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Ergebnissen bestimmte ziffermäfsige Beziehungen zwischen den verschiedenen Glühhitzen und ihrem Einflufs auf die Festigkeitseigenschaften der unter suchten Materialien ableiten zu können. Immerhin erkennt man aber aus den gefundenen Werthen, dafs die Gröfse des Einflusses gleicher ; Glühhitzen in Bezug auf die ursprüng lichen Festigkeiten der Drähte A, B und 0 annähernd die gleiche ist, während die Bruchdehnungen und die Verwindungs- | zahlen in verschieden hohem Mafse be- | cinflufst sind. C. Controlversuche. Zur Controle der für die Glühungen bei über | 1000° G. gefundenen Werthe wurde mit allen zur Hauptuntersuchung verwendeten Drähten eine weitere Versuchsreihe angestellt, welche sich auf die Wärmegrade 800, 1000 und 1200° erstreckte. In diese Reihe wurden zugleich auch die Unter suchungen über die Aenderungen des elektrischen Leitungsvermögens und des magnetischen Momen tes des Versuchsmaterials durch das Glühen eingeschlossen. Die Glühungen der für die Festigkeitsversuche und für die Bestimmung des Leitungsvermögens bestimmten Drähte erfolgten nach steigender Wärme an einem mit Koks geheizten Muffel- Glühofen (Construction Weeren), wobei die Glühhitzen nach der Farbe der inneren Ofen wandungen beurtheilt wurden. Die Probedrähte waren in Lehm verpackt. Jede der drei Glühungen währte etwa 15 Minuten. Hierauf wurde der Lehmkuchen mit den Drähten zum Erkalten in die glühende Asche gelegt, in welcher er etwa 24 Stunden lang verblieb. Beim Zerschlagen der ziegelsteinartig ge brannten Lehmumhüllung zeigte diese im Innern und besonders an den Berührungsstellen mit den Drähten eine mehr oder weniger intensiv schwarze Färbung. Die Drähte selbst waren mit einer dicken und harten Schicht bedeckt, die mit der Feile nicht entfernt werden konnte. Die Glühung der 35 mm langen Drähte zur Bestimmung des magnetischen Momentes und der 190 mm langen Proben zur Ermittlung des Temperaturcoefficienten erfolgte in einem Blei bade, dessen Wärme nach dem Verhalten der eingetauchten Schmelzlegirungen zwischen 450° und 620° G. lag. Die elektromagnetischen Eigenschaften der Drähte im Anlieferungszustand wurden an den selben Proben ermittelt, die hernach geglüht wurden. Die Mittel werthe der in je drei Einzel versuchen durchgeführten Festigkeits-Untersuchungen sind in Tabelle 4 zusammengestellt. Sie bestätigen im wesentlichen das Ergebnifs der ersten Ver suchsreihe, nämlich dafs der Einflufs des Glühens oberhalb gewisser Grade mit zunehmender Glüh hitze nicht mehr wächst. Da aber der Einflufs des Glühens an sich bei den Controlversuchen gröfser war, als bei der ersten Versuchsreihe, so wurden bei der letzteren entweder die ge messenen Glühhitzen thatsächlich nicht erreicht, oder aber die Glühungen einer oder der andern oder auch beider Reihen waren von Nebenein flüssen begleitet, welche durch die angestellten Versuche nicht aufgedeckt wurden. Tabelle 4. Festigkeitseigenschaften der geglühten Drähte nach den Controlversuchen. Mittlerer Spannung an der Verwin- Glüh- wärme Bruch dehnung Biegungen bis zum Bruch Material Durch messer Streck grenze Bruch ¬ grenze düngen bis zum Bruch » C. mm kg/qmm kg/qmm 0/o A. Patent-Tiegelgufsstahl 800 1000 3,00 3,00 44,6 36,6 56,6 58,8 7,4 15,5 37 36 8 8 Seildraht 1200 3,03 36,2 58,2 10,1 38 7 B. Flufseisen 800 3,09 36,1 53,3 22,9 55 11 1000 3,04 34,5 59,4 14,6 42 10 Seildraht 1200 3,02 37,0 60,0 10,8 39,5 9 C. Flufseisen, gezogen und nicht 800 2,56 30,7 38,2 19,4 74 14 geglüht 1000 2,58 27,0 37,0 12,2 76 13 Seildraht 1200 2,57 26,1 36,3 22,7 88 14 D. Flufseisen 800 4,16 25,0 35,5 21,0 44,5 9 1000 4,20 21,6 33,6 27,2 63 10 Telegraphendraht 1200 4,19 22,0 34,1 24,6 46,5 8 E. Flufseisen, gezogen und geglüht 800 1000 4,16 4,21 26,8 23,2 34,1 31,6 25,1 27,5 53 51 11 9 Telegraphendraht 1200 4,16 22,1 29,4 17,8 53,5 10