Juli 1892. STAHL UND EISEN.“ Nr. 13. 607 Wenn die Nadel N über 100 hinauszeigt , dann mufs der Stöpsel T um ein Loch weiter hinauf gesetzt werden. Mit einer besonderen Einrichtung kann der Knopf K auch immerwährend nieder gedrückt werden, wenn man die Temperatur- Veränderungen dauernd zu beobachten hat. Diese Einrichtungen erfordern keine besonderen elektrischen Kenntnisse, so dafs jeder bessere Ai beiter sie beobachten kann; das Pyrometer soll viel empfindlicher für die Wechsel der Tem peraturen sein, als irgend ein anderes Pyrometer; dasselbe erfordert keinerlei Berechnungen oder Richtigstellung der beobachteten Zahlen. Für die in Oefen und Heifswindleitungen herrschenden Temperaturen, in welchen die Feststellung von 5 bis 10° Unterschied kaum erforderlich ist, kann auch noch der Widerstandszeiger R fehlen. In diesem Fall ist das Galvanometer so ein zurichten, dafs der Bogen für die Nadel N von 0 bis 1000° oder auch nur von 1000 bis 1300 ° G. eingetheilt ist. Os. Fr. W. L. Ventile für Gasöfen.* Von J. W. Wailes. Der Vortragende ergeht sich des Breiteren in den bekannten Klagen über die ungeheuren Gasverluste, welche bei jedem Gasofen mit Um steuerung statlfinden. Diese Verluste sind bei jedem dieser Oefen vorhanden; weil nun sehr viele solcher Oefen im Betriebe sind, so ist der Gesammtverlust an Gas, also an Kohlen, also an Nationalvermögen, ein ungeheurer. Diese Verluste entstehen einmal dadurch, dafs die Gas füllung des betreffenden Regenerators und Kanals bei jeder Umsteuerung, also 60 mal im Tage, verloren geht; dann dadurch, dafs sich die Ventile durch die Hitze verziehen und deshalb einen fortwährenden Verlust an Gas veranlassen, welches unmittelbar in den Schornstein entweicht. Dieses so entweichende Gas entzündet sich aufserdem bei seinem Durchgang durch das Ventil und vergröfsert so fortwährend den Verlust, indem die erzeugte Hitze die Form des Ventils immer mehr verändert, also dessen Verschlufsfähigkeit * Vorgetragen vor dem Iron and Steel Institute. London Mai Meeting 1892. geringer macht. So tritt eine sehr unangenehme Wechselwirkung zwischen dem kleinen Verlust und dem unvollkommenen Verschlufs ein; beide vergröfsern sich gegenseitig in kurzer Zeit so, dafs der Ofen aufser Betrieb kommen mufs. Nach Angabe des Redners arbeiten eine grofse Zahl Gasöfen noch mit den alten bekannten Vierweg-Klappenventilen. Wenn ein solches Ventil nicht mehr genau schliefst, dann sei der Zweck dieser Einrichtung nie wieder mit der selben zu erreichen. In neuerer Zeit seien die