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The Institution of Mechanical Engineers. Aus dem Vortrage von Mr. William Hawdon über das Fortschaffen und die Verwendung der Hoch ofenschlacken bringen wir, wie bereits in Nr. 5 dieses Jahrgangs, Seite 251 angekündigt, einen kurzen Bericht. In Grofsbritannien werden jährlich etwa 12 Mil lionen Tonnen Hochofenschlacke erzeugt, deren Be wältigung in den meisten Fällen grofse Kosten verursacht, während nur selten aus der Verwendung derselben ein Nutzen zu erzielen ist. Bisher wurde der gröfste Theil der Schlacke auf Schlackenhalden gebracht oder ins Meer gestürzt, aufserdem nicht unerhebliche Mengen zerkleinerter Schlacken zum Wegbau, beim Eisenbahnoberbau und zur Anfertigung von Beton benutzt. Pflastersteine aus Schlacke haben sich in Ställen, auf Viehhöfen und in Nebenstrafsen mit nicht zu grofsem Verkehr ganz gut gehalten; in Edinburg sind sogar einige der besseren Strafsen damit gepflastert, trotzdem Granit nahe zur Hand ist. Auch die Herstellung von Wasserrinnen, Bordsteinen für Fufswege ist versucht, Glas aus Schlacke I gemacht, aber ohne einen wesentlichen Erfolg. Aus granulirler Schlacke sind einige Millionen Stück Steine hergestellt und mit Nutzen zu 10 bis 11 für die 1000 Stück nach London für Hausbauten verkauft. An manchen Orten ist die granulirte Schlacke als Zusatz zum Mörtel verwendet, Schlackenwolle gemacht u. s. w. Doch haben von allen diesen Verwendungen nur die zu Wegbau und Eisenbahnbauzwecken eine erhebliche Ausdehnung erlangt. In Cleveland, wo jährlich 31/4 Millionen Tonnen Schlacke erzeugt werden, ist die Unterbringung derselben eine ernste Frage ge worden, die bisher auf zweierlei Weise gelöst ist. Entweder ist Land zu dem hohen Preise von 19 000 bis 48000. für den Hektar zu Schlackenhalden angekauft oder die Schlacke ist mit Schiffen ins Meer gebracht und an tiefen Stellen abgelagert. Die erkalteten Schlackenklötze mufsten zerkleinert werden, wenn die Schiffe nicht zu sehr durch das Einstürzen in dieselben aus 4 bis 5 m Höhe leiden sollten. Um die theure Handarbeit zu vermeiden, suchte man diese Zerkleinerung der Schlacke durch allerlei Einrichtungen zu erreichen, aber meist mit wenig Erfolg. Charles Wood in Middlesborough liefs die Schlacke auf einen ringförmigen, sich drehenden Tisch laufen von etwa 5 m Durchmesser, welcher aus Seg menten gufseiserner Platten mit eingegossenen Rohren bestand, durch welche Kühlwasser lief. Die 20 bis 25 mm starke Schlackenschicht wurde, wenn sie etwa 3 m voranbewegt war, auch von oben mit Spritz wasser gekühlt, zersprang in kleine Stücke und wurde in untergestellte Wagen abgestrichen. Diese Maschine ist längere Zeit zur Herstellung von Betonmaterial benutzt. Mit der Fortschaffung der Schlacke auf mecha nischem Wege beschäftigte sich der Redner ganz be sonders in dem Jahre 1885, als alles für Schlacken halden vorhandene Land auf den Newport Iron Works bei Middlesborough ausgefüllt war und kam derselbe zu den aus beistehenden Skizzen ersichtlichen Einrichtungen. Die Schlacke läuft aus der Rinne F in flache, aus je 3 Stücken zusammengesetzte Pfannen, von welchen 90 Stück auf einer endlosen Kette be festigt sind. Die Bewegung erfolgt durch eine kleine Dampfmaschine mit einem Gylinder von 127 mm Durch messer und tauchen die Pfannen alsbald auf 2/3 ihrer Höhe in einen mit Wasser gefüllten Trog D. Darauf wird die schon etwas erkaltete Schlacke von oben mittels eines Spritzrohres H weiter abgekühlt und schliefslich in Wagen ausgekippt. Um der Kette die richtige Spannung geben zu können, ist die Rolle E verstellbar. 8 solche Maschinen, je durch 127-mm- Dampfcylinder getrieben, deren halbe Kraft zum Be triebe ausreicht, bewegen sich mit einer der Schlacken menge angepafsten Geschwindigkeit von durchschnittlich etwa 4 m in der Minute und bewältigen in 245Stunden 1000 t Schlacke. Es wird dadurch eine ganz bedeutende Arbeitsersparnifs erreicht. 2 Mann in''der 'Schicht, 1 Locomotive bei Tag und Nacht und eine zweite Locomotive zur Hülfe während der Hälfte der Tag schicht, also durchschnittlich 11/4 Locomotive auf die Schicht genügen. Der Verschleifs ist verhältnifsmäfsig gering. Die Schlacke läuft in 25 bis 50 mm starken Schichten in die Pfannen und wird, nachdem sie in Stücke von Nufsgröfse bis zu wenigen Pfunden zer sprungen ist, in Wagen ausgekippt.- Sie wird viel zu Wegbauten benutzt, besonders zu den Packlagern. Für Beton sind kleinere Stücke geeignet und ist des halb für diesen Zweck ein geringes Nachbrechen nöthig. Die Schlacke hat sich hierfür besonders bewährt, und sind einige tausend Tonnen zu Quaianlagen und Werft mauern benutzt, ebenso auch zu Hausmauern. Aus gedehnte Versuche, daraus Gement herzusteilen, werden jetzt mit guter Aussicht auf Erfolg gemacht. Zum Oberbau bei Eisenbahnen eignet sich der Schlacken schotter ganz besonders und ersetzt vortheilhaft die auf der North Easteon Railway, welche ein Netz durch den "ganzen Cleveland- und Durhamdistrict bildet, bisher allgemein als Stopfmaterial benutzte Asche der Eisenwerke und Koksöfen. Letztere nimmt eine Menge Regen- und Oberflächenwasser auf und biingt dadurch die Holzschwellen rasch zum Faulen; wo Eisenschwellen verwendet werden, ist nichts schäd licher und verwüstender als diese Asche. Dagegen liefert die Schlacke allein VILu G