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machen, fordert der Verfasser von seinen Lands leuten. Derselbe hebt ferner hervor, dafs alle Industrieen zunächst auf die Wärmewirkungen der Brennstoffe, auf die dabei zu erzielenden den oberen Verschlufs dieses Rohrs reicht der Rührer r bis in den Platintiegel h. Das Wasser- gefäfs wird bis zur Marke mit Wasser gefüllt; in den Platintiegel werden etwa 5 g des zu Ersparnisse, also auf die Untersuchungen der Brennstoffe angewiesen seien. Der Verfasser er klärt es für ein Vergehen gegen die Natur, welche uns in Ausnutzung und Erhaltung der Kräfte ein bewundernswürdiges Beispiel giebt, wenn ein Partikelchen Rauch, unverbrannter Kohlenstoff, un verbranntes Kohlenoxyd, ver dichteter Kohlenwasserstoff (ge wöhnlich in Begleitung von Ammoniak) unbenutzt verloren ginge. In vielen Hüttenwerken er reiche die unabsichtliche Ver schwendung von Brennstoff un geheure Mengen; es sei der Zweck dieser Mittheilungen, Veranlassung zu einer von Zeit zu Zeit anzustellenden Abrech nung zu geben, zwischen der in ein Werk eingeführten und der davon nützlich verwendeten Wärmemenge. Die gröfseren Hüttenwerke hätten schon seit Jahren Labo ratorien zur Untersuchung der Eisensteine, des Roheisens, des Ferromangans und ihrer Fertig erzeugnisse, sie brauchten diese Untersuchungen also nur noch auf die Brennmaterialien auszu dehnen. Zu diesem Zwecke brauche man die chemische Analyse nur in besonderen Fäl len ; für gewöhnlich genüge ein gutes Calorimeter, welches von einem einigermafsen aufgeweck ten Chemikergehülfen gehand habt werden könne. 1. Thomsonsches Calorimeter. Das Calorimeter von William Thomson wird in Fig. 1, 2 und 3 dargestellt und in Folgen dem beschrieben. untersuchenden feingepulverten Brennstoffs gethan, dieser wird in den feuerfesten Tiegel und dieser in die Mitte des durchlöcherten Untersatzes f gesetzt, welcher mit einem Bayonettverschlufs an dem unteren Rand der Glocke e befestigt wird. Auf den zu untersuchen den Brennstoff wird ein kleiner brennender Wachszünder oder etwas brennender Lampendocht gelegt; gleichzeitig wird der Hahn k zur Einführung von Sauerstoff vorsichtig geöffnet, und die Glocke mit Untersatz und Tiegel vorsichtig in das Wassergefäfs gesenkt. Der obere Rand des feuer festen Tiegels bleibt dabei immer oberhalb des Wasserstandes; die Verbrennung des Brennstoffs geht innerhalb des Platintiegels energisch vor sich; durch den Rührer r wird die Oberfläche des Brennmaterials immer er neuert ; die bei der Verbrennung entwickelten Verbrennungspro- ducte drücken das Wasser inner halb der Glocke nieder und treten schliefslich als Gasblasen unter derselben her durch das Wasser in dem Gefäfs a und geben auf diesem Wege ihre Eigenwärme an das Wasser ab. Um den Umfang der Glocke e sind einige Ringe Drahtgewebe gelegt (siehe Fig. 3), welche verhindern, dafs die Gasblasen zu rasch und auf geradem Wege aufsteigen. Wenn der Brennstoff ver brannt ist, wird die Verbindung mit dem Sauerstoff-Vorraths- raum aufgehoben und der Hahn k geöffnet; das Wasser tritt dann in die Glocke e, umgiebt die Tiegel und nimmt Fig. 1 und 2. Das Thomsonsche Calorimeter besteht in der Hauptsache aus einem Wassergefäfs a mit einer Marke für eine bestimmte Füllung, z. B. von 2000 ccm, einer umgekehrten Glasglocke e und einem Platinliegel h, welcher in einem feuer festen Tiegel steht. Das Wassergefäfs steht auf einem Untersatz, welcher mit Hülfe von zwei Libel len b und drei Stellschrauben s wagerecht eingestellt werden kann. Durch das obere Ende der Glocke e geht das Rohr i, welches zur Einführung des unter Druck stehenden Sauerstoffs dient; durch alle Wärme derselben auf. Die Glocke wird mehrere Male auf und nieder bewegt, wobei die Drahtsiebringe an dem Umfang derselben das Wasser durcheinander rühren, so dafs dasselbe alsbald überall dieselbe Temperatur hat. Ein Theil der Verbrennungswärme ist dabei an die Gefäfse abgegeben, deren Temperatur also eben falls erhöht wird. Der Ständer g trägt 2 Thermometer t, von denen eins sich innerhalb des Gefäfses a im Wasser und eins sich aufserhalb desselben befindet.