstantinopel von Frankreich auSgegaugen sei: Lord Derby würde sich an diesen Vorstellungen betheiligen, wenn dies durch die Verhältnisse, unter denen die Zeichnungen der türkischen Anleihen er folgten, erforderlich erschiene, oder wenn ein gün- stiger Erfolg der diplomatischen Intervention an zunehmen wäre. Bukarest, Sonntag, 17. October. (W.T. B.) Zwischen der rumänischen Regierung und den be treffenden Eisenbahnverwaltungen ist unterm gestri gen Tage ein Uebereinkommen getroffen worden, nach welchem der directe Verkehr zwischen Wien und Konstantinopel über Lemberg, Bukarest und Rustschuk mit dem 1. November veginnt. Belgrad, Sonntag, 17. October, Nachmit tags. (W. T. B.) Die Trauung des Fürsten Milan hat heute Nachmittag stattgefundrn. An die Trauungsfeierlichkeit schloß sich die Cour zur Ent gegennahme der Gratulationen. Sämmtliche fremd ländische Vertreter erschienen bei derselben. Athen, Sonntag, 17. October, Nachmittags. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer hat die Wahl- Prüfungen ohne weiteren Zwischenfall beendigt. Morgen soll die Wahl des Pr^diumS vorgenom- mcn werden. — Der Prinz v. Wales wird morgen hier erwartet. New-Ao rk, Sonnabend, 16. October. (W. T. B.) Der von den Aufständischen auf Cuba zum Präsidenten gewählte Aguliera ist hier gelandet, weil er infolge der Uebcrwachung der cubanischen Küste durch die spanischen Kreuzer an der Landung auf Cuba verhindert war. Tagesgeschichte. Dresden, 18. October. Die Zweite Kammer erledigte in ihrer heutigen Sitzung fünf kleinere Vor lagen, davon vier definitiv. Die Rückzahlung der 4'k- procentigen Prioritätsanlcihe Ifit. 1). der vormaligen Albertsbahngesellschast wurde einstimmig genehmigt, nach dem ein vom Abg. Günther gestellter Antrag, die Vor lage der Finanzdcputation zu überweisen, um zu er örtern, ob sich eine Kündigung nicht umgehen lasse, ab gelehnt worden war. Die bei dieser Gelegenheit vom Abg. Günther ausgesprochene Ansicht, daß es sich nicht empfehle, solche Staatspapicrc, die über Pari stehen, zn kündigen, bezeichnete Staatsministcr Frhr. v. Frie sen als mit der Ansicht der Negierung nicht über einstimmend. Das Decret, den Verkauf des Kammer- gutes Fürstenhof mit Großschirma betreffend, wurde auf Antrag des Abg. Käferstcin der Finanzdcputation überwiesen, der Gesetzentwurf über die Taraver gütung von nach Sachsen cingcführtem Schweinefett mit der Abänderung genehmigt, daß die Taravcrgütung ohne Rücksicht darauf, ob die Gefäße aus hartem oder Das Walten der dichterischen Grundidee der Com- position und des Stils ist darüber unserer Malerei kei neswegs abhanden gekommen; sie verlor im Großen und Ganzen diesen geistigen Mittelpunkt nie völlig aus dcu Augen. Doch cs war unvermeidlich, daß sie dabei durch ihr nothwcudig starkes Sichstützcn ans die Wirk lichkeit etwas mehr materialistisch«! als idealistische» Anstrich gewann, in dieser Bah» vielleicht noch durch die allgemeine Neigung des schon in den früheren „Un terhaltungen über moderne Malerei" bczeichnctcn Zeit geschmacks bestärkt. So herrscht das Wesen der Vedute, wen» auch der veredelten, durch Compositiou harmouirvoller gemachten Vedute, sehr allgemein in der modernen Landschasts- kunst. Ihr skizzenhafter, die reale Natur ohuc strenge Macht wicdcrspiegtlnder Portraitgeist ist in mehr oder mindcrm Maße alS eine beliebte, rasche, frappante Auf- fassungsmanier fast in jedem Atelier zu Hause. Daß ihr mißverstandener Weise der Ausdruck lebendiger Frische das Wort redet, muß man weniger gebildeten Geistern zu Gute halten. Wenn man sich zahlreiche Werke berühmter neuerer Meister in dasGedächtniß zurückruft, so wird man nur selten solche finden, die nicht mit dieser Eigenschaft be haftet sind. Dieselbe ist auch bei geringerm Hervortretcn kein Hinderniß für die Vortrefflichkeit eines Bildes; aber sie verschließt ihm die Sphäre der höchsten Vollendung. Nur dann wird sich diese Sphäre eröffnen, wenn der Künstler es vermag, das hinter der materiellen Welt liegende unsichtbare Geistige durch die richtige Wahl der sichtbaren Erscheinungen so zum Ausdruck zu bringen, daß seine Idee auf die uatürlichste und anmuthigste Weise mit dem Stoff zu eins gebildet, so lebenswahr als kunstschön uns vor Seele und Sinne tritt. Diese hohe Aufgabe, die Offenbarung des sittlich weichem Holze find, auf 201a festgesetzt wird, anstattauf >6 und 11, wie die Regierung vorschlug. Die Gesetzentwürfe, die Anberaumung eines Präclusivtcrmius für die Giltigkeit -der sächs. Kassenbillets der Creation vom Jahre 1867, und die provisorische Fortcrhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1876 betreffend, wurden mit nur redactionelle» ^Abänderungen angenommen. Bei dem ersteren Gesetz entwürfe erklärte der Finanzmiuister auf Anfrage des Cecretärs vr. Gensel, daß eine Einlösung von Kasscn- tzillets nach Ablauf des Präclusivtermins nicht mehr stattfindcn solle; bei der Berathung des letzteren Ent wurfs constatirte er auf Verlangen desselben Abgeord- vrten, daß durch die Annahme des Entwurfs der künf tigen Beschlußfassung über den durch die Einkommen steuer aufzubringeuden Theil des Staatsbrdarfs in kei ner Weise präjudicirt werde. Eine Anfrage des Abg. Vr. Biedcrmannn beantwortete der Minister dahin, daß, sobald von den Organe» des Reichs die Beibehaltung oder Vorlegung des gegenwärtigen Budgetjahres für das Rcich beschlossen werden würde, die Regierung in der Lage sei, sofort die erforderlichen Maßregeln zu treffen. Dresden, 18. October. Vom Reichs-Gesetzblatt ist das 28. Stück vom Jahre 1875 heute hier cingetrofseu. Dasselbe enthält lediglich: Nr. 1088) Verordnung vom 13. October d. I., die Einberufung des Reichstags zum 27 .October nach Berlin betreffend. * Berlin, 17. October. Se. Majestät der Kaiser hat gestern Abend 9 Uhr in Baden-Baden mittelst Cxtrazugcs die Reise nach Italien angctrcten. Aus dem dasigcn Bahnhofe verabschiedeten sich die Mitglieder der großhcrzoglichen Familie sowie sämmtliche dort weilende Fürstlichkeiten und Gesandten. Auch die Spitzen der Behörden und der gesammte Stadtrath waren an wesend. In der Begleitung des Kaisers werden sich auf dieser Reise befinden: der Gencralfeldmarschall Gras Moltke mit seinem Adjutanten, Oberstlieutenant de Clair, der Oberhof- und Hausmarschall Graf Pückler, der Gcncraladjutant Graf v..d. Goltz, der General ü I» suiis v. Steinacker, die Flügeladjutanten Oberst Graf Lehn dorff, Oberst Fürst Anton Radziwill, Oberstlieutenant v. Alten und Majore v. Winterfeld, v. Lindcquist nnd Graf Arnim, der Ches des Militärcabincts, General major v. Albcdyll mit dem Oberstlieutenant v. Haugwitz, der Chef des Civilcabinets, geh. Cabinctssccrctär v. Wil- mowski, der geh. Legationsrath v. Bülow und der Leib-- arzt Or. v. Lauer rc. Telegraphischer Meldung zufolge ist Se. kaiserliche Majestät heute Vormittag 10 Uhr in Jnsbruck eingetroffen, woselbst auf dem Bahnhofe zur Begrüßung anwesend waren: der deutsche Botschafter v. Schweinitz aus Wie», der k. k. Statthalter Graf Taaffe, der Brigadier Schmidt an Stelle des auf Urlaub be findlichen Militärcommandanten Feldmarschalllientcnants Graf Thun-Hohenstein, sowie der Gencralfeldmarschall Graf Moltke, der General v. Stcinäckcr nnd der Flügcl- adjutant Major v. Lindcquist, welche gestern aus Berlin in Innsbruck eingetroffen waren und sich hier dem kaiserlichen Gefolge anschlossen. Der Kaiser stieg im „Hotel de l'Europe" ab, fuhr von dort nach der Stadt und besichtigte die Sehenswürdigkeiten, namentlich das Monument Maximilian's I. in der Franciscancrkirchc. Um 'Kl2 Uhr erfolgte die Weiterreise über Bozen nach Trient. — Die Reichstagsjustizcommission hat gestern die Berathung des Gerichtsverfassungsgcsctzcs begonnen und beschäftigte sich aus Rücksicht ans die Abwesenheit der bayerschen Commissionsmitglicder zunächst mit der Berathung des Titels XII des Entwurfs. Dieser Titel behandelt „die Rechtshilfe", welche sich die Gerichte in bürgerlichen Ncchtsstrcitigkcitcn und in Strafsachen zu leisten haben. Eine lebhafte Discussion veranlaßte die Frage über die Behandlung des Rechtsmittels, die Be schwerde und die diesfallsigc Compctcuz des Gerichts, je nachdem man das Obcrgcricht des rcqnirirtcn oder des rcquirirrnden Gerichts als competent ansieht. Beschlüsse von allgemeinem Interesse oder wichtige Abänderungen poetischen Inhalts durch die Erscheinung der Substanz, das heißt durch Farbe und Form — wobei das Körper liche geistig verklärt und das Geistige klar versinnlicht wird —, diese hohe Aufgabe hat jede Kunst, jede Gat tung der Malerei. Für die hier ins Auge gefaßte Kunst- fphäre fällt sie aber besonders der idealen historischen Landschaftsmaler« zu. In ihr weiter zn streben, als bis jetzt gestrebt wurde, muß vorzüglich der deutschen Knust ein iunercr Mahn ruf sein. Für sic war immer das Reich der Ideen das eigentliche Fahrwasser und sie hat ans dem Ideellen stets auch das Ideale hcrauSzuhcbcn gewußt. Es glückte ihr auch schon, im Gebiete der Landschaft durch einzelne Meister rin Höchstes zu erreichen, sodaß ihr nicht blvs der poetische Begriff, sondern vielmehr auch dic praktische That als Beispiel für ihr großes Ziel fördernd zur Seite steht. Es ist nicht Absicht, weil es nicht in der Tendenz dieser fragmentarischen Untersuchungen liegen kann, aus der Reihe der neuer» Maler einzelne Namen hervorzu- zirhcn, »m durch ihre Werke eiu Für und Wider zu beweise«. Die objectivc Ruhe und Unbefangenheit würde dadurch gestört werden und es kommt nicht darauf an, dic Bedeutung der Persönlichkeiten zu charakterisiren, vielmehr nur darauf, sie alle für die große Sache zn erwärmen. Das geschieht am besten, wenn man sie alle als Das betrachtet, was sic für den absoluten letzten Zweck sind: namenlose schaffende Geister, hinter denen man einzig und allein die Sache, ihr gemeinsames Wirken, ini Auge behält. Doch einen Namen wollen wir aussprcchen, wird er doch von Jedem mit neidloser Bewunderung, mit unge- theilter Achtung gehört werden. Er bezeichnet keinen Vollkommenen, denn es ist gesorgt, daß die Palmen stürzen, ehe sie in den Himmel wachsen, aber er nennt deS Entwurfs sind heute nicht zu verzeichnen gewesen. Der Abg. Lasker konnte an diesen Verhandlungen nicht Theil nehmen, da er, wie die „D. R. C." beuchtet seinen Kräftezustand überschätzt habe und aus Gesundheitsrück sichten sich auch in den nächsten Tagen von den Arbeiten der Commission werde fern halten müssen. — Ein kaiserlicher Erlaß vom 2v. Septen,ber be stimmt Uniformveränderung für Offiziere und Mannschaften des Scebataillons und der Secartillerie- abtheilung. Die Mannschaften deS erster,, erhalten weiße Kragen mit blauem Vorstoß, auf den Wafsenröcken weiße Aermelaufschläge mit Beibehalt der bisherigen Patten und um die Mützen weiße Besatzstreifen nebst weißem Vorstoß um den Deckel, die der letzteren um Aermcl- aufschläge uud Patten des Waffenrocks weißen Vorstoß. Ä Berlin, 17. October. Die Bemühungen der Neichscommission für die Ausstellung in Philadelphia sowie des Äntralcomitös der deutschen Vereine zur Pflege in, Felde verwundeter und erkrankter Krieger, auf dem Gebiete des rothen Kreuzes eine rege Bcthciligung hervvrzurufen, sind, wie wjr mit Bedauern vernehmen, als fast ganz erfolglos zu bezeichnen. Unter diesen Umständen ist daher an maßgebender Stelle be schlossen worden, von weiteren auf die Förderung dieser Angelegenheit hinzielenden Schritten abzusehen. Auch die Aussichten für die in Brüssel für nächstes Jahr projectirte Ausstellung von Samtätsgegenständen sind keine recht erfreulichen, zumal kaum zu erwart«, steht, daß zur Förderung des Unternehmens Staats- oder Nrichsfonds zur Verfügung gestellt würden. Nament lich die in dem Brüsseler Ausstcllungsreglement vorgc- scheue, nicht unerhebliche Platzmiethe wird hindernd auf die Lust, die Ausstellung zu beschicken, «„wirken. Gutem Vernehmen nach hat der Ccntralcomitä der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrank ter Krieger den Beschluß gefaßt, zur Förderung ciner würdigen Vertretung Deutschlands auf dem Gebiete der freiwilligen Krankenpflege die einzelnen Vereine und Aussteller in der 4. Klasse, welche für die Hilfeleistung im Kriege bestimmt ist, durch Ucbcrnahme der Platz- micthe zu unterstützen, jedoch unter der Bedingung und Voraussetzung, daß der Centralcomite sich die Entschei dung darüber, ob die angemcldcten Gegenstände zur Ausstellung zuzulassen, Vorbehalte, und daß alle be treffenden Aussteller sich ciner Gesammtausstcllung der deutschen Vereine «„ordnen. * Breölau, 16. October. In Betreff der kirchlichen Wahlen in den katholischen Gemeinden ist von Seiten des Oberpräsidcnten der Provinz Schlesien unterm 8. d. eine Verfügung ergangen. Wie aus drr letzten, hervorgcht, hat die fürstbischöfliche Behörde zu Breslau behufs Ausführung der „ach dem Gesetze vom 20. Juni d. I. vorzunehmcndcn ersten Wahlen für die Kirch«,- Vorstände und Gemeindcvertretungen der katholischen Kirchcngcmcinden Anweisungen für die Wahlvorstände erlassen und Formulare für das Wahlverfahrcn vorgc- schriebeu, „ohne sich zuvor des diesseitigen Einverständ nisses zn vergewissern". Alle diese Anweisungen, welche darauf hinausgehcu, dem Geiste des Gesetzes zuwider die Gemeindevertretung allgemein in Wegfall bringen zn lassen, entsprechen den gesetzlichen Bestimmungen nicht. Der Obcrpräsidcnt ersucht daher dic Landräthe (Polizei präsidenten von Breslau, Oberbürgermeister), überall, wo die Wahlvorstände bereits ernannt sind, die Vor sitzenden auf die Ungiltigkeit der sürstbischöfliche» An- ordllungcn aufmerksam zu machen und sie aufzufordcrn, lediglich die gesetzlichen Bestimmungen sich zur Richt schnur dienen zu lassen. — Wie wir der „Br. Ztg." entnehmen, fanden dieser Tage in Grott kau anläßlich der Anwesenheit des dcutschkatholischcn Predigers Johannes Ronge, welcher im dortigen Nathhause einen Vortrag „über die Noth- wendigkcit einer freien deutschen Nationalkirche" hielt, arge Excesse Statt. Dem Ncdacteur der liberalen Zei tung in Grottkan wurden bei dieser Gelegenheit die Fenster eingeworfen. einen Hochgcwaltigen, dem Viel verliehen ward und der Großes gethan: Karl Rottmann, den klassischen Ver herrlich« Italiens und GricchcnlandS. Rottmann stand „och mitten darin im Kampfe zwischen Vedute nnd idealer, historischer Landschaft. Er hat „och viele Veduten gemalt, im gewöhnlichen und im böchstcn Sinne des Worts. Aber er rang sich siegreich durch, und wenn Manche selbst in seinen schönsten Leistungen ost noch etwas Vcdutcuhaftcs zu scheu glauben, so liegt dies in der Art der Bcurtheilung, im Wesen deS Gegenstandes nnd in den, gestellten Theina. Dieser Meister hatte bei der Art seiner wesentlichen Aufträge ,ficht das Recht, mit freier Phantasie in die Wirklichkeit zu greifen nnd ihre Erscheinung zn idealer Eomposition völlig zu verarbeiten. Sein Streben wurde durch die Aufgabe begrenzt, die ihn, gebot, ein monu mentales Abbild bestimmter Gegenden mit möglichster Beibehaltung ihrer Portraitähnlichkcit zu geben. So vermochte er seine Gemälde nicht mit ungebundener Meisterhand, Forme» uud Masse» willkürlich verän dernd, abzurunden. Ganz im Gegentheil mußte er, nm wahr nnd geschichtlich real zu bleiben, oft da einen Aus schnitt aus einem Panorama darstcllcn, wo er gern eine in sich geschloffene, den Außenseiten neutralisirtc Compositton als ein organisches Ganzes geschaffen hätte. Der rein ideale Landschaftsmaler, der auf die treue Wiedergabe der Localität keine Rücksicht zu uehmc» hat, kauft dagegen Harmonie und Gleichgewicht billig, indem er mit der gegenständlichen Welt schalten und walten kann, wie er will. Der Maler historischer Raturportraits kann das Ideale nur annäherungsweise erreichen. Statt radical eingreifcn zn dürfen, muß er sich mit Vermittelungen helfen; einige Baumgruppc», dic der Einbildungskraft sreigrgcben sind, atmosphärische Be wegungen, durch welche er den Dämon dcr brütenden
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite