Abonnementspreis für Nichtvereins- mitgiieder: 20 Mark jährlich excl. Porto. Die Zeitschrift erscheint in halbmonatlichien Heften. Insertionspreis 40 Pf. für die zweigespaltene Petitzeile bei Jahresinserat angemessener Rabatt. für das deutsche Eisenhüttenwesen. Redigirt von Ingenieur E. Schrödter, und Generalsecretär Dr. W. Beumer, Geschäftsführer desVereins deutscher Eisenhüttenleute, Geschäftsführer der nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller, für den technischen Theil für den wirthschaftlichen Theil. Commissions-Verlag von A. Bagel in Düsseldorf. N 2. 15. Januar 1892. 12. Jahrgang. Die Schmiedepresse von 4000 Tonnen der Compagnie des Forges de Chatillon-Commentry.* ie Zweckmäfsigkeit des Ersatzes für den | Dampfhammer durch die Presse zur Verarbeitung grofser Stahlblöcke ist heute aufser Frage gestellt, denn sie arbeitet gleichmäfsiger und schneller, während ihre Anlage- und Betriebskosten niedriger sind. Es haben sich daher alle grofsen Schmiedereien mit diesem Werkzeug versehen, und die Com pagnie de Chatillon Commentry hat in ihrem Werke Saint Jacques in Monluon mit der Presse von 4000 t (Abb. 1) die schwerste errichtet, welche in Frankreich vorhanden ist. Das Gestell der Presse besteht aus zwei Hori zontalträgern, welche durch 4 Stahlbolzen M (Abb. 2) fest miteinander verbunden sind. Der obere Träger besteht aus den Stahlplatten A von 180 mm Stärke, welche vermittelst der Bolzen B und der Zwischenstücke C mit den Säulen M ver bunden sind und in der Mitte den Prefscylinder E tragen. Der untere Träger besteht aus den Stahl platten L von 1700 Höhe, umschliefst ebenfalls die Säulen M, dient zur Verbindung der Presse mit dem Fundamente und trägt an den Enden die Cylinder der Tauchkolben D, welche durch | fortwährenden niederen Wasserdruck das Heben der Traverse J bewirken, nachdem der hohe Wasserdruck im Prefscylinder E aufgehoben ist. Letzterer besteht aus geschmiedetem Stahl von 50 kg Festigkeit und ist oben durch einen mit Lederstulp abgedichteten Deckel G geschlossen, in dessen Oeffnung F das Druckwasser eintritt. * Nach »Le Genie Civil« vom 5. December 1891 mit freundlicher Genehmigung der Redaction. Von Demenge, Givil-Ingenieur. Illa. Der innere Durchmesser beträgt 1100, die Wand stärke 300 mm. Der Prefskolben aus Gufseisen überträgt den Druck auf die Traverse J ver mittelst einer Säule aus Schmiedeisen und hat aufsen eine leicht bombirte Form, um das Fest klemmen zu verhüten. Die Abdichtung durch den Lederstulp nach Abb. 3 ist an der oberen Kante angebracht, die Ringe N und 0 bestehen aus geschmiedetem Stahl. Die Traverse J besteht aus zwei Stahlplatten von 25 X 900 X 6000, welche an den Enden durch 2 Zwischenstücke verbunden sind und in der Mitte das Werkstück zur Aufnahme der verschiedenen Hammereinsätze tragen. Behufs leichten Auswechselns der Ambofs- stücke sind die Träger Q (Abb. 4) angebracht, auf welcheu die Chabotte R vermittelst der in den Cylindern S gehenden Kolben durch Druck wasser verschiebbar ist. Diese Vorrichtung wird vornehmlich beim Biegen von Panzerplatten benutzt. Die Steuerung für den Prefskolben ist in Abb. 5 schematisch dargestellt. Das Gehäuse besteht aus geschmiedetem Stahl und hat zwei Verticalbohrungen a, verbunden durch einen Querkanal b, aus welchem die Oeffnung e ver mittelst der Rohrleitung zu dem Eingang F des Prefscylinders E führt, während jenseits der Ventile S einerseits die Druckleitung d und anderer seits das Abflufsrohr e anschliefst. Die Verbindung des Steuerhebels mit den Ventilen S ist derartig ge troffen, dafs stets eins fest geschlossen ist, wenn das andere öffnet. Die Druckleitung besteht aus geschmiedetem, gebohrtem Stahl und hat 90 Durch messer bei 36 mm Wandstärke. Dieselbe soll einem 1