Volltext Seite (XML)
15. August 1894. „STAHL UND EISEN.“ Nr. 16. 723 Sorten liefert die Chlormethode die besten Resul tate. Auch die Salzsäuregas- und Quecksilber chloridmethode gaben brauchbare Zahlen. Wenn wenig Mangan vorhanden ist, braucht der abge schiedene Kohlenstoff nicht ausgewaschen zu werden. Es genügt, eine Silberspirale ins Ver brennungsrohr zu bringen. Bei der Behandlung auf nassem Wege entweichen bei der Verwendung von Kupfersulphat Kohlen wasserstoffe, deren Menge aber nicht grofs genug ist, um merkbare Fehler hervorzurufen. Die Benutzung von Kupferchlorid giebt gute Resultate, nimmt aber viel Zeit zur Auflösung in Anspruch. Sprengers Methode ist etwas umständlich. Die Anwendung von Kupferammoniumchlorid beschleunigt die Auf lösung wesentlich (Dauer höchstens 12 Stunden). Die erhaltenen Zahlen sind gut. Kupferkalium chlorid hat nur den Vortheil der gröfseren Rein heit des Salzes. Die Quecksilberchloridmethode giebt etwas zu hohe Zahlen. Weder die Jodmethode noch die Methode mit Brom oder Bromsalzsäure sind zu empfehlen. Weyls Verfahren ist nur da zu empfehlen, wo die Probe sich mehr zer kleinern läfst. Aus allen diesen Untersuchungen zieht der Verfasser folgende Nutzanwendung für die Praxis: a) Graphithaltige Eisensorten. Für diese empfiehlt sich directe Verbrennung in Chromschwefelsäure unter Verwendung von 12- bis 15 facher Menge des Eisens an Chromsäure. Nur Apparate mit Kühlung sollen benutzt werden und aufserdem ein Oxydationsrohr mit Trocken rohr eingeschaltet werden. Bei Anwendung von Rürups Verfahren kann das Oxydationsrohr ge gebenen Falles weggelassen werden. Wiborghs [ Methode empfiehlt sich, wo eine feine chemische | Waage fehlt. Bei grobkörnigen Proben ist das j abgeänderte Weylsche Verfahren zu gebrauchen. Alle anderen Methoden sind auszuschliefsen. b) G r aphitf r ei e Ei s ensort en. Bei manganarmen Proben ist die Chlor methode zu empfehlen, besonders wenn mehrere zu machen sind. Spiegel-, Ferromangan- und auch sonstige Proben können mit Vortheil wie bei a) behandelt werden. Die mit diesen Methoden er haltenen Ergebnisse zeigt die beigefügte Tabelle. I (Verh. d. Ver. z. Beförd. d. Gewerbefl. 1893, S. 321.) Untersuchungsform Eisenart Gefun- Wirk- dener liehet Kohlenstoffgeh. 1. Graphithalt. Eisensort. Verfahren nach Gmelin: a) ohne GuO . . . Graues Roheisen 3,245 3,395 b) mit „ ... » 3,394 n Verfahren nach Jüptner: a) mit CuO . . . » 3,390 » b) ohne „ ... n 4,076 4,073 Verfahren nach Rürup: a) mit GuO . . . n 4,032 b) ohne „ ... n 4,100 » Verfahren nachWiborgh . n 3,305 3,395 » » Weyl . . » 3,365 n 2. Graphitfreie Eisensort. Verfahren von Gmelin . Wei fses Roheis. 4,327 4,301 „ „ Jüptner . n 4.323 » „ „ Hürup . 4,318 » » „ Wiborgh n 4,368 » „ „ Wöhler . » 4,290 Bessemerstahl 0,470 0,474 „ Weyl . . n 0,446 n » » • • Raffinirstahl 1,075 1,098 Rheinisch-Westfälische Hütten- und Walzwerks-Berufs- Genossenschaft. Aus dem Geschäftsbericht über die Verwaltung des Genossenschaftsvorstandes für das Jahr 1893 theilen wir Folgendes mit: Bestand der Genossenschaft. Der Sectionen Zahl der Betriebe am Schlufs des Jahres 1893 Zahl der ver sicherten Personen Anrechnungsfähige Löhne und Gehälter Von den Löhnen u. s. w. entfallen auf den Kopf der Versicherten rund Nr. Name im Jahre 1893 gegen das Jahr 1892 im Jahre 1893 gegen das Jahr 1892 im Jahre 1893 M 1 4 geger 1892 M | 3 « d M 4 1 Essen .... 7 16 695 + 209 19 265 236 45 + 322 244 23 1154 — + 5 — II Oberhausen . 32 18815 + 641 20 278 168 88 + 362 496 22 1078 — - 18 — III Düsseldorf . 26 6 645 + 170 7 163 006 80 — 60 858 20 1078 — - 37 — IV Coblenz . . . 42 5 458 — 318 5 292 776 84 — 332 960 30 970 — - 4 — V Aachen . . . 10 4 524 — 130 4 360 308 22 — 117 115 83 964 — + 2 — VI Dortmund . . 25 14 908 + 50 15 930 460 63 + 90 110 75 1069 — + 3 — VII Bochum . . 19 11 398 -307 12 090 393 — - 369 928 91 1061 — - 3 — VIII Hagen . . . 27 6 727 - 90 6 799 252 61 - 126 889 91 1011 —- — 5 — IX Siegen . . . 61 4 436 — 77 4 181 882 86 — 66 836 68 943 .— + 2 — Sa. . 249 89 606 + 148 95 361 486 29 — 299 738 63 1064 — 5 —