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selben entzündet werden. Die erste Füllung ist währenddessen erfolgt, und das Nachfüllen ge schieht während des Stampfens in allmählicher und gleichmäfsiger Weise. Nach Fertigstellung eines Bodens wird die Form mit Platte und Nadeln seitlich verschoben, auseinander genommen und darauf wieder auf einer neuen Platte unter der Maschine zugerichtet. Die Maschine wird durch einen Arbeiter bedient, welcher in der Schicht zwei bis drei fertige Böden liefert, und da ein Boden zwanzig Hitzen in der Birne aushält, so entspricht diese Leistung dem Bedarf einer solchen, wie der Betrieb in Bochum seit mehreren Jahren be ¬ wiesen hat. R. M. Daelen. Das Hängen der Gichten in den Hochöfen. Unter den Störungen im Hochofenbetriebe kommt in den letzten Jahren das Hängen der Gichten in den Oefen wohl am häufigsten vor. Seitdem auf den meisten Werken steinerne Wind heizapparate und gröfsere Oefen mit weiten Gestellen gebaut sind, hat sich dieses Uebel, das früher beinahe nur beim Verschmelzen mul miger Erze oder nach längeren Stillständen vor kam, sehr stark verbreitet und man hört aus allen Hochofendistricten Klagen über dasselbe. Es scheint mir deshalb, dafs es sich lohnen dürfte, vorhandene Erfahrungen über das Hängen mitzutheilen und einige Betrachtungen über die Ursachen desselben anzustellen, um so mehr als die Erscheinung in mancher Beziehung der Aufklärung bedürftig ist. Vielleicht nehmen aus dieser Anregung dann einige meiner Gollegen Anlafs, ihre Ansicht ebenfalls zu äufsern, und gelingt es, durch eine Besprechung in dieser Zeitschrift mehr Klarheit in die Sache zu bringen.* Die nachstehenden Mittheilungen beziehen sich nur auf die Erfahrungen, die ich in den mir bekannten Betrieben gemacht habe, und obgleich anzunehmen ist, dafs die Haupt erscheinungen überall ähnlich sein werden, so ist es doch möglich, dafs die Vorgänge sich bei anderen Oefen anders abspielen und damit andere Ursachen bedingt werden. Das Hängen der Gichten in den Hochöfen besteht darin, dafs sich die Beschickung an irgend einer Stelle des Ofens festsetzt und da durch die Gichten nicht mehr nachsinken, trotz dem unterhalb dieser Stelle ein leerer Raum vorhanden ist. Bei leichten Fällen geht das Gas des Ofens noch ohne grofse Schwierigkeit durch die Zwischenräume der Beschickung hindurch, der Ofen nimmt noch beinahe seine normale Wind menge an, die Gichtflamme ist wenig verändert, nur etwas reiner und durchscheinender als gewöhnlich, und es genügt, dafs man die Wind * Die Redaction erklärt, dafs sie zu diesem Zweck die Spalten ihrer Zeitschrift bereitwilligst öffnet und ladet zu lebhafter Betheiligung freundlichst ein. Zuführung während eines Augenblicks unter bricht und dadurch die Gegenpressung im Ofen aufhebt, um die festgesetzte Masse zum Einfallen zu bringen. Häufig wird sich dieses leichte Hängen mit kurzen Zwischenpausen wiederholen und sich schliefslich derartig verschlimmern, dafs auch wiederholtes Absperren des Windes nicht mehr genügt, um die Gichten zum Fallen zu bringen. Jetzt setzt die Beschickung den Gasen einen weit gröfseren Widerstand entgegen als gewöhnlich, der Ofen nimmt nur einen kleinen Theil seines normalen Windquantums an, die Schlacke läuft sehr schwach und wird gröfsten- theils als Staub und Kügelchen ausgeblasen, die Gichtflamme ist schwach, rauchlos und durch scheinend, von blaurother oder blauer Farbe, das Gas ist völlig staubfrei. In diesem Fall wendet man am besten das alte bekannte Mittel an, welches darin besteht, dafs man mit kälterem Wind als gewöhnlich bläst, hierdurch wird in der Regel der Gegen druck im Ofen sehr bald abnehmen, die Schlacke fängt an stärker zu laufen, und nach einiger Zeit wird es gelingen, durch Absperren des Windes die Beschickung herunter zu bringen. Endlich kann sich das Uebel auch so weit steigern, dafs beinahe gar kein Gas mehr durch die Beschickung dringen kann, so dafs der Ofen nur noch sehr wenig Wind annimmt; die Gegen pressung im Gestell ist in diesem Falle so hoch wie die Windpressung, und beim Absperren des Windes strömt das Gas aus dem Gestell mit Gewalt durch die Düsenrohre aus, eine Gicht flamme giebt es nicht mehr: es gelingt nicht, das wenige Gas, welches der Gicht noch ent strömt, anzuzünden; flüssige Schlacke wird nicht mehr gebildet. Wenn die Beschickung sich so festgesetzt hat, so wird erklärlicherweise die Anwendung von kaltem Wind nichts nutzen, weil man überhaupt keinen Wind in das Gestell hineinbringen kann; es wird jedoch helfen, wenn man ein Loch in der Gestellwand aufmacht (in dem die Schlackenform oder eine Windform herausgenommen wird, oder auf andere Weise)