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Beseitigung englischer Einfuhr beitragen zu sollen, dafs wir darauf hinweisen, dafs die Dampfstrafsenwalzen, die man in Deutschland antrifft, zu meist englischen Ursprungs sind. Erst vor kurzem wieder hat eine solche die Stadt Bonn in öffentlicher Verdingung einer englischen Firma bestellt. Auf einer dreitägigen Reise, welche Schreiber dieser Zeilen im ver flossenen Herbst machte, traf er vier Dampfwalzen an — zu seinem lebhaften Unmuth fand er, dafs alle vier englischen Ursprungs waren. Durch neben stehende Abbildung, welche eine von der Firma J. Fowler & C o. erbaute Dampfstrafsen- walze darstellt, bezwecken wir, solchen deutschen Maschinen industriellen,denen es an Arbeit mangelt und deren Fabrication eine ähnliche ist, Anregung zu geben, die Engländer aus diesem Felde zu schlagen. Das Neue an der Construction ist die Anwendung einer doppelten Expansionsmaschine. Das Ingangsetzen der Strafsenwalze erfolgt bei jeder beliebi gen Kurbelstellungsehr leicht mittels eines kleinen Ven- tiles, das eine Verbindung zwischen den Schieberkasten der beiden Gylinder herstellt und so die Einströmung des Dampfes unter hohem Druck in beide Cylinder auf einmal gestattet. Dieses Ventil schliefst sich vermöge einer besonderen Einrichtung unter der Einwirkung des Dampfes, sobald die Maschine im Gang ist. Der Elmoresche Kupferprocefs und seine Verwendung. bäude errichtet, in welchem 6 grofse Behälter aus j Holz aufgestellt sind, die ungefähr 8 m Länge, 1,5 m 1 Breite und 2,5 m Tiefe haben. In den ersten 4 Be ¬ hältern erfolgt der Reihe nach die Vorbereitung zum j Plattiren, im fünften die elektrolytische Ausscheidung des Aluminiums und in dem sechsten das nachherige Waschen. Die erforderlichen Apparate wurden von der »Zucker & Levett Chemical Company«: in New-York geliefert. Verwendung der basischen Birne im Bleihütten- wesen. Während wir über die Anwendung des basischen Processes im Kupferhüttenwesen bereits im vorigen Jahre Mittheilungengemachthaben, scheint der Thomas- procefs in allerjüngster Zeit auch bei der Verarbeitung von Werkblei sich als zweckmäfsig zu erweisen. Calorische Berechnungen des Bleibessemerns liefsen I günstige Resultate erwarten, die sich auch durch ' Laboratoriumsversuche mit 500 g und mit Chargen . von 6000 kg in einer Thomasbirne in Friedenshütte i in Oberschlesien bewährten. Die Charge von 6000 kg Werkblei wurde während 15 Minuten mit Wind von | 11/2 Atmosphärepressung geblasen. Das basische Futter | hält dabei besser als beim Eisenfrischen. Die Un reinigkeiten (Zink, Arsen, Antimon) wurden voll ständiger beseitigt, als durch die gewöhnlichen Processe. (Revue univ. de mines, 1892, 110, durch Berg- u. I Hüttenm. Ztg.) Aluminium-plattirte Eisenconstructionen. Die amerikanische Fachzeitschrift «The Iron Age« vom 25. Fehr, berichtet von einer neuen Verwendungs weise des Aluminiums in grofsem Mafsstabe. Die »Tacony Iron and Metal Company« in Tacony, Pa., hat nämlich die Aufgabe übernommen, den oberen eisernen Theil des Thurmes der »Public Buildings« mit Alumi nium zu plattiren. Gegenwärtig ist der Thurm bis zu einer Höhe von 335 Fufs (= 102,2 m) vollendet j und ist bis zu dieser Höhe aus Stein ausgeführt, die | weiteren 213 Fufs (= 65 m) bestehen aus gufseisernen Platten und Säulen, die an einem inneren schmied eisernen Gitterwerk befestigt sind. Zur Vornahme der elektrolytischen Aluminium- plattirung dieser Säulen und Platten wurde auf dem | Werk der Tacony Company ein eigenes grofses Ge- i Das Wesen des von der »Elmore Copper De- positing Company« auf den Werken zu Haigh Park bei Leeds eingeführten neuen Verfahrens haben wir bereits im vorigen Jahre beschrieben;* wir waren jedoch damals nicht in der Lage, Angaben über die praktische Bedeutung desselben sowie über die Betriebs kosten machen zu können. Hr. G. C. V. Holmes hielt am 15. Januar in der »Junior Engineering Society« einen Vortrag über die Anwendung der Elektricität im Metallhüttenwesen, in welchem er auch die oben angedeuteten Punkte in eingehendster Weise erörterte. Wir wollen hier der Vollständigkeit halber aus unserer früheren Mittheilung nur kurz wiederholen, dafs der Elmoresche Procefs die Herstellung von Kupferröhren auf elektrolytischem Wege bezweckt. Nun möchte es auf den ersten Blick erscheinen, dafs das Verfahren nur innerhalb sehr enger Grenzen anwendbar sei; dem ist aber nicht so, denn Gegenstände, wie Dampfröhren, Kattundruck- und andere Walzen, sowie fast alle Gegenstände mit kreisförmigem Querschnitt, z. B. Töpfe, Kessel mit flachem oder gewölbtem Boden, Patronenhülsen für schwere und Schnellfeuer-Geschütze, können auf diese Weise leicht hergestellt werden. Ebenso auch Kupfer blech, Kupferstreifen, Leitungsdrähte für elektrische Beleuchtung u. dergl. mehr. Zur Herstellung von Blechen hat man nur nöthig, die zuerst gebildeten Röhren der Länge nach aufzu schneiden und auszubreiten und ist die Gröfse der Tafel alsdann von dem Durchmesser und der Länge des eisernen Drehcylinders abhängig. Da es aber bei grofsen Stücken eine umständliche Arbeit wäre, für jede Tafel den Drebcylinder aus dem Bad zu nehmen, so haben die Elmores die Thatsache aufgegriffen, dafs eine Unterbrechung im Zusammenhänge des * Vergl. »Stahl und Eisen« 1891, Nr. 5, S. 392.