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wie dies häufig mit Blasformen geschehen ist. (!) ' auf die Wände, welcher im Laufe des Betriebes Wie diese Platten mittels einer Schrauben- die Steine auf die Tiefe von mehreren Zollen Vorrichtung leicht herausgezogen werden können, zeigt Fig. 7. Obgleich die ersten Kosten bei Anwendung von Bronzeplatten etwas gröfser sind, als wenn Fig. 7. Vorrichtung zum Entfernen von Gaylayschen Kühlplatten. Eisen genommen wird, so wird die ser Betrag doch vielmals durch den sparsameren Be trieb gedeckt. Vor der Einführung von Bronzeplatten war die allgemeine Er fahrung, dafs beim Beginn des Betrie bes der Brennma terialverbrauch am geringsten war und allmählich bis zum Ende der Ofenreise auf eine abnorme Höhe stieg. Dagegen ist seit der Einführung der Bronzeplatten der Koksverbrauch am Ende des Betriebes wenig höher als beim Beginn. Die Ansichten darüber, bis zu welcher Höhe gekühlt werden soll, sind verschieden. Wir sind bei den Edgar Thomson-Hochöfen nicht höher als 3,700 m über die Formen gegangen, auf anderen Werken ist dies aber mit gutem Erfolg geschehen. Aufser der Kühlung spielt die Qualität der feuerfesten Steine eine wichtige Rolle. In neueren Jahren ist die Form derselben häufig, aber wenig das dazu verwendete Material gewechselt worden, weil, wie ich denke, der feuerfeste Thon so gut ist, als man ihn haben kann. Ueberdies hängt sehr wenig von der Dauerhaftigkeit der Steine ab. Ich frage sehr oft, ob die Steine in irgend einer Zustellung wohl eine Woche halten würden, wo sie der furchtbar angreifenden Einwirkung der Schlacke ausgesetzt sind, wie bei der Rast- einmauerung der Fall ist. Es ist bekannt, dafs ein in den Strahl der flüssigen Schlacke ge haltener feuerfester Stein sich so rasch auflöst, wie Zucker in Wasser. Die Schmelzbarkeit im Hochofen habe ich erfahren, als bei einem Ofen auf den Edgar Thomson-Werken der Schacht auf 7,500 m Höbe bis auf die 230 mm starke Ein fassung von gewöhnlichen Ziegelsteinen fort gegangen war. Ich rechnete damals auf grofse Anstrengungen bei der Entfernung der erwarteten halbgeschmolzenen Masse, aber nach zwei Tagen war der Ofen bis zu den Formen leer und nirgends fand sich eine Spur der feuerfesten Steine oder eine Abweichung von dem gewöhn lichen Aussehen eines Ofens beim Ausblasen. Die Steine in der Rast werden durch den Kohlenstoff geschützt, welcher sich auf den Steinen absetzt. Gleich mit dem Beginn des Schmelzens lagert sich ein Mantel von kehligen Substanzen ersetzt, und es ist durch Versuche bewiesen, dafs dieser Ersatz am besten durch eine basische Schlacke vermittelt wird. Dieses mag bis zu einem gewissen Grade erklären, dafs eine gewöhn liche Redensart in- dem Anthracitdistrict sagt: »Es ist am besten, heifs und kalkig zu blasen“. Diese Ablagerung von Kohle ist auch aufser- ordentlich zähe und widerstandsfähig. Wir haben ausnahmslos bei Reparaturen gefunden, dafs die selbe viel schwieriger als die feuerfesten Steine zu durchdringen ist, ein Zeichen, dafs nicht nur die letzteren geschützt werden, sondern die Widerstandsfähigkeit der Wände wesentlich davon abhängt. Es ist häufig beobachtet, dafs die Rastwände Ansätze erhielten und dafs während dieser Zeit die Ergebnisse des Betriebes überraschend gut waren, während nachher beim Ausfressen der Rast durch irgend welche Veranlassung das Gegentheil eintrat. ■ Beim Ausblasen eines Ofens findet man die Wände immer von dieser Kohlenschicht überzogen, und zwar ist dieselbe anscheinend sehr bald nach Beginn des Betriebes erfolgt. Meine Aufmerk samkeit wurde zuerst auf diesen Punkt gelenkt, als 1878 der Ofen Nr. 5 der Grane Iron Com pany aus irgend welchem Grunde nach einem Betriebe von weniger als einem Monat aus geblasen war, und man dann fand, dafs die Kohlenablagerung im Gestell ebenso stark statt gefunden hatte, als wenn schon 3 Jahre ge blasen wäre, aber nicht in derselben Ausdehnung in der Rast. Mehrere von mir genommene Proben aus dem Jahre 1890 ergaben folgende Zusammensetzung: 6 Proben eines andern Ofens. I II III IV G . . . . . 46,32 28,15 23,79 35,75 SiO2 . . . 17,5 22,05 26,57 24,70 Fe . . . . 5,12 2,01 16,40 4,78 Al0s . . . 7,07 8,63 8,71 10,89 MgO . . . 3,01 3,76 2,85 6,78 CaO . . . . 15,78 27,63 17.96 14,22 CaS . . . . 2,35 2,89 3,76 2,85 I einzelne Probe. 11 Durchschnitt von 2 Proben eines Ofens, II [ einzelne Probe, IV Durchschnitt von Im October 1891 wurde der Ofen A ent- mantelt und niedergerissen, weil der Blechmantel schadhaft geworden war. Hierbei bemerkte man, Fig. 8. dafs in dem obe ren Theil der Rast die Steine auf mehr als 50 mm-ihrer Länge in eine koh- lige Masse umgewandelt waren. Die Steine hatten, wie in Fig. 8 zu sehen, ihr richtiges Mafs, und die Grenzlinie zwischen Kohle und Ghamotte war deutlich zu erkennen. Das Material hatte das