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1. Januar 1894. „STAHL UND EISEN.“ Nr. 1. 7 Fig. 1. Es ist also nur ein sehr geringer Procentsatz | des zugefügten Aluminiums im Eisen zurück- ' geblieben. Die Höhe desselben ist innerhalb jeder Eisensorte annähernd constant, jedoch ent hält das graue Eisen durchschnittlich 4 % weniger als die beiden anderen Eisensorten. Keep* hat . beim Zusammenschmelzen eines grauen Eisens | ähnlicher Zusammensetzung ebenfalls viel erheb lichere Aluminiumverluste als Beim Zusammen- | schmelzen eines dem weifsen Eisen entsprechenden erhalten, und ein Zusammenhang der Aufnahme von Aluminium mit der chemischen Zusammen setzung ist daher möglich, bedarf jedoch noch . weiterer Untersuchung. Die fehlende Menge Aluminium mufs, da sich kein Metall ausgeschieden vorfand, oxydirt worden sein. Die Oxydation machte sich sofort nach Eintauchen des Aluminiums bemerkbar durch Bildung einer milchweifsen Schicht auf der Oberfläche des flüssigen Eisens, deren Dichte mit der Menge des zugesetzten Aluminiums zunahm. Stead berichtet von . einer ähnlichen Erscheinung.** An den Probestücken zeigten sich ferner in Schwindungshohlräumen Anflüge und Ueberzüge Holzkohlen bedeckt und im Ofen erhitzt. Nach dem Einschmelzen wurden die Tiegel heraus genommen, die auf der Oberfläche befindlichen Fremdkörper entfernt, und das Aluminium im festen Zustand, etwas vorgewärmt, in das flüssige Eisen mittels einer Zange eingetaucht. Das Schmelzen des Aluminiums erfolgte in weniger als 30 Secunden. Der Tiegelinhalt wurde nun mehr mittels einer Eisenstange gründlich umge rührt und unter weiterem Rühren in die Formen gegossen. Dieselben waren aus Sand hergestellt, mit Graphit geschwärzt und im Trockenofen getrocknet. Zur Herstellung der abgeschreckten Proben wurde die eine Formseite durch eine 30 cm dicke Eisen platte ersetzt. Die mir zur chemischen Unter suchung übersandten Proben hatten eine Dicke von 5 cm, eine Breite von 12 cm und ver schiedene Länge. Die chemische Zusammen setzung ist aus der Schlufstabelle ersichtlich. Der Aluminiumgehalt war folgender: Es enthielt: bei Zusatz von Aluminium also % des zugesetzton Aluminiums dreh. 0,5 «/„ 1 ’/o 2 o/o das graue Müsener Eisen das weißse Müsener 0,029 0,07 0,10 5,9 Eisen das halbirte Grüne- 0,00 0,085 0,16 9,5 bacher Eisen . . 0,05 0,112 0,16 9,4 Fig. 2. Die abgeschreckten Proben enthielten, soweit sie untersucht wurden, ebensoviel Aluminium, als die entsprechenden langsam abgekühlten. * Transact. of the Amer. Inst, of min. eng. Bd. 18, S. 114. •• Iron 1891, S. 489.