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1. Juli 1894. .STAHL UND EISEN.“ Nr. 13. 581 habe zur Zeit der oben rnitgetheilten Ergebnisse 6 ß betragen. Was den Koks anbetreffe, so halte er die mechanische Beschaffenheit desselben für wichtiger, als dessen Gehalt an Kohlenstoff. Fester Kohlenstoff im Koks sei der Rest, welcher bleibe, wenn der Gehalt an flüchtigen Bestand- (heilen und an Asche abgezogen würde. Sie hätten jetzt 2 % Asche mehr in dem Koks als früher;* der Gehalt an festem Kohlenstoff schwanke zwischen 82 und 83 % ; ein Koks mit einem Aschen gehalt von 11 % habe mehr Beschickung getragen, als ein solcher mit 8,5 % ; das beweise den Einflufs der mechanischen Beschaffenheit der Koks auf dessen Tragfähigkeit, dieselbe sei bei dem festeren Koks gröfser. Sie hätten bei den Hochöfen der Newport Iron Works auch gefunden, dafs sich die Verwendung von gebranntem Kalk bei Oefen alter Form nicht lohne, wohl aber bei dem rascheren Gang des Ofens mit der neueren Form Fig. 1. Das Gestell dieses Ofens habe 3353 mm lichte Weite. Roberts habe gemeint, dafs, wenn * Wahrscheinlich Nachwirkungen des grofsen Durham-Streiks. der Ofen eine Glocke von gröfserem Durchmesser habe, er besser gehen würde; sie hätten gerade das Gegentheil bei ihren Versuchen gefunden. Bei dem gröfseren Durchmesser der Glocke seien die feineren Materialien so vertheilt worden, dafs sie an den Ofenwandungen niedergingen und der Ofen mehr zum Hängen geneigt habe. Der Ofen Fig. 1 sei ganz neu erbaut worden, habe also keine frühere Vergangenheit mit schlechteren Ergebnissen. Williams habe den Werth der Ersparnifs durch Anordnung der oberen Rast kennen zu lernen gewünscht, und vorgeschlagen, diese fort zulassen , also den Ofen bis zur Gicht gerade heraufzuziehen. In Newport würden jetzt zwei neue Hochöfen für die Verhüttung von Hämatit erbaut, von denen der eine rastlos und der andere nach Fig. 1 erbaut würde. Er sei nicht für die erstere Form, weil das Fassungsver mögen eines solchen Ofens zu sehr vermindert würde. Die Erweiterung unter der Gicht hätten sie nur eingeführt, um dem Ofen Fig. 1, welcher im Gestell so eng werden mufste, ein gröfseres Fassungsvermögen zu geben. Mai 1894. Lürmann-Osnabrück. Kohlenstof bestimmung. Bericht über die bisherigen Arbeiten der vom Verein deutscher Eisenhüttenleute eingesetzten Commission zur Einführung einheitlicher Untersuchungsmethoden. Im ersten Bericht der Commission („Stahl und Eisen“ 1891, S. 573) sind die Verhandlungen und Arbeiten derselben, einsch). der Sitzung vom 22. Aug. 1890, soweit sie Mangan betreffen, erwähnt worden. In dieser Sitzung wurde Hr. Dr. Cor leis, Chemiker der Kruppschen Werke zu Essen, als Mitglied der Commission aufgenommen. Es wurde beschlossen, mit der Prüfung der Kohlenstoft’bestimmungsmetho- den unverzüglich vorzugehen. Hr. Dr. von Keis erhielt den Auftrag, einen Bericht über die in den Fragebogen angegebenen Methoden zu liefern. Bericht über die Methoden zur Bestimmung von Kohlenstofr, erstattet von Dr. von Reis. Bei Roheisen findet die Kupferammonium- chloridmethode die gröfste Verwendung. Von den 49 Angaben lauten 30 auf Auflösung in Kupferammoniumchlorid. Aufserdem werden zur Abscheidung des Kohlenstoffs in zwei Fällen Kupferchlorid, in zwei Fällen Kupfersulphat, in zwei Fällen Boussignaults Quecksilberchlorid methode und in drei Fällen die Chlorstrom- methode von Wöhler angewendet. Der aus- geschiedene Kohlenstoff wird in 30 Fällen in Chromschwefelsäure und in 8 Fällen im Sauer stoffstrom verbrannt. In einem Falle wird der nach der Ausscheidung mit Quecksilberchlorid im Wasserstoffstrom geglühte Kohlenstoff gewogen, in der Luft abgeglüht und der Rückstand noch mals gewogen; die Differenz ergiebt den Kohlen stoff. Directe Verbrennung des Eisens findet in acht Fällen statt, eine hiervon im Sauerstoffstrom, die übrigen 7 in Chromschwefelsäure. Die hierbei entwickelte Kohlensäure wird in drei Fällen nach Wiborghs volumetrischem Verfahren, in vier Fällen dem Gewicht nach bestimmt. In einem der letz teren Fälle wird angegeben, dafs die Verbren nungsgase aus der Chromschwefelsäure durch glühendes Kupferoxyd geleitet werden, ehe sie in den Absorptionsapparat gelangen. In zwei Fällen wird der Kohlenstoff koiorimetrisch bestimmt. Von den 28 Angaben, die über Kohlenstoff bestimmungen itn Stahl vorliegen, lauten 24 auf die koiorimetrische Methode, in den übrigen 4 Fällen wird der Kohlenstoff wie im Roheisen bestimmt. * » * In der Sitzung vom 22. Februar 1891 wurde beschlossen, nur folgende Kohlenstoffbestimmungs methoden in Betracht zu ziehen: 1. Die Chlormethode. 2. Die Methode der directen Verbrennung mit Chromschwefelsäure unter Vorlegen von glühendem Kupferoxyd.