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1. Juli 1894. «STAHL UND EISEN.“ Nr. 13. 571 aus Eichenholz hergestell ten Fundirungen die Fol gen der schweren Stöfse zu finden: Die, die Decke auseinander haltenden schmiedeisernen Säulen waren geknickt, einzelne dicht unter dem Deck befindliche Armaturtheile der Kessel waren fest geklemmt, die Flurplatten zwischen den Kesseln halten sich aufgebäumt, wobei die emporgetrie benen Köpfe der Kupfer bolzen , welche durch den Kiel gezogen waren, schreckenerregend beige lragen hatten, und die Plötzlich stiefsen wir auf einen bis dahin noch I unbekannten Felsen,* der unser Schiff auf halbe Länge zum Stillstand brachte. Wie wir später im Dock fanden, waren vorn gegen 11/2 m vom Todholz abgerissen und der Kiel bis zur Mitte vom Loskiel befreit, sowie stellenweise selbst, wie auch die Beplankung recht stark angegriffen worden. Es mag hierdurch die Schwere des Stofses angedeutet werden. Nun aber machte sich der Seegang geltend, hob das Schiff und setzte es mit lautem Krachen wieder nieder, wobei die Wirkung des Windes und des Dampfes vereinigt das Schiff langsam nach vorn schoben, so dafs die sich regelmäfsig wiederholenden Stöfse versetzt wurden und sehr bald begannen, den Boden gerade unter der Maschine bedenklich zu bearbeiten. Die reichlich entstehenden Spähne gelangten in die Oeffnungen , durch welche das Wasser in den Condensator trat — es war noch ein Einspritz-Gondensator — und setzten sehr bald ganze Welle war gehoben. Wir hatten ein genaues Mals hierfür, denn die bewufste Stopfbüchse des Dampfabgangsrohrs hatte sich, bei b, um 13 mm herausgezogen. Was wäre aus der Maschine, die noch viele Jahre lang anstandslos mit dieser ihr für immer gebliebenen Lagenänderung gearbeitet hat, ge worden, wenn der erfahrene Pennsche Gonstructeur nicht jene leichte Verbindung bei a und die Stopf büchse b angeordnet hätte. Der von einem an stationäre Maschinen gewöhnten Gonstructeur sicher angebrachte feste, an die Stirn des Con- densators greifende Rahmen wäre gebrochen und höchst wahrscheinlich dadurch schon die Maschine unbrauchbar gemacht worden. Vor Allem aber wäre die Verbindung zwischen Knie und Con- densatorrohr gerissen, und wenige Umdrehungen der Maschine hätten genügt, um uns den ver derblichen Wirkungen des Dampfes auszusetzen, wenn auch wohl bei weitem nicht in dem die Gondensation aufser lug. 11 und 12. Mühsam die Ma- Luftleere Situation Thätigkeit. quälte sich schine ohne herum. Die war sehr ernst. Die Mannschaft befand sich bereits zum gröfsten Theil in den Böten, und der Zahlmeister stand an dem Fallreep, um das Schiff mit sei nen Schätzen zu ver lassen, als wir, dank den getroffenen Anordnungen — die sämmtlichen Geschütze waren nach vorn gebracht worden — und sonstiger glücklicher Um stände abkamen. Wir gingen sofort vor Anker und konnten uns mit der Maschine beschäftigen. Wie vorauszusehen, waren hier trotz der mächtigen, * Jetzt unter dem Namen „Vineta rock“ ver zeichnet.