Volltext Seite (XML)
STAHL UND EISEN. 704 Nr. 15. August 1892. trieben gehört auch ein gröfseres Werk aus dem Bezirk der Section VI Köln, in welchem gegen 600 Arbeiter beschäftigt werden. Leider durften gemäfs den bestehenden Bestimmungen die Renten verpflichtungen, welche aus den in diesem Werk eingetretenen Unfällen erwachsen sind und deren Höhe zur Zeit pro Jahr 4350 K beträgt, nicht mit überwiesen werden, so dafs hierfür wegen des Wegfalls der Beiträge jenes Werkes nunmehr die übrigen Mitglieder der Genossenschaft aufkommen müssen. Die Gesammtzahl der versicherten Personen, einschliefslich der auf Grund des Statuts freiwillig mitversicherten Personen, Personen Löhnen u. s. w. ist für das Jahr 1891 auf 89 379 mit 82 419182 • gegen 1890 86 361 „ 79 059 232 , mithin Zugang pro 1891 3 018 und 2 759951 K ermittelt worden. Die Verwaltungskosten der Genossen schaft und der Schiedsgerichte (ausschliefs- lieh der Verwaltungskosten der Sectionen) betrugen im Jahre 1891 40 091,49 « „ „ 1890 dagegen 35 726,93 „ mithin pro 1891 mehr . 4 364,56 „ davon waren Schiedsgerichtskosten: im Jahre 1891 6 045,74 « » » 1890 dagegen 5 445,58 , mithin pro 1891 mehr 600,16 « Die Verwaltungskosten der Sectionen betrugen insgesammt im Jahre 1891 54 725,94 . » „ 1890 dagegen . 48 785,66 , mithin pro 1891 mehr . 5 940,28 N Aus einer vergleichenden Zusammenstellung der Verwaltungskosten der letzten fünf Rechnungs jahre ergiebt sich, dafs für die Verwaltung etwa 1 • pro 1000 K anrechnungsfähige Löhne und Gehälter aufgewendet werden müssen; dieser Betrag ist auch seitens der übrigen Eisen- und Stahlberufs genossenschaften im Durchschnitt verausgabt wor den, so dafs er als Normalsatz gelten kann. Die geringen Abweichungenbei den Kosten der einzelnen Genossenschaften rechtfertigen sich durch die Ver schiedenartigkeit, welche in der Anzahl der Betriebe, der versicherten Personen, u. a. m., gegeben ist. Soweit im übrigen die aufgewendeten Ent schädigungen in Betracht kommen, treten diesen gegenüber die Verwaltungskosten von Jahr zu Jahr immer mehr zurück. Die zur Auszahlung gelangten Unfall- entschädigungen betrugen insgesammt im Jahre 1891 für 2189 Unfallangelegenheiten 459 603,19 ., im Jahre 1890 dagegen für 1 768 Unfallangelegen heiten 350121,59 M, mithin pro 1891 mehr für 421 Unfallangelegenheiten 109481,60 . Für Invaliden, Wittwen, Kinder und Ascen- denten waren am Schlüsse des Jahres 1891 an laufender Rente zugebilligt für 2014 Personen 357 869 (, am Anfang des Jahres betrugen die laufenden Renten für 1 557 Personen 273 679,80 (, der Netto-Zugang an dauernden Rentenverpflich tungen beträgt demnach für 457 Personen 84 189,204. Ueberhaupt sind an dauernden Renten im Jahre 1891 hinzugekommen 545 Personen mit 104 319,40 durch Tod, Erreichung des 15. Lebens jahres, Herabminderung, Entziehung oder Wieder- verheirathung gelangten jedoch an älteren Renten in Wegfall 88 Personen mit 20130,20.//, verbleibt wie oben 457 Personen mit 84189,20 Da sich bis zur Erreichung des sogenannten Beharrungszustandes, zu welcher Zeit die Abgänge ebenso grofs seih werden wie die Zugänge, die Summe der Abgänge dem Gesammtbetrage der Zugänge von Jahr zu Jahr immer mehr nähern mufs, so worden hier noch die Beträge und Procant- sätze angeführt, welche diese Annäherung für die letzten Jahre veranschaulichen: Nettozugang „ „ „ 84 189 63 616 76 579 53 037 1891 1890 1889 1888 <// X M Bruttozugang an laufenlen Renten 104 319 82 898 84 782 57 773 Abgänge „ „ „ 20 130 19 282 8 203 4 736 Die Abgänge betragen gegenüber \ den Bruttozugängen / 19% 23% 10% 8% Das Verhältnifs der Zugänge und Abgänge der Empfänger laufender Renten (Invaliden, Wittwen, Kinder und Ascendenten) ist Folgendes: 1891 1890 1889 1888 Personen Personen Personen Personen Bruttozugang aii Rentenempfänger 545 488 448 326 Abgänge „ „ 88 68 24 18 Nettozugang „ „ 457 420 424 308 Die Abgänge betragen gegenüber 60 1 4 o - o c 0 den Bruttozugängon J Die Kosten für Unterbringung Verletzter in Krankenhäusern, für Renten an Angehörige solcher Verletzten und für Kosten des Heilverfahrens sind nicht unwesentlich gegen die Vorjahre gestiegen. Der- Grund hierfür ist dadurch gegeben, dafs die Sectionsvorstände die Verletzten der strengeren Ueberwachung wegen so viel als möglich in Kranken häuser aufnehmen und aufserdem in den dafür geeigneten Fällen die sogenannte medico-mecha- nische Behandlung in Anwendung bringen lassen. Die hiermit gemachten Erfahrungen haben zweifellos ergeben, dafs die Verletzten im allgemeinen nicht allein relativ schneller geheilt werden, sondern dafs sie auch meistens ein gröfseres Mafs von Er werbsfähigkeit wiedererlangen, als bei unbeauf sichtigter Durchführung des Heilverfahrens in ihrer eigenen Behausung. Infolgedessen werden die an fänglich vielleicht etwas hoch erscheinenden Auf wendungen für Behandlung u. s. w. dadurch reich lich wieder eingebracht, dafs später die Renten entsprechend geringer bemessen werden können